Backpulver als Hausmittel – Vor- und Nachteile

Eine Packung Backpulver liegt auf einer hellen Oberfläche, umgeben von Glanzlichtern, und zeigt einen Kuchen.

Backpulver ist ein vielseitiges und wirksames Hausmittel. Doch alles, was stark wirksam ist, muss auch mit Bedacht verwendet werden.

1. Grundsätzlich: Wie wirkt Backpulver?

Der Wirkstoff im Backpulver ist Natriumhydrogencarbonat, was mit Feuchtigkeit und vor allem auch mit Säure reagiert. Dabei werden Kohlenstoffdioxid-Bläschen freigesetzt. Diese machen den Teig locker und lösen auch Verschmutzungen, wenn man das Backpulver zu Reinigungszwecken verwendet.

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2. Beläge entfernen mit Backpulver

Eingebrannte Töpfe

Ein Tütchen Backpulver in den geben, etwa drei bis vier Zentimeter hoch mit heißem Wasser auffüllen, dann zwanzig Minuten einwirken lassen. Nun den Topf auf die heiße Herdplatte stellen und das Gemisch zum Kochen bringen, dabei immer wieder mit einem Holzlöffel rühren. Ihr spürt bald, wie leicht sich die Verkrustungen vom Topfboden kratzen lassen (wenn sie sich nicht ohnehin gleich auflösen).

Ablagerungen in Pflanzen-Übertöpfen

Das Gießwasser für unsere Pflanzen löst Mineralien aus der Erde, die dann für unschöne Ablagerungen sorgen können. Ein halbes bis ein ganzes Tütchen Backpulver schafft hier Abhilfe. Gib das Backpulver in den Übertopf und gieße mit heißem Wasser auf, bis alle Ablagerungen bedeckt sind. Ein Schuss Essig beschleunigt die Reinigungskraft des Backpulvers. Alles zusammen über Nacht einwirken lassen und am nächsten Tag mit einer Spülbürste schrubben.

3. Backpulver als Kosmetik

Backpulver hat starke Reinigungseigenschaften, dies klingt für den kosmetischen Bereich erst einmal vielversprechend, dennoch sollte man bedenken, dass Backpulver in hoher Konzentration auch eine entsprechend starke Wirkung hat, die weder zahn- noch hautschonend ist. Daher nun gleich zu den beiden am weitesten verbreiteten Ratschlägen rund um Backpulver im kosmetischen Bereich:

Backpulver zum Aufhellen der Zähne?

Putzt einfach eure Zähne mit Backpulver anstatt mit Zahncreme - und eure Zähne werden strahlend weiß! Tatsächlich entfernt das Backpulver Beläge, aber es greift auch die Struktur des Zahnschmelzes an. Langfristig ist das Putzen mit Backpulver daher keine gute Idee. Da lohnt es sich eher, hin und wieder Geld in die Hand zu nehmen und eine professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt durchführen zu lassen - zumal diese von vielen gesetzlichen Krankenkassen einmal im Jahr zu fünfzig Prozent übernommen wird.

Backpulver als Gesichtsmaske?

Immer wieder liest man die Empfehlung, ein Tütchen Backpulver mit etwas Wasser zu einer Paste zu verrühren, auf dem Gesicht einwirken zu lassen und anschließend abzuspülen. Dies sorge für eine weiche Haut. Grundsätzlich stimmt das, denn Backpulver weicht Keratin auf, das ja auch Bestandteil unserer oberen Hautschicht ist.

Jedoch ist die Backpulverpaste einfach zu aggressiv und zerstört auch das sensible Mikrobiom (das Zusammenspiel "guter" Bakterien, die für unsere Haut wichtig sind), daher ist diese Gesichtsmaske vor allem für den langfristigen und regelmäßigen Gebrauch nicht zu empfehlen.

Empfehlung: Backpulver im Fußbad

Auf etwa acht Liter warmes Wasser gibt man ein Tütchen Backpulver, anschließend badet man die Füße darin für etwa 20 Minuten. Diese Backpulver-Wasser-Mischung ist nicht zu scharf konzentriert und weicht die Hornhaut an den Füßen sowie auch die Fußnähgel ein wenig auf. Daher lassen sich Fußnägel nach und während diesem Bad leichter kürzen und Hornhaut einfacher mit einem Bimsstein abschrubben. Nach dem Fußbad werden die Füße gewissenhaft trocken gerubbelt und eingecremt.

4. Backpulver gegen Gerüche

Zwei Tütchen Backpulver, auf einem kleinen Teller verteilt und in den Kühlschrank gestellt, können die Gerüche starke riechender Lebensmittel binden. Das Backpulver sollte etwa alle drei Monate ausgetauscht werden.

5. Backpulver für weiße Wäsche

Bei hellen Gardinen und weißer Wäsche kann ein Tütchen Backpulver, zusammen mit dem Waschpulver ins Waschpulverfach gegeben, für ein besonders helles Waschergebnis und einen frischen Geruch sorgen.

Fazit

Backpulver ist ein echter Allrounder, den die meisten Menschen immer Zuhause haben. Natürlich gibt es für die Beispiele, die ich genannt habe, auch zahlreiche Spezialprodukte aus dem Drogeriemarkt. Der Vorteil bei Backpulver ist jedoch, dass es hochwirksam ist und ohne synthetische Parfümstoffe und Weichmacher auskommt, die leider in vielen Reinigern stecken (deren Effekt auf unsere Gesundheit noch längst nicht erforscht ist).

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4 Kommentare

@pfingstrose1981
Grundsätzlich stimme ich dir zu, dass Backpulver im Haushalt vielseitig einsetzbar ist, ich nutze Natron für viele arbeiten. Aus Kostengründen und um überflüssiges Verpackungsmaterial zu vermeiden kaufe ich Natron für den Haushalt im 500 g Beutel in der Drogerie. Brauche ich mehr Natron als in einer Tüte Backpulver enthalten ist, muss ich nicht erst viel Müll entsorgen. Dies als kleine Anregung
'Der Wirkstoff im Backpulver ist Natriumhydrogencarbonat, was mit Feuchtigkeit und vor allem auch mit Säure reagiert. Dabei werden Kohlenstoffdioxid-Bläschen freigesetzt. Diese machen den Teig locker und lösen auch Verschmutzungen, wenn man das Backpulver zu Reinigungszwecken verwendet.'

Da beginnt schon die Falschinformation - Sorry -.

Backpulver ist nicht nur Natriumhydrogenkarbonat, das mit Wasser reagiert (es löst sich nur darin), sondern ein Gemisch aus NaHCO3 und einer damit reagierenden Säure und diese sorgt für die CO2-Bläschen.

@Dororeni Hier wird wieder mal Natron mit Backpulver gleichgesetzt.
Die geniale Idee von Dr. Oe.. war doch, eine genau berechnete Menge an Säure- und Basengemisch in Tütchen zu verpacken und teuer zu verkaufen.
Vielen lieben Dank ❤️ für all die tollen Tipps. LG von der fahrradmaus