Glasflasche & Schraubglas für Heiß- oder Kaltabfüllung

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Glasflasche & Schraubglas für Heiß- oder Kaltabfüllung
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Bis jetzt habe ich mir darüber eigentlich nie Gedanken gemacht, dass es bei einer Glasflasche oder einem Schraubglas so große Unterschiede gibt. Bisher habe ich immer gebrauchte Flaschen und Schraubgläser aller Art von ihren Etiketten befreit und diese wiederverwendet. So wie ich es auch hier in meinem Video zeige:

https://www.frag-mutti.de/etiketten-klebereste-entfernen-frag-mutti-tv-a52305/

Letztens war ich in einem Glaswarengeschäft, das auch Verpackungsmaterialien führt. Mein Apfelmost hat jetzt endlich seinen „Reifezustand“ erreicht und soll in 1 Liter Glasflaschen abgefüllt werden. Am Treppenaufgang im Gärballon hat er sich tapfer gehalten.

Video-Empfehlung:

In der Vergangenheit habe ich immer irgendwelche Glasflaschen von Wein oder Spirituosen dazu verwendet, allerdings wurden dann die Deckel mit der Zeit immer knapper. Oft passten sie dann nur auf bestimmten Flaschen und das nervte mich immer wieder.

Nun habe ich endlich auf meinen Mann gehört und mir 50 Flaschen für den selbst hergestellten, per Hand ausgepressten Apfelmost geleistet. Der Vorteil liegt darin, dass man gleiche Flaschen hat und Verschlüsse die zu 100 % passen. Benötigt man einen neuen Verschluss, so gibt es diese einfach zum Nachkaufen. Und diese Deckel passen dann zu 100 %, da rinnt nichts, da wird nichts kaputt, weil Luft dazu kommt usw.

Nun zu meinem eigentlichen Bericht:

Die Frage die vom Verkäufer in dieser Fachhandlung kam, lautete: „Wofür benötigen sie die Flaschen? Für die Heißabfüllung oder die Kaltabfüllung?“ Ich war über die Frage verwundert, weil ich noch nie gehört hatte, dass es da Unterschiede gibt.

Es stellte sich heraus, dass für die Kaltabfüllung wie z. B. Apfelmost, spezielle Mostflaschen gibt. Diese haben auch spezielle Verschlüsse z. B. aus Kunststoff oder Bügelverschluss. Es gibt sogar welche, die gewölbt sind, so das mögliches Gas von der Nachgärung automatisch entweichen kann und sicher keine Flasche durch den Überdruck zerspringt. So eine Flasche ist nur für die Kaltabfüllung geeignet und könnte bei höherer Temperatur auch zerspringen, z. B. wenn man kochend heißen Apfelsaft einfüllen würde. Und auch der Verschluss würde sich unter Hitzeeinwirkung verformen und dann nicht mehr richtig seinen Zweck erfüllen. Wobei man Kunststoffverschlüsse meiner Meinung nach sowieso nicht für kochend heiße Säfte verwenden würde.

Für die Heißabfüllung, wie z. B. Marmelade, gibt es ebenfalls spezielle Gläser und Deckel. Das erklärt auch den höheren Preis für solche Gläser. Sie halten hohen Kochtemperaturen stand und zerspringen dabei nicht. Auch die Deckel sind speziell beschichtet. Je besser diese Beschichtung, desto teurer sind diese Deckel. Z. B. auch die Twist Off Deckel für Saftflaschen. Allerdings sollte man beim Einkochen jedes Mal einen neuen Deckel laut Verkäufer verwenden. Denn die Beschichtung würde sich mit der Zeit auflösen, bzw. weich werden. Wie dass dann aussieht, kann man oben auf dem Foto sehen.

Füllt man gekochte Säfte für den Verkauf ein, ist es natürlich sinnvoll, immer neue Deckel zu verwenden. Gebrauchte Deckel, die dann so ekelig wie am Foto aussehen, kann man niemanden zumuten. Manchmal wird dadurch auch die Marmelade, Kompott durch solche kaputten Deckel verdorben. Sie schmeckt dann sogar nach Metall, weil die Beschichtung sich gelöst hat.

Dann gibt es auch noch spezielle Gläser für Essig, inkl. Verschlüsse und Deckel. Diese sind daraus ausgerichtet, dass sie hohen Säuren, wie z. B. Essig oder , wie sie oft bei eingelegtem sauren Gemüse verwendet werden, standhält. Wussten sie das alles? Ich nicht. Und daher hat es mich nicht mehr gewundert oder geärgert, dass das eine oder andere Einmachgut damals verdorben war – entweder sich in der Farbe verändert hat oder auch geschmacklich unbrauchbar wurde. Sogar Schimmelbildung kann da entstehen oder es beginnt zu gären.

Leider steht selbst im Fachhandel nicht dabei ob es für heiß oder kalt geeignet ist. Aber man kann sich danach orientieren, dass man eben für Most Mostflaschen nimmt. Für Saft Saftflaschen und für Marmelade Marmeladengläser. Sich dazu beraten lassen, besonders, wenn man größere Mengen abfüllen möchte, lohnt sich auf jeden Fall. Wäre ja schade, um die viele Arbeit und guten Zutaten, wenn man da an falscher Stelle gespart hat.

Bisher dachte ich schlicht, es sei einfach eine Vermarktungsstrategie, um möglichst viele Produkte im Geschäft anbieten zu können. Das dahinter aber mehr steckt und in der Funktionalität es so große Unterschiede gibt, wissen wohl die meisten, wie ich damals auch nicht. Es lohnt sich aber geeignete Gläser und Flaschen zu kaufen, schließlich muss man da nur den Verschluss tauschen bzw. neu nehmen. Die Flaschen selbst halten ja Jahre.

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12 Kommentare

Deckel in der Art kenne ich auch und habe mir noch nie Gedanken über das beschriebene Thema gemacht. Danke für den Tipp! 👍
Sehr interessanter Beitrag - ich habe nie darüber nachgedacht, aber auch schon mal Deckel wie auf deinem Foto auf meinem Apfelkompott gefunden 😒 . Danke für deine Mühe, das alles zu erklären!
Bemerkung am Rande: Da sieht man wieder mal den Vorteil eines Fachgeschäfts. In der Regel ist das Personal dort wirklich vom Fach, besitzt fundiertes Wissen und kann unsereine/n bestens beraten.
und dann gibt es noch die mit blauen kunstoff. der soll am besten sein....
im Cafe haben wir selbstgekochte Marmeladen und Gelees verkauft, der ganze Speicher war voll mit Karton mit Gläsern und Deckeln in unterschiedlichen Größen ... auf die Gläser haben wir Pfand aufgeschlagen, damit die Kunden sie zurückbringen, Deckel haben wir immer neue benutzt (so wie oben beschrieben) ... jetzt weiss ich auch, warum ... Danke für die Erklärung
Das wußte ich auch noch nicht, da0 es Gläser und Flaschen speziell für Kalt- oder Heißabfüllung gibt. Bis jetzt habe ich auch noch nie Unterschiede bemerkt.
Ich koche sehr oft Marmelade und Gelees, auch Säfte. Dabei nehme ich immer Gläser und Flaschen, die ich gerade da habe. Das ist bis jetzt immer gut gegangen.
Wenn ein Deckel beschädigt ist oder sogar so schlimm aussieht wie der auf dem Foto, benutze ich ihn natürlich nicht weiter. Irgendwie entsteht bei mir immer wieder eine kleine Deckelsammlung, und meistens findet sich darunter ein passender für das gerade deckellose Glas.
Sehr interessant. Manchmal wird bei meiner selbstgemachten Marillenmarmelade die oberste Schicht dunkler. Womöglich liegt das am Verschluss. Nicht das Glas ist das Problem, sondern der Deckel. Ich werde in Zukunft darauf achten uns den höchstens ein zweites mal verwenden, sofern, er noch wirklich gut aussieht. Bei den Gläsern kann man davon ausgehen, wo schon einmal heiße Marmelade abgefüllt wurde, wir es auch die nächsten male gehen.
Danke Sally75, das wusste ich auch nicht und hoffe, daß ich mit meinen Sturzgläsern in die ich heiße Marmelade eingefüllt habe, nicht baden gehe. Habe gerade gestern 30 Gläser Orangenmarmelade gekocht und in Sturzgläser abgefüllt.
@Sally75: wie heißt denn so ein Geschäft genau? Ich habe noch nie so ein Laden gesehen der das spezielle verkauft.
Meine Gläser für schwarze Walnüsse habe ich aus einem Haushaltswarengeschäft. Ich wurde aber nicht so ausführlich beraten und die haben auch nicht so ein breites Sortiment gehabt. Danke!
Früher gab es Gläser mit Glasdeckel und einen Gummiring zum einwecken, gibt es heute auch noch.
Nix mit Kunststoff beschichtetes Metall.
Da wird nur der Gummiring ausgetauscht, ansonsten kann man das Glas solange weiternutzen bis es zerbricht.
@Drachenkatze: Hallo, spät aber doch. Ich habe deine Nachricht gerade erst gelesen. Entschuldige bitte. Das Fachgeschäft hier bei uns in Langenlois heißt Muellerglas. Verpackung für Selbstgemachtes. Liebe Grüße
@Sally75
Das ist wirklich lange her, aber nicht schlimm.
Ich habe jetzt gerade nix zum haltbar verpacken.
Aber es gut zu wissen wohin man sich wenden kann,wenn man es braucht.
Vielen Dank dafür.
Liebe Grüße
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