Faszien-Training zur Linderung von Rückenschmerzen

Faszien-Training zur Linderung von Rückenschmerzen
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Schon seit vielen Jahren leide ich unter Rückenschmerzen, mal mehr und mal weniger. Vieles habe ich schon ausprobiert – angefangen von Wirbelsäulengymnastik und Yoga über Physiotherapien, Fangopackungen, Massagen, Reha-Sport, Bäder, Medikamente uvm. bis hin zum Reizstrom – aber alles hat bisher nur wenig geholfen.

In einer Dokumentation erfuhr ich dann davon, dass Patienten mit Rückenbeschwerden öfter von Orthopäden und Physiotherapeuten neben der gewöhnlichen Therapie ein Training der Faszien empfohlen wird. Das machte mich neugierig und ich habe mich daraufhin mal näher darüber informiert.

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Was sind eigentlich Faszien?

Faszien (auch Fascien) sind eine Art des Bindegewebes. Sie sind weiß bzw. fast durchsichtig und sind im gesamten Körper vorhanden. Sie umhüllen die Muskeln, Knochen und Blutgefäße wie ein Netz und dienen zur Aufhängung der inneren Organe. Faszien sind eigentlich ein Sinnesorgan für die Körperwahrnehmung und reagieren auf jede Veränderung im Gewebe. Da sie plastisch sind, können sie sich, genau wie die Muskeln, zusammenziehen und entspannen. Das geschieht aber viel langsamer als bei Muskeln.

Da die Hauptursachen bei Rückenschmerzen meist Bewegungsmangel oder Fehlhaltungen sind, wodurch die Muskeln unzureichend oder falsch belastet werden, kann dies dazu führen, dass auch die Faszien sich verändern, steif werden und mit den Muskeln oder dem Gewebe verkleben. Dadurch können Faszien eine entscheidende Rolle bei Rückenschmerzen spielen. Aber wenn diese Verklebung noch nicht vollständig ist, kann dieser Prozess durch mehr aktive Bewegung und zielgerichtetes Training der Faszien aufgehalten und sogar wieder rückgängig gemacht werden. Das wollte ich unbedingt mal ausprobieren.

Faszienrolle oder Faszienball

Zum Training der Faszien gibt es Faszienrollen in unterschiedlichen Größen und Ausführungen. Das Material ist meist Hartschaum in verschiedenen Härtegraden, abgestimmt auf das Körpergewicht. Die Oberfläche ist entweder glatt, sie kann aber auch eine leichte Maserung, Rillen, Noppen oder abgerundete Zacken haben, wodurch der Massageeffekt verstärkt wird. Es gibt auch Faszienrollen mit einem vibrierenden Kern, der für eine noch bessere Durchblutung sorgen soll.

Ein noch besseres Trainingsgerät, das sich besonders bei Rückenproblemen eignet, ist aber ein Faszienball, der sich „Double-Roll-Massageball“ nennt. Dieser besteht aus zwei zusammenhängenden Kugeln bzw. Bällen ebenfalls aus Hartschaum mit einer Aussparung in der Mitte zwischen diesen beiden Bällen. Die Größe dieser Aussparung ist perfekt, so dass dadurch bei der Anwendung am Rücken und Nacken kein Druck auf die Dornfortsätze der Wirbelsäule entsteht, aber die Muskeln und Faszien sehr gut trainiert und gestärkt werden können.

Anwendung von Faszienrolle und Faszienball

Die Anwendungsmöglichkeiten dieser wunderbaren Trainingsgeräte sind sehr vielseitig. Sie können nicht nur bei Rückenbeschwerden zur Selbstmassage eingesetzt werden, auch Arme, Schultern, Hals, Waden, Schenkel und sogar das Becken kann man damit gut und angenehm massieren und Muskelverspannungen damit lösen. Auch die Durchblutung kann dadurch verbessert werden und durch den Druck können Verhärtungen in der Skelettmuskulatur verringert werden. Ein Vorteil ist, dass man dabei mithilfe des eigenen Körpergewichts die Stärke des Druckes selbst bestimmen kann.

Sportler können diese Faszienrolle oder einen Faszienball zum „Warm-Up“ vor dem Training gut zur Muskelaktivierung und somit Vorbereitung auf das Training verwenden.

Aber auch nach dem Training zum „Cool-Down“ können Faszienrolle oder -ball zur aktiven Entspannung und Regeneration der Muskeln und zur Vorbeugung von Muskelkater benutzt werden. Dabei muss das Ausrollen der Muskeln langsamer und länger durchgeführt werden.

Auch für Personen, die keinen Sport treiben, ist ein solches Trainingsgerät z. B. zur Schmerzbehandlung zu empfehlen. Jeder kann damit, ohne auf fremde Hilfe angewiesen zu sein, seine eigenen Schmerzpunkte erkennen und durch Selbstmassage nach eigenem Empfinden individuell behandeln. Allerdings sollten sich Personen mit körperlichen oder gesundheitlichen Einschränkungen von ihrem Arzt beraten lassen, ob er die Nutzung empfehlen kann. 

Meine Erfahrung mit dem Faszienball

Ich verwende seit einigen Wochen solch einen  und kann auch schon eine ganz leichte Besserung meiner Rückenbeschwerden feststellen. Allerdings waren die ersten Anwendungen noch ziemlich schmerzhaft, aber ich denke, das ist normal. Man kann dabei gut feststellen, welche Bereiche des Rückens am meisten behandelt werden müssen. Ich benutze ihn fast jeden Morgen nach dem Aufstehen und abends vor dem Schlafengehen jeweils etwa 5 bis 10 Minuten. Man kann diesen Massageball entweder auf einer Matte auf dem Boden benutzen oder aber an der Wand. Ich finde es angenehmer an der Wand, da man hierbei den Druck selbst bestimmen kann und ich finde es auch viel praktischer.

Mein Double-Roll-Massageball besteht aus Hartschaum mit einer leichten Maserung, die beiden Massagerollen haben einen Durchmesser von ca. 12 cm und einen mittleren Härtegrad. Der Massageball ist sehr leicht, er wiegt nur 104 Gramm und lässt sich auch sehr gut im Urlaubsgepäck verstauen.

Ich bin sehr zufrieden mit diesem Gerät und kann es jedem weiterempfehlen, der ähnliche Beschwerden hat. Mir ist auch klar, dass es eine langwierige Sache ist und nicht von heute auf morgen alle Schmerzen verschwinden, aber kleine Erfolge sind schon zu erkennen. Ich möchte das Gerät nicht mehr missen und werde auf jeden Fall auch weiterhin „immer am Ball bleiben“!

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14 Kommentare

Sehr guter Beitrag. Was dabei auch eine wichtige Rolle spielt ist das Körpergewicht. Wenn vorne viel Gewicht auf den Rippen bzw. dem Bauch lagert dann wirkt sich das auf die hintere Wirbelsäule (Rücken) speziell dem Lendenwirbelbereich aus.
Reduziert man das Gewicht dann hat man auch weniger Rückenschmerzen.
wer Schmerzen hat, kann sich super Anregungen bei YouTube holen. Einfach eingeben: Liebscher und Bracht +(das was weh tut).
z.b. Rücken oder Schulter
Für den Anfang kann man auch zwei Tennisbälle in eine Socke einknoten. Tipp meiner Physiotherapeutin.

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