8 Spartipps für den Haushalt - was rechnet sich tatsächlich?

Lesezeit ca. 3 Minuten

von Clara Ott (Houzz)

Ständig plagt uns das Umwelt-Gewissen: Abwaschen per Hand oder doch die Maschine anschmeißen? Lieber duschen oder baden? Und was ist nun eigentlich gesünder und günstiger: Leitungswasser oder das gekaufte in der Flasche? Wir haben uns den wichtigsten Sparfragen des Alltags gewidmet und sind gängigen Meinungen auf den Grund gegangen. Also auf zum großen Spar-Duell!

Abwaschen oder Spülmaschine? Baden oder Duschen? Wir gehen klassischen Streitfragen rund um Umweltschutz und Geldsparen auf den Grund.

West Indies Meets Lowcountry

1. Abwaschen vs. Spülmaschine

Vorweg: Es lohnt sich immer, besonders schmutziges Geschirr direkt einzuweichen. So wird es später in der Spülmaschine sogar im Sparprogramm blitzblank. Das Stichwort ist hier: In etwas Wasser einweichen, nicht komplett vorspülen. Gemeinhin glaubt man gerne, dass eine moderne Spülmaschine immer die bessere Wahl sei, da sie in punkto Wasser und Energieverbrauch optimiert ist. Allerdings könnte man durch effizientes, energiebewusstes Abwaschen per Hand sogar bis zu 70 Prozent weniger Energie und Spülmittel (bei gleicher Wassermenge) verbrauchen, so der Bund der Energieverbraucher. Hier sind allerdings viele Faktoren zu beachten – wird nachgespült? Wie oft wird das Wasser gewechselt? Wie wird das Heißwasser überhaupt erzeugt? Das Thema ist überaus komplex, es gibt unzählige Variablen.

Für die Mehrzahl jener, die sich nicht zu intensiv damit auseinandersetzen, ist die Spülmaschine daher im Wasser- und Energieverbrauch vermutlich tatsächlich sparsamer – zumindest im Sparprogramm und voll gefüllt. Doch auch das große Bild müsste man ehrlicherweise im Blick behalten: Wie viel Energie, Rohstoffe und Wasser werden bei der Herstellung der Maschine verbraucht? Wer umweltbewusst lebt, sollte sich immer folgende Fragen stellen, wenn es um den Kauf einer Geschirrspülmaschine geht: Steht die Herstellung des Elektrogerätes im Verhältnis dazu, wie oft Sie es Nutzen? Ist überhaupt der Großteil Ihres Geschirrs spülmaschinenfest? Haben Sie ausreichend Platz in der Küche für eine große Spülmaschine oder tut es auch eine kleine mit hoher Energieeffizienz? Wie steht es um ihre Handspül-Effizienz?

Interiors

2. Sparen vs. Investments

Designersofa kaufen oder doch online ein Vintage-Sofa ergattern? Den teuren Teppich oder doch den günstigeren aus dem skandinavischen Möbelhaus? Wir alle stehen immer vor dem leidigen Konflikt, uns zwischen Masse und Klasse zu entscheiden. Vielleicht kann nicht alles im Haushalt von exzellenter Qualität, aus nachhaltigem Anbau, von zertifizierter Handarbeit geschaffen sein. Doch neben unserem Gewissen beruhigt es eben auch den Geldbeutel, wenn wir gelegentlich investieren.

Ein Sofa, das nicht nach ein paar Monaten durchgesessen ist, macht eben doch einen gewaltigen Unterschied, oder? Auch haben Qualitätsmöbel im Gegensatz zu Billigmöbeln aus dem Möbeldiscounter einen Wiederverkaufswert – kauft man treffsicher von namhaften Designern, kann der Wert später sogar noch steigen.

Diese Fragen können Ihnen bei der Entscheidungsfindung helfen: Brauchen Sie die Anschaffung wirklich? Haben Sie sich über günstigere Alternativen informiert und landen trotzdem doch immer beim Wunschprodukt? Haben Sie die Qualität des Produktes geprüft (Material, Produktionsort, Verarbeitung) – oder liegt der Preis nur an einem coolen Label? Glauben Sie, dass Sie es oft genug nutzen werden, so dass sich der hohe Preis rechnet? Ja? Los, dann kaufen Sie es!

Dallas Kitchen

3. Akku vs. Dauerladen

Unsere Smartphones laufen im Dauermodus – kein Wunder also, dass das Ladekabel immer mit auf Tour ist. Und abends werden Computer, Smartphone und Tablet auch zuhause gleich wieder eingestöpselt. Doch kann es eine Art „Überladung“ geben, durch die die Akkus geschädigt werden und mehr Strom verbraucht wird, als notwendig? Keine Sorge, denn trotz geringer Akkulaufzeiten verwenden die meisten Hersteller mittlerweile intelligente Lithium-Ionen-Akkus, die in vollgeladenem Zustand automatisch die Stromzufuhr unterbrechen. Wenn Sie schlafen, frisst Ihr Handy also nicht stundenlang Strom.

Tipp

Akkus laden wesentlich schneller, wenn sie auf Flugmodus geschaltet sind.

Green House

4. Baden vs. Duschen

Jetzt müssen wir wieder einmal rechnen: Benutzen Sie eine Regendusche oder eine sparsame Handbrause? Denn hier unterscheidet sich schon als erstes, ob bei Ihnen pro Minute circa sechs oder bis zu achtzehn Liter aus der Leitung schießen. Wenn eine durchschnittliche Badewanne etwa 150 Liter fasst, können Sie leicht ausrechnen, ab wann Sie ein langes Duschvergnügen teuer zu stehen kommt. Über den Daumen gepeilt, verbraucht das Baden meist doppelt so viel Wasser.

Gut wirtschaften Sie, wenn Sie beim Einseifen unter der Dusche das Wasser kurz abdrehen, eine sparsame Brause verwenden, die Zeit im Blick haben und nicht zu heiß duschen, denn auch für die Erwärmung wird schließlich Energie verbraucht. Gegen ein gelegentliches Vollbad zur Entspannung ist dann rein gar nichts einzuwenden.

kleine Küche
Von raumdeuter - Mehr Fotos: Moderne Küchen

5. Gas vs. Elektroherd

Der große Vorteil eines Gasherds gleich vorweg: Gas ist billiger als Strom. Außerdem wird beim Gasherd, anders als beim klassischen Elektroherd mit Platten, keine Restwärme verschwendet.

Moderne Elektroherde sind jedoch meist mit Ceran- oder Induktionskochfeldern ausgestattet. Schon Cerankochfelder gelten als energieeffizienter als die alten Kochfelder, da die Wärme gezielt auf und neben den geleitet wird und nicht verpufft. Nur dauert auch hier das Erhitzen eine Weile.

iel schneller geht es mit Induktionsherden, und auch energiesparender: Die Wärme wird gezielt unter den Topfboden geleitet (neue Induktionskochfelder arbeiten sogar ohne Markierungen, so dass der Topf keine bestimmte Größe mehr besitzen muss), Restwärme gibt es nicht. Die Herde reagieren genauso schnell wie Gasherde auf Veränderungen der Einstellung – tatsächlich schlägt der Induktionsherd den Gasherd in puncto Verbrauch und laufender Kosten sogar, die Unterschiede sind jedoch gering.

Tipps

Benutzen Sie immer den Topfdeckel

Und bedenken Sie: Nicht nur wie, sondern auch was Sie kochen, schlägt sich auf die Energiebilanz – Gemüse schneidet weit besser ab als Fleisch!

Marion St, Leichhardt

6. Wasserkocher vs. Herd

Gerade beim Kochen von Wasser ist man immer wieder versucht statt einem Topf den Wasserkocher zu benutzen. Und das macht tatsächlich Sinn, wenn Sie einen alten oder weniger effizienten Elektroherd haben (Gas allerdings hat die Nase vorn).

Jedoch nützt das alles nichts, wenn Sie einen alten Wasserkocher besitzen, der viel Strom frisst. Regelmäßiges Entkalken hilft, denn ein verkalkter Hitzestab verbraucht deutlich mehr Strom. Übrigens: viele neue Geräte verfügen sogar über stufenweise Temperaturregler – manchmal reichen ja auch 60 statt 90 Grad.

Tipps

Benötigen Sie große Mengen, setzen Sie den Topf mit etwas Wasser auf, während Sie parallel den Rest im Wasserkocher erhitzen. So ist der Topf bereits heiß und kann das kochende Wasser besser aufnehmen.

Achten Sie beim Kauf des Wasserkochers – wie bei allen Elektrogeräten – auf Energieeffizienz und das Label A++ oder A+++

Eco-Balanced

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7. Dimmer vs. schwache Lampe

Viele Verbraucher denken, dass geringere Helligkeit einen ebenso geringeren Stromverbrauch nach sich zieht. Falsch gedacht: Dimmer reduzieren die Helligkeit, aber leider nicht in gleichem Maße den Stromverbrauch. Will man Strom sparen, sollte man besser von vornherein eine schwächere Lampe einsetzen.

Übrigens: Inzwischen gibt es auch dimmbare LEDs. Die Leuchtdioden haben derzeit die beste Gesamtbilanz – und gehen im Gegensatz zu klassischen Energiesparlampen auch sofort auf voller Leistung an. Der meist etwas höhere Kaufpreis rechnet sich durch geringeren Verbrauch und Langlebigkeit schnell.

Tipp

In der Regel ist es ratsam, klassische Energiesparlampen die ersten 100 Stunden ungedimmt brennen zu lassen. Achten Sie hierbei auf die Empfehlung des Herstellers.

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8. Leitungswasser vs. Mineralwasser

Eine wohl ewige Diskussion zwischen Gesundheitsgurus und Umweltschützern: Kann man Leitungswasser bedenkenlos trinken oder sollte man doch eher abgefülltes Wasser aus dem Supermarkt kaufen? Wussten Sie aber, dass hierzulande Leitungswasser das meist- und bestkontrollierte Wasser ist? Allerdings sollten Sie auch die Leitungen in ihrem Haus prüfen lassen – denn das bestkontrollierte Wasser nützt nichts, wenn es durch alte Leitungen fließt und dann etwa metallisch schmeckt. Auch ein Wasserfilter ist eine gute Idee.

Abgesehen vom umstrittenen Geschmack gewinnt Leitungswasser jedoch eindeutig bei der Kostenfrage: Bei ungefähr zwei Cent pro Liter kann kein Wasser aus dem Supermarkt mithalten. Von der Produktion und Beförderung von Plastik- oder Glasflaschen mal ganz abgesehen.

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Gastbeitrag von Houzz

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40 Kommentare

Das hört sich alles sehr interessant an. Ich habe in diesem Tipp sogar noch einen weiteren Tipp auf einem Bild entdeckt. (Steckdosenleiste in einer Schublade verstecken) Das werde ich nachmachen.😄
wenn sich denn alle Mitbewohner daran halten. ist nur im 1 oder 2 Personenhaushalt durchsetzbar. viele Dinge gehören zur Lebensqualität, da will ich nicht nachrechnen, was günstiger ist.
Steht leider auch einiges falsches drin.
So ist z.B. eine Regen- oder Spardusche nur dann sinnvoll, wenn man keinen hydraulisch gesteuerten Durchlauferhitzer hat. Der schaltet dann nämlich gerne mal einfach ab.

Und bei einem Induktionsherd wird die Wärme nicht "direkt unter den Topf geleitet", sondern der Topf selber erzeugt erst die Wärme. Das Induktionsfeld selber wird überhaupt nicht heiß.

Und ein Dimmer spart selbstverständlich Strom, denn die Helligkeitsverminderung entsteht dadurch, dass der Diimmer die Sinuskurve der Spannung an- oder abschneidet. Dadurch wird die Lampe praktisch immer kurz ausgeschaltet. Je länger diese Aus-Phasen sind, umso dunkler wird die Lampe. Und umso weniger Strom wird verbraucht.
Viele Leute glauben, der Dimmer setzt nur die reduzierte Leistung in Wärme um. Dann bitte mal überlegen, wie heiß ein 30 Watt Lötkolben wird. Und dann weiter überlegen, was mit einem Dimmer passieren würde, wenn man damit z.B. eine 100 Watt Glühlampe um 90% dimmt und der Dimmer dann die 90 Watt in Wärme umsetzen müsste... eingebaut in eine Wand... richtig, er würde einfach abbrennen.
Richtig ist allerdings, dass man besser gleich eine Lampe mit geringerer Leistung nimmt, wenn man nicht mehr braucht. Ein Dimmer ist eigentlich nur sinnvoll, wenn man es wirklich mal heller und mal dunkler braucht.

Und dass man Energie spart, indem man zusätzlich zum Wasserkocher auch noch den Herd anschaltet kann wohl kaum ernst gemeint sein.

Naja, gut gemeinte Tipps. Aber so einfach ist es doch alles nicht. Und wie gesagt, teilweise auch schlicht und einfach falsch, wie z.B. beim Dimmer.

Und ich gebe MuttisAntworten auch recht. Es geht auch um Lebensqualität. Wenn ich Lust habe, 20 Minuten unter der Dusche zu stehen, dann mache ich das eben. Man sollte sich überlegen, ob es wirklich sinnvoll ist, ständig und überall jeden Cent zu sparen, der geht. Ich finde z.B. diese müde Geplätscher von Regenduschen unmöglich. Wenn ich dusche, muss da schon etwas an Wasser kommen. Ich will ja auch mal fertig werden damit.
Und abends im Dunkeln sitzen, und mich dann freuen, dass ich jeden Monat drei Euro an Strom spare muss ich auch nicht haben. Ich habe auch schon mal meinen Wasserkocher mit heißem Wasser vom elektrischen Durchlauferhitzer befüllt, weil es mir sonst zu lange gedauert hätte. Ja, ich weiß, die Sparfraktion wird jetzt die Hände überm Kopf zusammenschlagen. Aber manchmal muss es halt schnell gehen.

Man muss nichts verschwenden. Aber Geiz ist überhaupt nicht geil.
Ich möchte nicht, dass später auf meinem Grabstein steht: "Er führte ein karges Dasein. Aber er hat jedes Jahr 100 kWh Strom gespart." ;-)

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