Bei der Beschreibung für das Windlicht "Fee im Glas", habe ich bei manchen Teilen mehrere, unterschiedliche Begriffe verwendet, damit das Suchen und Finden im Internet leichter fällt!
Materialien:
- Marmeladenglas, Gurkenglas, Einweckglas, Nutellaglas ... Wer möchte, kann auf der Suche nach einem in der Form ausgefallenen Glas schnell im Internet unter „Bonbonglas“, „Bonbonniere“, „Vorratsglas mit Deckel“, „Bonbondose aus Glas“... fündig werden. Erst wenn man das geeignete Glas in Händen hat, passend zur Glasform und Größe die Silhouette auswählen oder überlegen, was man anbringen möchte.
- Feen-Vorlagen / Silhouetten entweder selbst erstellen oder fertige kaufen (dann googeln unter „Tattered Lace“, weiter unter „Schmetterling, Einhorn, Fee, Elfe“, “free fairy sihouette“, „Fee Glassticker“, „Tattoo schwarze Silhouetten von Feen“ oder „fairy silhouette“. Zum Durchpausen und Ausschneiden siehe etwas weiter unten...
- Bleistift 2H zum Durchdrücken der Konturen
- Schneidfeste Unterlage
- Schere, Cutter für gerade Linien und besonders Kurven
- Pinzette zum Hochheben winziger Teile und Einbringen an die Glasinnenwand
- Fotokarton (330g / m2), Bastelkarton (180-220g / m²), Tonpapier (130g / m².)
- Zum Durchdrücken der Umrisse auf schwarzen / dunklen Karton: Kopierpapier, aber dann die Pckg.„gelb und weiß“ oder gelbes / weißes Näh-Kopierpapier / Kopierfolie für Stoffe (!) verwenden
- Bastel-Glitter, Glitterpulver, Dekoglitter, Bastelflimmer, Glitterflimmer, Glitter-Spray, Glitzer-Spray oder Frosty-Spray
- Hologramm-Farben oder überhaupt andere Farben des Glitters mit einbringen?!
- Serviettenkleber Mod Modge / Art Potch (Decoupage_Kleber und Lack), Decopatch-Kleber, Decopatch-Glitterkleber
- Pinsel, möglichst starre Borsten
- Schwamm, Modellierschwamm, Malschwamm, gern weich und nachgebend, weil man damit super tupfen kann und einen zarten Film erzeugen kann
- Alte Glasdeckel o. ä. zum Anmischen der Zutaten
- Rührstäbchen
- Deko wie Bastgarn, Kunstpflanzen, Blüten u. v. a. m., Girlanden.
- Zum Anbringen opulenter Deko-Teile die Heißluftpistole bereitlegen
- Künstliches Teelicht / Lichterkette
Zum Karton:
Er sollte nicht zu stark sein, denn die fertig geschnittene Silhouette soll sich ja in Gänze der Rundung des Glases anschmiegen können, damit das Ankleben besser gelingt.
Ich habe deshalb Tonkarton (130g/m2) verwendet. Da die Silhouette(n) beim Auftragen von Leim feucht werden, werden lange dünne Teile möglicherweise biegsam und drohen zu „knicken“ (so bei mir der Feenstab). Deshalb beim Anbringen an der Glas-Innenseite besonders darauf achten, dass die Silhouetten vor dem endgültigen sanften Andrücken in Gänze die Glaswand berühren...
In der Farbe habe ich mich gegen das fast ausschließlich verwendete Schwarz und für ein Dunkelbraun entschieden, weil es einfach weicher in der Kontur ist - vielleicht hat mich das harte Schwarz der Silhouetten bisher davon abgehalten, ein Feenglas zu basteln...
Brauner Karton hat zusätzlich den Vorteil, dass man (je nach Grammatur) die Silhouetten direkt auf den Karton drucken und so auf das Durchpausen verzichten kann! Wer den Drucker einsetzt, kann die Silhouetten genau so drucken, wie sie zunächst auf dem Bildschirm erscheinen, d. h. sie müssen nicht spiegelverkehrt gedruckt werden - es sei denn, die Silhouette gefällt seitenverkehrt einfach besser...
Was ist „Mod Podge“?
Mod Podge ist ein „Multitalent“, denn es ist Versiegler, Kleber und Lack in Einem und dabei noch wasserbasiert. So können auch Kinder ohne Gefahr von gesundheitlichen Beeinträchtigungen damit basteln. Klebeverschmierte Finger, sowie alle mit dem Kleber in Berührung gekommenen Teile, wie Schwamm, Spatel... lassen sich wunderbar in einer Wasser-Spüli-Lösung säubern und viele Zutaten entsprechend wieder verwenden!
Wie ein Feen-Glas herstellen?
Es gibt mehrere im Ansatz unterschiedliche Arten - ich beschreibe hier kurz die drei am häufigsten verwendeten:
- Servietten werden Lage für Lage mit Mod Podge auf die Außenfläche des Glases aufgebracht und dann sofort Glitter ... auf den noch feuchten Leim aufgestreut. Die Servietten gibt dem Feenglas schon einen etwas blickdichten Touch, die aufzustreuenden Glitter dann eben noch ein optisches Highlight.
- Viele Glitter sind in einer Dose zu kaufen, die man wie einen Salz- oder Pfefferstreuer verwendet. Man kann den Glitter natürlich auch in anders abgepackter Form kaufen und von Hand aufstreuen. Das hat natürlich auch seinen eigenen Charme, weil man dann vielleicht detailreicher in der Verteilung arbeiten kann...Auf das Glas werden keine Servietten, sondern nur der Kleber aufgebracht und sofort anschließend die Glitterzusätze von Hand aufgestreut. Sie haften an dem noch feuchten Kleber.
- Die dritte Möglichkeit besteht darin, (alle) Glitterzusätze in den Kleber / hier das Mod Podge hinein zu rühren und diese Mischung auf die Glasoberfläche aufzubringen. Diese Methode liegt meiner Fertigung zugrunde. Wenn ich mein fertiges Feenglas mit denen im Netz vergleiche, haben die Glitteranteile das Glas nicht so stark bedeckt - es ist es insgesamt ohne Beleuchtung – schon transparenter als die meisten, so dass die Konturen der Silhouetten auch schon bei Tage sichtbar sind. Auch dies gefällt mir besser als bei den meisten im Netz abgebildeten Feenlichtern. Der geringe Anteil von Glitzer dichtet das Glas nicht so stark ab, sondern lässt dem Auge mehr Freiraum, ins Innere zu blicken. Wem dieser Effekt nicht so gefällt, der möge bitte mehr Glitter in das Mod Podge einrühren - ich hatte aber Angst, dass mir der Kleber zu dickflüssig wird und ich ihn nicht so leicht per Schwamm hätte auftupfen können. Genau das aber war beabsichtigt, denn der Aufstrich der Kleber-Glitter-Masse mit einem Pinsel (auf einem Probe-Glas) gefiel mir gar nicht, weil man dann „Streifen“ gesehen hat...
Anleitung für das Basteln eines Feen-Glases
Dazu bitte googeln unter der Rubrik VIDEOS „Fee im Glas“ , „Feenglas basteln“, „Feen-Laternen“ , „Fee im Glas“ oder sehr häufig auch in englischer Sprache unter „Fary Jar Night Light“ oder „Fairy Lantern Jar“ oder „Fairy Lantern Tutorial“. Die Versionen in englischer Sprache sind oft authentischer - man kann sich das Gesprochene unter „Einstellungen“ ins Deutsche übersetzen lassen - das reicht, um sich einen Überblick zu verschaffen, gibt aber in jedem Fall tolle Anregungen in Bezug auf das eigentlich Tun! Oder man hält das Video an der Stelle an, an der man eine super genau Übersetzung habe möchte, kopiert den angezeigten englischen Text oder schreibt ihn kurz ab und lässt ihn sich z. B. mit Google-Translator übersetzen...
Die Arbeitsschritte im Detail bitte wie immer den Bild-Unterschriften entnehmen.
Hier noch einige zusätzliche Bemerkungen:
- Weil ich nach Fertigstellung des Glases - vor dem Einlegen einer Lichterkette - noch Kunstschnee auf den Boden rieseln lassen wollte, habe ich die Silhouetten ungefähr 1cm über der Grundfläche des Glases angebracht, damit sie später nicht verdeckt werden.
- Wenn das Glas mit einem dick eingeprägten Logo versehen ist, die Silhouette im weiteren Bearbeiten auf der dem Logo abgewandten Fläche positionieren, so dass der Blick nicht unmittelbar auf das Logo fällt.
- Damit das Glas vor dem Bearbeiten trocken, staub- und fettfrei ist, es vor der Verwendung unbedingt sorgfältig unter Verwendung von Spülmittel waschen.
- Einen evtl. vorhandenen und zu benutzenden Metall(!)deckel mit Sandpapier abschmirgeln, damit er den Kleber besser annimmt.
- Außenfläche und Deckel des Windlichts nacheinander drei Mal mit der Mod Podge-Mischung betupfen.
- Reste der Kleber-Glitzer-Mischung luftdicht in einem alten Marmeladenglas (Schraubdeckel!) aufbewahren (Mod Podge ist ungefähr 8 Monate verwendbar).
- Achtung: Die fertige äußere Schicht des Feenglases ist nicht wasserfest. Wer das so haben möchte, muss nach dem Trocknen der Fläche noch eine klare Acryl-Versiegelung auftragen.
- Erst nachdem das Windlicht komplett fertig dekoriert war, habe ich erst den Pulverschnee eingefüllt und eine 10er-Lichterkette eingeführt. Diese arbeitete mit einer Knopfbatterie, so dass ich das dafür winzige Behältnis (ohne störende zuführende Kabel!) ebenfalls mit in das Glas hineinlegen konnte und der Deckel das Windlicht wunderbar abschloss.
Damit man später das Windlicht bequem drehen kann, um es von einer anderen Seite zu betrachten, habe ich es vor dem Verschenken noch auf eine etwas größere flache Kristallschale gestellt: Das Träumen kann beginnen!!
Schritt-für-Schritt-Anleitung
Schritte 1-3:
Das fertig dekorierte Windlicht mit dem Schutzengel auf dem Deckel und zwei der vier Silhouetten.
Um den schmalen Hals des Gefäßes habe ich zwei Bänder geschlungen und gemeinsam zu einer Schleife gebunden, bei der man dann die Bänder dekorativ etwas auseinanderziehen konnte.
Um mir über die zu verwendenden Silhouetten klar zu werden, habe ich sie erst einmal auf normalem Druckerpapier ausgedruckt, ans Glas gehalten und danach Anzahl und Größe festgelegt.
Schritte 4-6:
Hier eine Übersicht über die Materialien - das Kopierpapier kam dann aber doch nicht zum Einsatz, weil ich die Rückseite der auf braunem Tonpapier schwarz gedruckten Silhouetten verwendet habe.
Pulverschnee kann man u. U. auch in Bastelbereichen von Drogeriemärkten - gerade in der Weihnachtszeit - kaufen.
Auf einen Streifen Papier, der in der Länge dem Innenumfang des Glases entspricht, habe ich die Silhouetten aufgelegt und mich dann dafür entschieden, statt der drei dann doch vier Silhouetten zu verwenden.
Schritte 7-9:
Weil die Silhouetten nicht alle gleich breit sind, habe ich Papierreste in ihrer ungefähren Größe auf das Glas geklebt - der Mond z. B. ist insgesamt schmaler als der Feenstab mit seinen Sternen. Gleichzeitig habe ich die Aufeinanderfolge / Reihenfolge festgelegt.
Beim Ausschneiden einer Silhouette unbedingt mit den Innenbereichen beginnen, weil man durch den noch außen befindlichen Karton quasi „Halt“ hat - also: Von innen nach außen arbeiten.
Hier kann man sehr schön den Unterschied in der Härte der Kontur sehen: Links die schwarz gedruckten Silhouetten, rechts die dann ausgeschnittenen braunem. Weil ich die Rückseite der gedruckten Silhouetten verwenden wollte, habe ich im endgültigen Versuch spiegelverkehrt gedruckt und dann erst ausgeschnitten.
Schritte 10-12:
Da ich viele Sterne brauchte, habe ich manche mit meinem Mini-Sternen-Stanzer lochen können (Größe 9mm).
Die noch kleineren habe ich dann frei Hand mit einem spitzen Bleistift auf Kartonreste gezeichnet und mit dem Cutter ausgeschnitten - die dabei auftretenden Unregelmäßigkeiten machten den Charme aus...
Die kleinsten Sterne sind gerade mal 6 mm groß.
Schritte 13-15:
So sah die Sternenpracht nach dem Ausschneiden aus - man Glück, dass ich keine Haustiere oder Kleinkinder mehr habe, die mir jetzt hätten mein Sternenglück in alle Winde zerstreuen können...
Um die Position der vier Silhouetten festlegen zu können, habe ich mit einem Maßband ich innen im Glas den Umfang gemessen (der tatsächlich deutlich geringer war als außen).
Den Papierstreifen (Bild 6) hatte ich ja noch - hierauf habe ich dann die Probe-Silhouetten aus Druckerpapier angeordnet, d. h. leicht angeklebt und dabei auf einen gleichmäßigen Abstand von einander geachtet.
Schritte 16-18:
Den Streifen zum Ring schließen und innen ins Glas legen. Außen am Glas mit einem wasserlöslichen OH-Stift die Mitte einer jeden Silhouette markieren.
Diesen Kleber, das sogenannte Mod Podge, habe ich verwendet, um innen die Silhouetten und außen die Glitzerschichten aufzutragen, diese zu versiegeln und zu lackieren.
Nun gings ran an die Klebeschlacht, die nur gelingt, wenn alle Materialien für alle Eventualitäten bereitliegen. Als Erstes werden innen die Silhouetten angeklebt. Damit sie gut haften, anschließend mit Mod Podge noch einmal komplett überstreichen. Erst im dritten Arbeitsschritt werden die Markierungsstriche am Glasrand unten weggewischt und dann das Glas von außen betupft.
Schritte 19-21:
Obwohl ich wusste, dass das Mod Podge transparent aushärtet / trocknet, bekam ich dann doch einen ziemlichen Schrecken, als ich den nach dem Auftragen (noch) weißlichen Kleber sah!
Hier einige der möglichen glitzernden Bestandteile, die ich in das Mod Podge hineingerührt und dann mit dem Kleber als eine "Masse" auf das Glas getupft habe.
Schon wie beim Einschmieren der Silhouetten trägt das Mod Podge zunächst weißlich auf man glaubt zunächst nicht, später dann doch hindurch gucken zu können.
Schritte 22-24:
Aber nach ca. 15 Minuten ist das Glas innen und außen dann doch im wahrsten Sinne des Wortes „klar“: Der Kleber trocknet absolut transparent! Die rot-irisierenden Anteile sind wunderbar zu erkennen.
Beim genauen Betrachten ahnt man die "leuchtenden" Anteile der Streupulver und erkennt, dass inzwischen auch die Silhouetten wunderbar an der Glas-Innenwand zu sehen sind, also makellos durchscheinen können. Der Feenstab mit seinen vielen kleinen Sternen war die Mühe wert!
Das Glas einmal ringsherum gedreht, so dass sich jede Silhouette dem Betrachter zeigt!
Schritte 25-27:
Jetzt sollte das Windlicht dekoriert werden. Wochenlanges „Sammeln“ und „Horten“ ging dem voraus und hat sich ausbezahlt: Nur, wenn man Materialien zur Auswahl (liegen) hat, ist man frei in der Kreativität.
Das Windlicht noch ohne Beleuchtung – bei Tage fotografiert.
Leider musste ich Stunden warten, bis es Abend geworden war und ich weitere Fotos machen konnte: Die Fee ruht elfengleich auf dem Schnee-Teppich – die irisierenden Glitzeranteile zaubern eine tolle Stimmung.
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Kreativling
Zum Tipp selber: Ganz ehrlich gesagt ist mir das viel zu viel Aufwand. Das kann man vielleicht auch einfacher haben. Ich wüsste jetzt nur nicht wie.
Das soll jetzt aber keine Kritik sein, denn es sieht ja toll aus.
Ich kann mir so ein Windlicht auch sehr gut als Weihnachtsdekoration vorstellen. (dementsprechend mit Weihnachtsmotiven)