Ich weiß, dass es hier schon viele Tipps zum Thema gibt, weshalb ich diesen Titel gewählt habe. Jeder geht anders damit um und ich hoffe, mit meinen Erfahrungen, wenigstens einen kleinen Anreiz geben zu können.
Angefangen hat alles ohne Vorsatz, Wette, spezielles Datum, was auch immer - es ist einfach "passiert". Ich habe zum Feierabend in meine Schachtel geschaut und festgestellt, dass nur noch eine Zigarette drin ist. Da kam mir der Gedanke: "Was ist, wenn ich jetzt einfach an der Tanke vorbei fahre, ohne Nachschub zu holen?" Das habe ich dann gemacht. War ja auch nicht schwer, weil ich ja noch eine Zigarette in Reserve hatte. Diese habe ich aber direkt geraucht, als ich zu Hause war.
Ich habe auch nicht angefangen, alles zu vernichten, was mich irgendwie ans Rauchen erinnert hat. Das hat mich wahrscheinlich davor bewahrt, zum intoleranten, millitanten Nichtraucher zu werden. Man kann sich nicht vor Rauchern verstecken.
Bis zum Abend war es noch ganz gut auszuhalten, und im Schlaf habe nicht mal ich geraucht - also auch kein Problem!
Richtig schwer war der erste Morgen - "Kaffee ohne" hatte ich so auch noch nicht. Gut, dass ich alleine aufstehe und niemand in der Nähe war, der meine Laune abbekommen hat. Der Weg zur Arbeit führt direkt an der Tanke vorbei und hier habe ich wirklich mit mir gerungen. Gewonnen habe ich, weil ich mir gesagt habe, wie blöd ich doch wäre, wenn ich da jetzt halten würde. Und wer will schon als Blödmann dastehen?
Ich arbeite sehr abgelegen, habe also keine Chance, tagsüber Kippen zu kaufen. Coole Sache, wieder ein (Arbeits)tag weg. Auf dem Heimweg wieder gekämpft und wieder kein Blödmann sein wollen... So habe ich mich von Etappe zu Etappe gehangelt. Zwischendurch immer mal ausgerechnet, wieviel ich schon gespart habe und neue Ziele gesetzt. Ein großer Ansporn war auch, sich auszurechnen, wieviel Steuern man nicht bezahlt hat.
Im Nachhinein betrachtet, habe ich auch Fehler gemacht. Ich habe versucht, mein Vorhaben so lange wie möglich geheim zu halten. Die Mitmenschen können mit schlechter Laune viel besser umgehen, wenn sie wissen, was man durchmacht. Und die paar, die sagen, dass du es sowieso nicht schaffst, sind nur zusätzlicher Ansporn!
Diese komische Idee ist nun vier Monate her, ich habe endlich kein Verlangen mehr und fühle mich auch schon viel besser. Nachdem ich nun auch nicht mehr so launig bin, habe ich gestern auf Arbeit einfach mal ein Frühstück ausgegeben und mich auf diesem Wege für die Geduld bedankt. Kam gut an und ich habe wieder einen Grund, weiter zu machen - sonst wird es peinlich ...