Kunststoff-Gefäße nachhaltig verwenden

Kunststoff-Gefäße nachhaltig verwenden
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Derzeit sind Plastik und Kunststoffe aller Art ein riesiges mediales Thema, weil sie zur Umweltbelastung geworden sind. Allerdings ist Plastik nicht gleich Plastik und die pauschale Dämonisierung halte ich für fragwürdig und überzogen. Die vielen Vorzüge des Kunststoffs sind hinlänglich bekannt – besonders im medizinischen Bereich, wo es auf Keimfreiheit ankommt. Womit sollte dieser Werkstoff dort sonst ersetzt werden?

Hauptsächlich das geringe Gewicht, die Bruchfestigkeit und der hygienische Aspekt machen mich auch weiterhin - entgegen dem allgemeinen Zeitgeist – zu einem großen Fan dieses Materials. Aber auch die Haptik und Nutzungsfreundlichkeit möchte ich nicht missen. Es kommt dabei allerdings auch immer auf den jeweiligen Kunststoff an.

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Aus Nachhaltigkeits- und Sparsamkeitsgründen habe ich daher schon seit vielen Jahren die verschiedensten Kunststoff-Verpackungen, die ursprünglich nur einen Einwegzweck hatten, als dauerhafte Gebrauchsgegenstände des alltäglichen Bedarfs in Verwendung. Dabei handelt es sich meistens um Flaschen und Schraubgefäße, aber auch andere Wegwerf-Behälter nutze ich immer und immer wieder.

Meine Auswahlkriterien für eine Wiederverwendung

Allerdings bin ich durchaus wählerisch und verwende nur Gefäße, die mir ästhetisch zusagen und auch gut zu meinem Küchen-Inventar passen.

Daher achte ich auf folgende Kriterien:

Mindestwandstärke des Gefäßes, denn es sollte nicht allzu leicht knautschen, brechen, knicken oder eindellen;

• Gefäße, die ich zur Aufbewahrung von Lebensmitteln verwende, müssen schon vorher Lebensmittel enthalten haben;

neutraler, unbedruckter Zustand – möglichst transparent, weiß oder schwarz –, hauptsächlich aus ästhetischen Gründen;

Etiketten müssen problemlos abgelöst werden können.

Viele solcher Einmal-Verpackungen erweisen sich tatsächlich als so robust und langlebig, dass ich sie immer und immer wieder verwende. Und es ist höchst erstaunlich, wie stabil so manche Einweg-Flaschen oder -Behälter gefertigt sind! Eine der Flaschen habe ich vermutlich bereits seit mehr als 10 Jahren in ständigem Gebrauch.

Besonders gern verwende ich beispielsweise zwei sogenannte Quetschflaschen, die ich von einem Urlaub vor sieben Jahren aus Hongkong mitgebracht habe. Sie enthielten ursprünglich diesen Yakult-Trunk, den es bei uns auch gibt - seltsamerweise werden sie hier jedoch nur in diesen abfallintensiven Winzigfläschchen angeboten. Die Gebinde aus Hongkong enthielten jedoch ca. einen halben Liter! Unglaublich, wie fest, stabil und unkaputtbar diese Gefäße sind, die eigentlich nur für den Einmalgebrauch gedacht sind, denn ein Pfandsystem wie bei uns gibt es in Hongkong anscheinend nicht. Die Deckel schließen fest ab und man kann die Flaschen gefüllt unbesorgt in Taschen oder Rucksäcken mitnehmen.

Selbst kleine 0,2-Liter-Fläschchen aus transparentem PET sind immer und immer wieder nutzbar – aufgegabelt in einem Späti! In meinem Tipp „Kühlakkus und vorgefrorene Getränke für unterwegs“ dienen solche kleinen Flaschen als vorgekühlte Getränke für unterwegs, die dafür immer und immer wieder ins Tiefkühlfach wandern – ohne dabei merklich an Aussehen und Stabilität zu verlieren.

Sehr nützlich erweisen sich auch die fast eimergroßen runden Behälter, die ursprünglich Protein-Pulver für Shakes oder isotonische Getränke enthielten. Darin kann man hervorragend große Vorräte an Mehl, Haferflocken oder Nudeln aufbewahren, weil sie fest zugeschraubt werden können. Ich hatte deswegen noch nie ein Problem mit Lebensmittelmotten oder anderen Schädlingen!

Kunststoff vs. Glas

Oft bevorzuge ich Kunststoff dem Glas! Selbst Weingläser könnten meinetwegen aus PET sein. Denn was ich tagtäglich an Glasscherben auf den Straßen sehe, macht mich wütend und fassungslos. Überall grüne oder braune Splitter von zerschlagenen Bierpullen! Auch zuhause vermeide ich den unnötigen Gebrauch von Glas. Immer wieder passiert es mir doch mal, dass ein Aufbewahrungsbehälter oder eine Flasche aus Glas zu Boden fällt und in die Brüche geht. Das anschließende mühselige Zusammenkehren, Saugen und Wischen feinster Glassplitter sind dann der reinste Horror. Mittlerweile habe ich alle Vorratsgefäße aus Glas durch attraktive, leichte, hochtransparente und stabile PET-Behälter ersetzt, die sich ohne den geringsten Kraftaufwand mühelos auf- und zuschrauben lassen.

Glas halte ich ohnehin für komplett überbewertet, denn es kostet enorme Energie in der Herstellung, ist sehr schwer im Transport und in der Handhabung und birgt auch noch diverse Verletzungsgefahren wegen der Sprödigkeit und Scherbenbildung. Aber bei diesem ideologisch aufgeladenen Thema wird ohnehin jeder seinen ganz persönlichen starren Tunnelblick pflegen.

Zumindest habe ich, für mich schon seit vielen, vielen Jahren einen Weg ganz nach eigener Gusto gefunden, gleichzeitig umweltschonend, sparsam, nachhaltig, wertstofferhaltend und vor allem alltagserleichternd zu handeln.

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31 Kommentare

Super Tipp! Obwohl ich das selbst schon lange so handhabe - aus den gleichen Gründen wie Du.

Gerade heute früh ist mir im Bad ein GLAS mit einer geschenkten, selbst hergestellten Creme aus der Hand geflutscht und auf dem Fliesenboden in gefühlt tausend Teile zersprungen 😮 - inklusive Verletzung an der Fußsohle, weil ich beim versuchten vorsichtigen Rückwärtsgehen dann doch in einen kleinen Splitter getreten bin. Ob ich alles beim Zusammenkehren erwischt habe, bin ich mir noch nicht mal sicher. Und um die Creme (war zum Glück nur noch viertel voll) tut es mir natürlich auch leid. Mein Fluchen hat zum Glück keiner mitbekommen. 😇

Dieses Malheur wäre mit einem Kunststoffbehälter nicht, oder jedenfalls nicht in dem Ausmaß passiert.
👍 so ähnlich handhabe ich die Weiterverwendung von Plastikverpackungen auch.

Weitere Ideen:
- Mon Chéri und Co. Die Einsätze haben sich zum ordnen von Schmuck in Schubladen bewährt.
- Stabile, transparente Lebensmittelbecher nutze ich zum Einfrieren.

Ich bin gespannt auf weitere Ideen von Euch!
@LaLiLa Mir ist mal ein Glas mit Rote-Bete-Salat aus der Hand gerutscht.
Das war ein Fest!
Aber es schadet nicht, wenn die Küche mal wieder gründlich geputzt wird.

Stabile Plastikgefäße mit einem gut schließenden Deckel bewahre ich schon immer auf. Da spare ich mir den ganzen überteuerten Tupperkram.

Ich verwende diese Gefäße immer wieder, auch für Lebensmittel. Obwohl dauernd verbreitet wird, dass man das auf gar keinen Fall tun darf.
Ich verstehe nur nicht, warum.
Wenn in einer Plastikbox mal Eiscreme (= Lebensmittel) war, ist sie wohl dafür geeignet.

Kritisch sehe ich eher die tatsächlichen Einmalplastikartikel. Als da wären Trinkhalme, Q-Tips, Plastikgeschirr, Automaten-Trinkbecher usw., die nach Gebrauch im Müll oder in der Umwelt landen.

Nun, wir leben in Deutschland, und da wird leider oft etwas grundsätzlich verteufelt oder in den Himmel gehoben. Dazwischen scheint es nichts zu geben.

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