Nähen gehört nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Um meine zerrissenen Jeans aufzupeppen, benutze ich Stoffreste und Textilkleber. Auch mit Schmucksteinen habe ich meine alten Lieblings-Jeans schon verziert.
Als ich mir meine „Trashed-Jeans“ mit Zierrissen kaufte, waren die aufgerauten beziehungsweise zerrissenen Stellen von innen mit Stoffpatches gesichert, die jedoch schon nach dem ersten Waschen abfielen. Die Hose hielt auch ohne die Sicherung noch eine Weile, aber irgendwann verlor sie ihre Form und sah nur noch ausgeleiert und unschön aus.
Da ich fürs Nähen und Flicken unbegabt und nicht ausgerüstet bin, suchte ich eine andere möglichst preiswerte Lösung. Fertige Aufbügel-Patches kaufen kam nicht in Frage: Erstens waren sie mir zu teuer, zweitens brauchte ich verschiedene Größen und die Motive passten nicht zueinander, und drittens war ich nicht scharf auf einen der unzähligen Patches für Kinderkleidung.
Textilkleber wird dünn aufgetragen
So kam ich auf die Idee, Stoffreste und Textilkleber zu benutzen. Das hat den Vorteil, dass der Stoff in der passenden Größe zugeschnitten und je nach Umfang für unzählige Flicken genutzt werden kann. Ein Fläschchen Textilkleber ist enorm ergiebig, da er nur dünn aufgetragen werden muss. Außerdem können die Stoffstücke von innen so unter die offenen Stellen geklebt werden, dass das Stoffmuster sichtbar bleibt.
Im Bildbeispiel habe ich einen leinenartigen Stoffrest verwendet, dem Jeansstoff nicht unähnlich. Das könnte auch mit einer alten Jutetasche funktionieren. Vielleicht hat jemand damit Erfahrung. Meinen Stoffrest habe ich dem Muster entlang in verschieden große Flicken zerschnitten und sowohl von vorne (bei den längeren Rissen) als auch von hinten (bei den kleineren „Löchern“) aufgeklebt.
Jeans vor dem Kleben glatt bügeln
Dazu muss die Jeans sauber, trocken und idealerweise an den Stellen glatt gebügelt sein. Stoffflicken ganz dünn mit Textilkleber einstreichen und fest andrücken. Ich mache das immer auf dem Boden und stelle mich dann mit dem Fuß eine Minute auf die Stelle. Es ist nicht schlimm, wenn der Kleber etwas durch den Stoff dringt. Das sieht man nur im feuchten Zustand, nach dem Trocknen wird er farblos. Aufpassen sollte man nur, dass man nicht aus Versehen die Hosenbeine zusammenklebt, wenn Kleber austritt – daher also bitte wirklich dünn und nur die richtigen Stellen einschmieren.
Dann lasse ich die Jeans gut trocknen und bügle anschließend die Patches nochmal richtig heiß fest. Das hält erstaunlich gut. Sollten sich die Flicken nach längerem Tragen oder nach dem Waschen etwas ablösen, kann jederzeit an den Rändern nachgebessert und nachgebügelt werden. Auf diese Weise kann man seine alten Jeanshosen ganz individuell gestalten.
Bei Schmucksteinkleber die Preisunterschiede beachten
Eine andere Art, Jeans ohne Nähen aufzupeppen, ist das Aufkleben von Strass- und anderen Schmucksteinen. Dazu braucht man allerdings einen anderen Kleber: nicht Textil- sondern Schmucksteinkleber. Achtung: Hier sind die Preisunterschiede groß, es lohnt sich, in Discountern nach einer billigen Variante zu suchen, die meiner Erfahrung nach genauso gut klebt wie die teure aus dem Bastelgeschäft.
Auch hier sollte die Jeans sauber, trocken und an den entsprechenden Stellen gebügelt sein. Im Gegensatz zum Textilkleber, der möglichst dünn aufgetragen werden sollte, wird der Schmucksteinkleber als dicker Tropfen aufgebracht, in den der Schmuckstein quasi versenkt wird. Auch hier verschwindet die weiße Farbe des Klebers nach dem Trocknen, und er wird durchsichtig.
Nachdem die Steine kreativ platziert sind, ist nur noch etwas Geduld gefragt. Die Hose am besten über Nacht liegen lassen und nicht mehr bewegen – am nächsten Morgen kann man sie dann schon anziehen.
Jeans mit Schmucksteinen können bei niedriger Temperatur auch in der Waschmaschine gewaschen werden – dazu gegebenenfalls die Angaben auf dem Kleber beachten. Ich wasche meine auf links und gebe sie in einen Wäschesack. Falls sich mal ein Stein löst, den Kleber habe ich ja da, und der Stein ist auch nicht verloren.
Verrückte Welt. 😱