Feldsalat selbst anbauen

Feldsalat selbst anbauen
Lesezeit ca. 2 Minuten

Nachhaltige Lebensmittel stehen derzeit hoch im Kurs. Wie ihr auch als Garten-Anfänger Feldsalat (auch Rapunzelsalat genannt) selbst ziehen könnt, möchte ich euch in diesem Beitrag zeigen. Einige Vorteile dieses Salats liegen auf der Hand: Er ist extrem reich an Folsäure, die meisten Sorten überstehen auch Frost unbeschadet und sie wachsen immer wieder nach.

Das Märchen von den Rapunzeln

Es war einmal ein Mann, dessen Frau ein Kind erwartete. Sie sah auf den Garten der Nachbarin, wo der schönste grüne Rapunzelsalat wuchs. So sagte sie zu ihrem Mann: "Hole mir von den Rapunzeln, ich habe so einen Hunger danach, wenn ich sie nicht bekomme, so muss ich sterben!" Jeder wusste, dass der Garten einer bösen Zauberin gehörte, doch die schwangere Frau verzehrte sich nach den Rapunzeln, und so war guter Rat teuer.

Der arme Mann kletterte in den Garten der Nachbarin, um einige von den Rapunzeln zu stechen, doch die böse Zauberin erwischte ihn. Sie sagte: "Ich lasse dir die Rapunzeln für deine Frau, doch das Kind, das ihr bekommt, wird meines sein!" Der arme Vater willigte ein und dachte sich: "So schlimm wird es schon nicht kommen."

So beginnt tatsächlich das Märchen "Rapunzel" mit den Gelüsten einer schwangeren Frau. In diesem Märchen steckt viel altes Wissen. Tatsächlich ist Feldsalat eine wahre Folsäure-Bombe und Folsäure ist vor allem in den ersten drei Monaten einer Schwangerschaft für die Entwicklung eines gesunden Kindes unerlässlich. Dies erklärt auch den Heißhunger der Frau auf die grünen Blattrosetten mit ihrem leicht herben Geschmack.

Als dreifache Mutter kann ich diesen Heißhunger bestens nachvollziehen. Gerade am Anfang meiner Schwangerschaften konnte ich von Feldsalat, Rucola, Löwenzahnsalat, Spinat und Mangold nie genug bekommen, alles Folsäure-Lieferanten, die mein Körper so dringend brauchte!

Feldsalat selbst anbauen – Schritt für Schritt

Feldsalat säen

Ich habe mich letztes Jahr für die frostunempfindliche Sorte "Vit" entschieden (die der frostunempfindlichen Wildform nahekommt) und habe meinen Feldsalat im September ausgesät. Der etwas frostige Januar setzte den Pflanzen ein wenig zu, doch im milden Februar entwickelten sie sich prächtig. Nun kann ich jede Woche mehrmals meinen Feldsalat ernten.

Für die Aussaat sollte man den Boden jäten und lockern, dann Rillen von etwa einem Zentimeter ziehen. In diese Rillen werden die feinen Feldsalatsamen gestreut. Anschließend werden die Samen etwa einen Zentimeter tief mit Erde bedeckt. Bitte darauf achten, dass nicht zu dicht gesät wird, denn sonst können sich die Pflanzen nicht richtig entwickeln! Das war auch mein Fehler gewesen, denn meine Pflänzchen keimten zwar, wurden aber nach einer Weile blassgelb und mickerig. Daher musste ich meinen Salat pikieren, das heißt, einige Pflänzchen auszupfen, um die Reihen etwas zu lichten. Anschließend war der Feldsalat ein Selbstläufer. Kaum, dass im Februar die Tage länger wurden, konnte geerntet werden.

Geschmacklich ist mein Salat ein wenig bitterer als der Feldsalat, den es im Supermarkt zu kaufen gibt. Dies empfinde ich aber eher als Vorteil, denn Bitterstoffe in unseren Salaten und Gemüsesorten wirken sich positiv auf unsere inneren Organe aus.

Feldsalat mag einen hellen Standort, ist genügsam und stellt keine großen Ansprüche an Boden und Düngung.

Die Ernte

Bitte nicht die grünen Blattrosetten aus dem Boden ziehen, sondern einfach nur mit einem spitzen Messer kurz über dem Boden abschneiden! So bleibt das Wurzelwerk im Boden und der Feldsalat kann wieder nachwachsen. Leider sammelt sich zwischen den Blättchen des Feldsalats viel Erde. Am besten gibt man die grünen Blattrosetten in eine große Schüssel mit Wasser, bewegt sie dort einige Male hin und her und wartet dann etwa eine halbe Minute. Nun sieht man schon, dass ganz viel Erde auf den Boden der Schüssel hinabgesunken ist. Man nimmt jetzt die Blattrosetten hinaus, gibt sie in ein Sieb und braust sie zwei- bis dreimal mit kaltem Wasser ab.

Rezept (für zwei Personen)

Zutaten

  • 4 Handvoll Feldsalat
  • 1 Apfel
  • 6 Haselnüsse
  • 3 EL Rapsöl
  • 2 EL Apfelessig
  • 1 TL Honig
  • 1 EL mittelscharfer Senf
  • Salz und Pfeffer nach Geschmack

Zubereitung

  1. Für die Salatsoße Öl, Essig, Honig, Senf, Salz und Pfeffer in ein Marmeladenglas mit Deckel geben, fest verschließen und solange schütteln, bis die Soße eine gleichmäßige Struktur hat. 
  2. Den Apfel schälen und entkernen, das Fruchtfleisch in kleine Stücke schneiden.
  3. Die Nüsse grob hacken und zusammen mit den Apfelstücken und dem Feldsalat in eine Schüssel geben, mit der Soße vermischen und gleich servieren.

Feldsalat fällt leider sehr schnell in sich zusammen, deshalb am besten gleich servieren.

Zu Feldsalat passen auch folgende Zutaten:

  • gerösteter Tofu (abgekühlt)
  • Blauschimmelkäse
  • Trauben
  • geröstete Speck- oder Brotwürfel (abgekühlt)
  • gehackte, gekochte Eier (abgekühlt)

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4 Kommentare

@pfingstrose1981
Oh, ich liebe Feldsalat, vor allem den aus unserem Garten. Der schmeckt so wunderbar nussig und lässt sich auf verschiedene Arten lecker anrichten.Vor einigen Jahren haben wir damit begonnen, selbst Feldsalat anzubauen, es macht richtig Spaß.
Wir lassen immer ein paar Pflanzen stehen, die blühen dann und produzieren reichlich Samen. Damit ist auch im Herbst und im nächsten Frühling wieder genug Feldsalat vorhanden. Wenn der Frühling mit Trockenheit beginnt, wie in diesem Jahr, sollte man allerdings auch wässern, damit sich die kleinen Pflänzchen gut entwickeln können.
Liebe Grüße aus dem Vogtland
@pfingstrose1981, am Wochenende gab es bei uns wieder frisch geernteten Feldsalat, leider waren wir 8 Personen am Mittagstisch, ich habe nichts mehr abbekommen. Jetzt muss ich warten, bis wieder was nachgewachsen ist. Darf ich bei dir über den Zaun steigen?
Ich bin aber nicht schwanger!😉👍🙋🏻‍♀️
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