Gesunde Haut: Bedenkliche Inhaltsstoffe in Kosmetika

Gesunde Haut: Bedenkliche Inhaltsstoffe in Kosmetika
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Hautpflege ist ein wichtiger Bestandteil einer gesunden, strahlenden Haut. Dabei solltest du vor allem auf Produkte zurückgreifen, die ohne Parabene, Silikone, Duftstoffe und weitere Zusatzstoffe auskommen. Auch ein Blick auf die tatsächliche Zutatenliste lohnt sich. Oft verstehen wir aber nicht die Ansammlung an Fachbegriffen. Die gängigen kannst du hier nachlesen. Übrigens: Je weiter vorne die Stoffe auf der Liste stehen, desto höher ist ihre Konzentration im Produkt. 

Duftstoffe

Gute Gerüche ziehen an – das gilt auch für Körper- und Gesichtspflege. Dabei haben die Duftstoffe, die diese leckeren Gerüche verursachen, rein gar nichts in unseren Kosmetikprodukten zu suchen! Cremes und Waschgels müssen nicht nach Lavendel oder Beere riechen, sie müssen gut pflegen und dürfen unserer Haut nicht schaden. Leider ist das bei den meisten Produkten der Fall, denn sie enthalten Parfüm und synthetische Duftstoffe – auch Naturkosmetik. 

Diese künstlichen Duftstoffe dringen in die Haut ein und können so Allergien mit Reizungen und Rötungen verursachen. Auch bei Nicht-Allergikern können sie Unverträglichkeiten auslösen und stehen im Verdacht, fortpflanzungsschädigend zu sein. Sie sind meist versteckt am Ende der Inhaltsstoffliste aufgeführt und bestehen aus ihrem botanischen Namen und der englischen Bezeichnung in Klammer. In einigen Fällen erkennst du die Duftstoffe auch daran, dass vor oder hinter ihnen “fragrance” oder “parfum/perfume” steht. Zu den Duftstoffen, die nachweislich allergische Reaktionen verursachen, gehören unter anderem Benzyl Alcohol, Limonene, Citral, Citronellol sowie Benzyl Salicylate.

Silikone

Wenn Pflegeprodukte damit werben, dass sie ein ebenmäßiges Hautbild zaubern und Falten aufpolstern, solltest du einen großen Bogen um sie machen. In fast allen solchen Produkten sind Silikone enthalten. Abgesehen von ihrem optischen Effekt – als Weichzeichner glätten sie die Haut, bringen sie zum Glänzen und geben ein weiches Hautgefühl – können diese Inhaltsstoffe gar nichts. Schlimmer noch: Sie legen sich wie ein Film oder Mantel um die Haut und sorgen dafür, dass weder Luft noch Pflegestoffe durchkommen. Damit verstopfen sie Poren und Drüsen und die Haut kann nicht mehr richtig arbeiten. In den meisten Fällen führt das zu trockener Haut und Unreinheiten. Da Silikone aus Erdöl hergestellt werden, sind sie in der Gewinnung schon ein bedenkliches Produkt. Außerdem belasten sie die Umwelt, wenn wir sie uns von den Haaren und der Haut waschen, der Stoff so in das Grundwasser gelangt und es mit Mikroplastik verunreinigt. Sie enden meist auf -cone oder -xane, ihre bekanntesten Vertreter sind Dimethicone, Cyclomethicone, Polysiloxane sowie Methicone

Als Alternative kannst du Hyaluronsäure verwenden. Sie spendet Feuchtigkeit und kann das bis zu 6000-fache ihres eigenen Gewichts in Wasser binden. Damit ist sie ein wirksamer Stoff für zu Falten neigende Haut. Hyaluronsäure wird bei der Falteneinspritzung verwendet und erzielt so auch die besten Ergebnisse, da sie so bis in die untersten Hautschichten vordringen kann. Das heißt natürlich nicht, dass du dir Hyaluron spritzen lassen musst, um von ihrer Wirkung zu profitieren! Auch Cremes, Gels und Kapseln die den Stoff enthalten, können dabei helfen, Falten zu mindern. 

Emulgatoren und Tenside

In Kosmetikprodukten kommen oft zwei Stoffe zum Einsatz, die sich ohne Hilfe nicht vermischen lassen – Wasser und Fett. Damit sie sich miteinander vermengen lassen, sind Emulgatoren wie die schaumbildenden Tenside nötig. Die Problematik? Emulgatoren binden nicht nur synthetische Fette, sondern auch jene, die von der Haut produziert werden. So trockenen sie die Haut aus, da du dir die natürlichen Fette vom Gesicht wäschst. Hinzu kommt, dass sie die Haut durchlässiger machen, was Schadstoffen den Zugang erleichtert. Du erkennst bedenkliche Emulgatoren an ihrer Bezeichnung: PEG – die Abkürzung für Polyethylenglykol

Aber nicht alle Emulgatoren sind böse und schaden deiner Haut! Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, kannst du zu zertifizierter Naturkosmetik greifen. Sie kommt ganze ohne PEG aus und verwendet stattdessen pflanzliche Fette wie Soja Lecithin oder Verbindungen aus Glycerin und Kokosöl. Wenn du ganz auf Emulgatoren verzichten möchtest, kannst du 2-Phasen-Produkte verwenden. Dabei musst du die fetthaltige Phase mit der wasserbasierten Phase durch Anrühren oder Schütteln miteinander verbinden. 

Wie bereits erwähnt gehören Tenside auch zu den Emulgatoren. Sie sorgen dafür, dass eine Seife oder ein Waschgel viel Schaum bildet. Zu ihnen gehört auch Sodium Laureth Sulfate, was ein PEG-Derivat ist. Es ist ein unheimlich starker Stoff, der nicht nur Talg von Haut und Haaren lösen kann, sondern auch in Autowaschanlagen eingesetzt wird. Als PEG-Derivat besteht auch bei Sodium Laureth Sulfate das Problem, dass es körpereigene Fette abwäscht und so die Haut austrocknet. Die Folge: Juckende, oft schuppige und gerötete Haut. Auch in diesem Fall ist Naturkosmetik eine geeignete Alternative: Sie reinigt sanft mit Kokos- oder Zuckertensiden, dafür musst du aber auf übermäßige Schaumbildung verzichten.

Parabene 

Um Pflegeprodukte länger haltbar zu machen, sind Konservierungsstoffe wie Parabene nötig. Sie stehen aber im Verdacht, nicht nur eine allergene und krebserregende Wirkung zu haben, sondern auch in den Hormonhaushalt einzugreifen, da sie vom Aufbau her dem weiblichen Sexualhormon Östrogen ähneln. Jedoch sind nicht alle Paraben-Verbindungen bedenklich; es kommt darauf an, wie hoch die Konzentration des Stoffs im Produkt ist. Auf keinen Fall benutzen solltest du aber Produkte, die die folgenden Parabene enthalten: Phenyl-, Pentyl-, Benzyl-, Isopropyl- und Isobuylparaben. Nur in geringen Mengen unbedenklich sind Propyl-, Butyl-, Methyl- und Ethylparaben. Wie du siehst, kannst du die Stoffe einfach an ihrer Endung "-paraben" erkennen. 

Parabene können sich im Körper anreichern; ihre Langzeitwirkung auf den menschlichen Körper ist aber noch nicht ausreichend erforscht. Fest steht nur, dass sie nicht unbedenklich sind. 

Paraffine

Fettstoffe geben deiner Haut die Fette zurück, die du etwa beim Waschen mit zu aggressiven Produkten verlierst. Mineralöl, Erdöl, Vaseline und Paraffine zählen dazu – sie haben jedoch keine pflegende Wirkung, sondern einen gegenteiligen Effekt. Diese Stoffe verstopfen Poren und lassen die Haut nicht atmen. Ähnlich wie Silikone geben sie der Haut einen schönen Glanz und sorgen dafür, dass sie sich weich und geschmeidig anfühlt. Dabei trocknen sie zum einen die Haut so sehr aus, dass du immer wieder nach cremen musst; zum anderen dichten sie die Haut so ab, dass sich Bakterien und Keime unter der luftdichten Schicht anlagern können und zu Hautunreinheiten führen können. 

Diese Fettstoffe sind nicht nur für die Haut bedenklich: Die Förderung und Verwertung von Erdöl belastet die Umwelt maßgeblich. Ozokerit, Cedresin, Petrolatum, Vaseline, Microcrystalline Wax und Paraffinum Liquidum sind nur ein Teil der Namen, unter denen die bedenklichen Stoffe in Kosmetika auftauchen können. Komplett auf Erdöl verzichten kannst du nur, indem du zertifizierte Naturkosmetik verwendest. Als Alternative kannst du auch hochwertige Pflanzenöle wie Kokosöl benutzen. Aber Vorsicht: Kokosöl regt Unreinheiten an und sollte nicht bei zu Pickeln neigender Haut benutzt werden – benutze in diesem Fall lieber Arganöl oder Jojobaöl, die beide nicht-komedogen wirken. Das bedeutet, dass ihre Inhaltsstoffe nicht zu verstopften Poren führen. 

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