Der Profi-Entkalker gegen Hausmittel
Frag Mutti testet: Welcher Entkalker wirkt am besten im Kampf gegen den Kalk? Wir haben für euch ein Profiprodukt gegen klassische Hausmittel antreten lassen. Doch bevor der Produkttest losgeht, möchten wir euch erklären, wie Kalk entsteht und warum es wichtig ist, seine Haushaltsgeräte regelmäßig zu entkalken.
Wie entsteht der Kalk im Wasserkocher?
Die Entstehung von Kalkflecken und Kalkrändern an Haushaltsgeräten ist auf unser Leitungswasser zurückzuführen. Dieses ist von Natur aus mit Kalk angereichert, da es als Regenwasser durch kalkhaltige Gesteine sickert, bevor es in das Grundwasser gelangt.
Je nach Herkunft des Grundwassers variiert dessen Kalkgehalt. Stark kalkhaltiges Wasser wird auch als hartes Wasser bezeichnet. Bei einem geringen Kalkgehalt spricht man von weichem Wasser. Der im Wasser gelöste Kalk ist für uns Menschen nicht gesundheitsschädlich. Im Gegenteil: Seine Bestandteile Kalzium und Magnesium sind wichtige Mineralien für den Körper. Jedoch führen sie vor allem bei der Erhitzung oder bei der Verdunstung von Wasser zu Kalkablagerungen im Haushalt.
Wie oft sollte man seinen Wasserkocher entkalken?
Kalkablagerungen sind nicht nur ein optisches Manko, sie führen auch zu einer schlechteren Wärmeübertragung und somit zu einem höheren Energieverbrauch. Die Ablagerungen können Gerätefunktionen beeinträchtigen und deren Lebensdauer verkürzen. Zudem begünstigen sie das Wachstum von Bakterien.
Daher sollten der Wasserkocher und andere Haushaltsgeräte regelmäßig entkalkt werden. Bei einer häufigen Nutzung ist es ratsam, alle zwei bis drei Wochen eine Entkalkung durchzuführen. Spätestens wenn die Kalkablagerungen deutlich sichtbar sind, sollte zum Entkalker gegriffen werden.
Die drei Testprodukte
Das Profiprodukt: Der durgol universal bio Schnell-Entkalker
Die Marke durgol kommt aus der Schweiz und besitzt eine lange Tradition: Seit über 65 Jahren stellt das familiengeführte Unternehmen hochwertige Entkalkungs- und Reinigungsprodukte für den Haushalt her. Die Produkte sind in 40 Ländern erhältlich, wobei die Produktion ausschließlich in der Schweiz stattfindet.
Das Unternehmen legt großen Wert auf die Umweltverträglichkeit ihrer Produkte. Der durgol Universal Bio Schnell-Entkalker ist biologisch gut abbaubar und frei von Duft-, Farb- und Konservierungsstoffen. Bei einer Füllmenge von 750 ml ist er für 3,95 € im Supermarkt oder im Drogeriemarkt erhältlich.
Hausmittel Nr. 1: Zitronensäure
Als erstes Hausmittel wurde die reine Citronensäure in Pulverform von der Marke Heitmann verwendet. Sie ist im Drogeriemarkt erhältlich und ihr Kostenpunkt liegt bei 2,25 € für 375 g.
Hausmittel Nr. 2: Essig
Das zweite Hausmittel im Kampf gegen den Kalk war ein Branntweinessig mit einem Säureanteil von 5 Prozent der Marke Hengstenberg. Dieser ist für 0,99 € im Supermarkt erhältlich. In einer kleinen Community-Umfrage haben wir euch zur Vorbereitung des Tests gefragt, ob ihr lieber mit Speiseessig, mit Essigessenz oder mit einem ganz anderem Mittel entkalkt. Eine Mehrheit von 40,91 Prozent stimmte für den Speiseessig.
Der Ablauf des großen Produkttests
Im Vorfeld des Tests wurden drei Glaswasserkocher identisch im Labor verkalkt, um für alle Testprodukte dieselben Ausgangsbedingungen zu kreieren und somit einen fairen Vergleich zu gewährleisten.
Der Boden der Wasserkocher besaß eine besonders dicke Kalkschicht. Aber auch an den Seiten waren deutliche Kalkablagerungen zu sehen.
Im ersten Schritt wurde in jeden Wasserkocher eine Entkalkungslösung mit der folgenden Dosierung gegeben:
- Zitronensäure: 4 Esslöffel Zitronensäure-Pulver mit 300 ml Wasser vermischt
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Essig: 300 ml purer Speiseessig
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durgol: 300 ml pures durgol univsal bio
Nach einer Einwirkzeit von 15 Minuten wurde jeweils klares Wasser bis zum Kalkrand hinzugefügt, um auch die Seitenwände der Wasserkocher von Kalk zu befreien.
Nach weiteren 5 Minuten wurden die Entkalkungslösungen ausgeschüttet und die Wasserkocher gründlich ausgespült.
Die Entkalkungslösungen wurden nicht erhitzt, um eventuelle Schäden und Verfärbungen sowie beißende Dämpfe durch die aufgekochte Säure zu vermeiden.
Ergebnisse
Direkt nach dem Hinzugeben der Testprodukte wurde sowohl bei durgol als auch bei der Zitronensäure durch ein Schäumen sichtbar, dass die Mittel den Kalk bearbeiten. Die Kalkablagerungen lösten sich jeweils schichtweise. Der Essig zeigte zunächst keine sichtbare Reaktion.
Nach weniger als 5 Minuten waren auf dem Boden des Wasserkochers mit dem durgol Entkalker keine Ablagerungen mehr sichtbar.
Die Zitronensäure arbeitete zwar gründlich, jedoch um einiges langsamer als durgol. Nach weiteren 10 Minuten war aber auch dieser Wasserkocher-Boden vollständig entkalkt.
Der Speiseessig wirkte deutlich am schwächsten. Die Kalkschicht am Boden des Wasserkochers war nach Ablauf der angesetzten 15 Minuten noch deutlich sichtbar.
Nachdem das klare Wasser zu den Entkalkern hinzugegeben wurde, waren die Ränder der beiden Wasserkocher mit durgol und der Zitronensäure nach wenigen Augenblicken kalkfrei. Die Essiglösung zeigte ebenfalls ihre Wirkung, jedoch blieben nach der Einwirkzeit von 5 Minuten leichte Kalkflecken an den Rändern zurück.
Das Ausspülen der Wasserkocher machte die Endergebnisse nochmals deutlich sichtbar. Die Wasserkocher mit durgol und Zitronensäure waren komplett kalkfrei und erstrahlten im neuen Glanz. Der Wasserkocher mit dem Essig besaß noch eine deutliche Kalkschicht am Boden und auch an den Seiten blieben Kalkränder zurück.
Fazit zum Testergebnis
Der durgol universal bio Schnell-Entkalker konnte den Kalk um ein Vielfaches schneller lösen als die Zitronensäure, wodurch er seinen Namen als Schnell-Entkalker zurecht trägt. Die Entkalkung erfolgte zudem effizient und geruchsneutral, weshalb er unser Testsieger ist. Der durgol universal bio enthält überdies einen Korrosionsschutz, welcher die Materialien trotz starker Entkalkungsleistung schont.
Zitronensäure ist ein sehr günstiges Hausmittel, das den Kalk ebenfalls zuverlässig löste, jedoch deutlich länger dafür benötigte als der durgol Entkalker. Bei der regelmäßigen Verwendung von zitronensäurehaltigen Produkten zum Entkalken besteht das Risiko, dass sich unlösliche Rückstände bilden, die sich wie eine Schutzschicht um den Kalk legen und diesen versiegeln. Zudem können Säuren zur Korrosion, also zur Veränderung von Materialien und somit zur Beeinträchtigung der Funktionsweise von Geräten führen.
Der Speiseessig konnte den Kalk nicht vollständig lösen, es blieben deutliche Ablagerungen zurück. Zudem kann der beißende Geruch des Essigs als störend empfunden werden. Darüber hinaus ist es wichtig, den Wasserkocher nach dem Entkalken gut auszuspülen, damit kein Essiggeschmack im Wasser zurückbleibt. Mit Essigessenz hätten aufgrund des höheren Säureanteils eventuell bessere Ergebnisse erzielt werden können, jedoch besteht hier eine noch größere Gefahr als beim normalen Essig, dass Materialien verspröden.
Abschließend ist zu erwähnen, dass alle drei Entkalker einer ungewöhnlich starken Kalkschicht ausgesetzt waren. Im alltäglichen Gebrauch ist von allen Mitteln eine geringere Dosierung ausreichend, wodurch die Produkte länger haltbar sind und die Kosten gesenkt werden.
Mache ich übrigens seit vielen Jahren und es ist noch nichts kaputt gegangen.