Es gibt eine ganze Reihe von verschiedenen mehr oder weniger bekannten Ernährungstrends. Jedoch nicht in jedem Fall lohnt sich eine Ernährungsumstellung, da nicht alle wirklich vorteilhaft für unsere Gesundheit sind.
Hier mal ein kleiner Überblick:
Clean Eating:
Clean bedeutet dabei, dass die Nahrungsmittel sauber und naturbelassen sind, also ohne jede Art von Zusatzstoffen, und schonend zubereitet werden. Die Anhänger verwenden nur unverarbeitete, möglichst regionale und saisonale Lebensmittel, die frisch gekocht werden. Auf Fertiggerichte und Zucker wird verzichtet und auch auf Getreideprodukte. Alternativ wird Vollkorn oder Quinoa empfohlen.
Eine solche Ernährung ist zwar ausgewogen, aber gesundheitliche Vorteile durch einen kompletten Verzicht auf Zusatzstoffe sind wissenschaftlich noch nicht nachgewiesen.
Fasten:
Ein neuer Trend ist das Intervall-Fasten. Hierbei unterscheidet man zwischen zwei Varianten:
1. Intervall 16 : 8 - das bedeutet 16 Stunden fasten (einschließlich Schlaf) und 8 Stunden ist essen erlaubt.
2. Intervall 5 : 2 - das heißt 5 Tage normal essen und 2 Tage fasten.
Für dieses Fasten in einem bestimmten Rhythmus gibt es schon Studien mit positiven Ergebnissen, besonders empfehlenswert soll ein Intervall von 5 : 2 sein, das sich aber nicht immer umsetzen lässt.
Frei-von-Trend:
Dieser Trend bedeutet, dass man auf Produkte mit Gluten oder Laktose verzichtet, was aber eigentlich nur für Menschen, die unter einer Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) bzw. einer Laktoseintoleranz leiden, notwendig ist. Das betrifft aber in Deutschland nur etwa 2 bis 3 % bei Gluten und bei Laktose nur etwa jeden Fünften. Es gibt jedoch inzwischen den Trend, der von der Lebensmittelindustrie noch unterstützt wird, dass nicht nur Betroffene zu solchen Produkten greifen. Eine solche Ernährung bringt aber für gesunde Menschen keine Vorteile. Im Gegenteil – Studien haben nämlich gezeigt, dass der Verzicht z. B. auf Gluten sogar negative Folgen für die Herzgesundheit haben kann.
Paleo-Diät:
Bei dieser Diät kommt nur auf den Tisch, was unsere Vorfahren in der Steinzeit vermutlich gegessen haben, also nur Obst, Gemüse und Fleisch. Kartoffeln, Brot, Nudeln, Reis, Getreide, Zucker und Milch sind nicht erlaubt. Eine solche Kost wird aber nicht empfohlen, da unser Körper heute ganz andere Bedürfnisse hat als vor 2 Millionen Jahren. Man könnte dabei zwar durch die Kalorienreduzierung kurzzeitig an Gewicht verlieren, aber allein schon der komplette Verzicht auf Milch und Milchprodukte bedeutet, dass eine wichtige Kalciumquelle fehlt. Und Kalcium ist sehr wichtig für die Knochengesundheit, für Zähne, Muskeln und Nerven und auch für die Blutgerinnung.
Pulver-Diät:
Hierbei wird auf normale Ernährung verzichtet, dafür gibt es Pulver, Flocken oder Riegel. Diese Produkte, eine Art Raumfahrerkost, müssen meist mit Wasser angerührt werden und sollen als Nahrungsersatz dienen. Ein, zwei oder sogar drei Mahlzeiten am Tag werden von Abnehmwilligen durch solche Nährstoffgemische ersetzt, die es in verschiedenen Geschmacksrichtungen gibt und den Körper mit dem Notwendigsten versorgen sollen. Sie enthalten zwar ausreichend Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, aber kalorienarm sind diese Nährstoffkonzentrate nicht, denn ihr Gehalt entspricht dem einer Hauptmahlzeit und sie wirken stark sättigend. Deshalb könnten sie im Vergleich zu fettiger Nahrung die gesündere Alternative sein. Aber eine natürliche ausgewogene Ernährung kann damit auf Dauer nicht ersetzt werden, da vor allen Dingen die Ballaststoffe fehlen, die für die Verdauung wichtig sind und ihr sehr geringer Anteil an ungesättigten Fettsäuren kann einen hohen Cholesterinspiegel zur Folge haben.
Raw-Eating:
Anhänger dieses Trends nehmen nur ganz frische, ungekochte und unverarbeitete Nahrung (Rohkost) zu sich, vor allem Obst, Gemüse und Nüsse. Kein Lebensmittel wird über 42 Grad erhitzt. Eine solche extreme Einschränkung ist nicht empfehlenswert, da sie zu Energie- und Nährstoffmangel führt und das Immunsystem schwächt. Außerdem gibt es einige Lebensmittel, die im rohen Zustand sogar Giftstoffe enthalten (z. B. Kartoffeln, grüne Bohnen, Auberginen, Rhabarber, Holunderbeeren). Roh macht also nicht immer froh! Besser ist es, wenn man ab und zu mal ein Rohkosttag einlegt, das hilft auch beim Abnehmen.
Vegan:
Für Veganer sind alle tierischen Lebensmittel wie Fleisch, Wurst, Fisch, Eier, Milch und Honig verboten. Eine vegane Ernährung ist für gesunde Erwachsene möglich, wenn dabei beachtet wird, dass Vitamin B12, das in tierischen Produkten enthalten ist, durch Nahrungsergänzungsmittel oder Vitamin-B12-Zahncreme aufgenommen wird, da die Aufnahme von Vitamin B12 für die Zell- und Blutbildung, den Fettstoffwechsel und die gesunde Funktion der Nerven wichtig ist. Für Kinder ist eine rein vegane Ernährung allerdings nicht zu empfehlen.
Veggan:
Dieser neue Trend ist eine Abwandlung des Veganismus, das heißt aus vegan und egg (englisch: Ei) entstand veggan. Vegganer möchten bei ihrer Ernährung nicht auf Eier verzichten, die nicht nur Eiweiß, sondern auch Proteine, zahlreiche Vitamine, Mineralstoffe und auch Eisen enthalten.
Vegetarisch:
Vegetarier essen kein Fleisch und keinen Fisch, aber Eier, Milchprodukte und Honig bleiben auf ihrem Speiseplan. Die vegetarische Ernährung kann gesundheitliche Vorteile bringen und auch zu einer Gewichtsreduktion beitragen. Ein Verzicht auf Fleisch und Wurst ist auch gewöhnlich ganz gut machbar.
Zuckerfrei-Diät:
Da im Allgemeinen viel zu viel Zucker verzehrt wird, ist es sehr sinnvoll, wenn diese Menge reduziert wird. Wer es ganz genau nimmt, müsste dabei sogar auf den natürlichen Fruchtzucker verzichten. Aber auch die „zuckerfreien“ Produkte sind keinesfalls kalorienarm, denn sie enthalten meist wegen des Geschmacks mehr Fett.
Fazit:
Um wirklich gesund zu leben reicht es eigentlich, allgemein etwas weniger zu essen (nicht unbedingt „FDH“), vor allem weniger Fleisch, Fett und Wurst und dafür mehr frisches Obst und Gemüse auf den Speiseplan zu bringen und sich ausreichend zu bewegen, wenn möglich an der frischen Luft!