Good Vibrations - wenn's brummt unterm Weihnachtsbaum

Good Vibrations - wenn's brummt unterm Weihnachtsbaum
Lesezeit ca. 2 Minuten

An dieser Stelle erst einmal ein fettes Dankeschön an meine Mama. Ich galt in jungen Jahren als ein eher zurückhaltendes, zögerliches Kind und habe auch heute noch bei manchen Anlässen den damals oft gehörten mütterlichen Ansporn im Ohr: „Los Junge, trau dich doch mal was!“. So auch jetzt: „Du willst bei Frag Mutti über Sexspielzeuge schreiben? Also los, trau dich!“ Okay, dann packen wir‘s mal an. Wobei „ anpacken“ schon mal ein toller Einstieg ist, schließlich geht es ja genau darum: Die Sache beherzt in die eigene Hand zu nehmen. Sache? Eigene Hand? Dünnes Eis, ick hör dir knistern…

Werbung auf dem Höhepunkt

Auf die Idee zu diesem Beitrag bin ich nicht etwa aufgrund meiner unsittlichen Gedanken gekommen. Nein, es war Frag Mutti daselbst, die den Stein ins Rollen gebracht hat. Unter den zahlreich aufpoppenden Werbebannern auf unserer aller Lieblings-Website stach mir eine Anzeige direkt ins Auge: Angepriesen wurde ein Vibrator der neuesten Generation. Ein echtes Hightech-Gadget mit derart ausgeklügelten Funktionen, dass es mich nicht wundern würde, wenn ich mir damit auch meinen Frühstückskaffee zubereiten könnte. Zumindest ein Latte-Macchiato wäre doch prima und irgendwie auch thematisch sehr passend (Hups, ich merke gerade, dass die Kalauer-Schwelle bei diesem Thema extrem niedrig ist. Also Vorsicht, ich möchte nicht in die derb müffelnden Fußstapfen von Mario Barth treten). Vielleicht helfen ein paar harte Fakten aus der Statistik-Ecke das Niveau dieses Beitrags angemessen hoch zu halten. Widmen wir uns also, angeregt durch besagte Vibrator-Werbeanzeige, zuerst einigen Zahlen rund um die sogenannten Sextoys.

Ach, noch kurz in eigener Sache, bevor hier von besonders aufgeklärten Usern voreilige Schlüsse gezogen werden: Ich habe in meinen Browser-Einstellungen die personalisierte Werbung deaktiviert. Das bedeutet: Werbung wird mir nach dem Zufallsprinzip angezeigt. Somit ist die auf meinem PC-Bildschirm aufgetauchte Vibrator-Werbung keineswegs eine durch Algorithmen gesteuerte Konsequenz meines allabendlichen Surfens auf Seiten von Online-Sex-Shops. Könnte man ja sonst denken, gell?

Zahlen und harte Fuckten, sorry, Fakten

Das Meinungsforschungsinstitut mafo.de hat 2017 in Kooperation mit dem Hochglanzmagazin Playboy eine repräsentative Umfrage unter 1.000 Männern und Frauen gestartet. Demnach nutzen rund 60 Prozent der Befragten regelmäßig Sexspielzeuge und nur etwa 12 Prozent lehnen deren Verwendung beim Liebesspiel kategorisch ab. Dabei hat der klassische Vibrator die Nase (Nase?) eindeutig vorn: Gut die Hälfte aller befragten Frauen gaben an, ein solches Gerät bereits einmal benutzt zu haben.

Nun kann man die Seriosität (oder Repräsentativität) einer derartigen Umfrage natürlich anzweifeln, aber alleine die Tatsache, dass das Stichwort rund 60.000 Treffer bei Amazon zutage fördert macht klar, dass es eine nicht zu knappe Nachfrage nach den brummenden Handschmeichlern geben muss. Die gesellschaftliche Akzeptanz, dass für so manche sexuelle Spielart Utensilien benötigt werden, mit denen der menschliche Körper normalerweise nicht von Natur aus bestückt ist, scheint in den letzten Jahren sowieso gewachsen zu sein. Darauf deutet jedenfalls der in Baumärkten sprunghaft angestiegene Absatz von Kabelbindern und Isolierband kurz nach Erscheinen des literarischen Machwerks „Fifty Shades of Grey“ im Jahr 2011 hin. Und auch der alte Werbeslogan „Erst mal sehen, was QUELLE hat“ kommt bei diesem Thema zu einer völlig neuen Bedeutung: Bei alleine 74 verschiedenen G-Punkt-Vibrator-Modellen hat man auf jeden Fall die Qual der Wahl. (OTTO hat nur 24 G-Punkt-Modelle, dafür aber 42 verschiedene Rabbit-Vibratoren, und nein, ich verrate euch jetzt nicht, was das ist – statistisch gesehen müssten es die meisten von euch ohnehin schon wissen…).

Weihnachten, das Fest der Liebe

Wenn Rudi, des Weihnachtsmanns treuestes Rentier, neben seiner bekannten roten Nase jetzt auch noch einen Satz rote Ohren bekommt, könnte das an der Ladung des Geschenke-Schlittens hinter ihm liegen. Wo früher Krawatten für die Herren und Parfümflakons für die Damen durch die Heilige Nacht reisten, machen sich heutzutage Penisringe und Vibratoren den Platz streitig. Das zumindest suggeriert die themenbezogene Internetwerbung, die Sexspielzeuge bereits auf den vorderen Plätzen der weihnachtlichen Wunschzettel verortet. Und zwar quer durch alle Gender- und Altersklassen hindurch. Ich staune wirklich, bin da aber völlig vorurteilsfrei. Falls dem tatsächlich so sein sollte, fällt mir spontan eine Reihe von Tipps ein, wie das Schenken erotischer Accessoires nicht in einem Abend der Peinlichkeiten endet (wofür das arme Weihnachtsfest sowieso schon prädestiniert zu sein scheint). Also:

  • Mit dem Überreichen von Vibratoren und Co. sollte gewartet werden, bis das traute Paar unter sich ist. Sprich: Die Kinder sind im Bett, Oma und Opa auf dem Nachhauseweg und eventuell sonstige Anwesenden so betrunken, dass sie sich an nichts erinnern können. Gleichgeschlechtliche Paare übersetzen diesen Punkt bitte entsprechend ihrer aktuellen Situation.
  • Auch im Eros-Bereich gibt es deutliche Qualitätsunterschiede. Genau wie man bei der Waschmaschine auf die echte Miele setzt, sollte man auch im Bereich der Sextoys auf namhafte Hersteller zurückgreifen. Das macht eine gründliche Internetrecherche im Vorfeld zur Pflicht. Außerdem kann schon das Lesen von Kundenbewertungen für echte Vorfreude sorgen…
  • Alles was an oder sogar in den Körper gelassen wird, sollte höchsten Ansprüchen an Material-Standards genügen. Stichworte: Allergene, Weichmacher, vegan etc.
  • Nicht jedes Geschenk muss gleich am Weihnachtsabend zwingend ausprobiert werden. Die Carrera Bahn baue ich ja auch nicht nachts um halb drei auf, wenn alle todmüde sind.
  • Es ist fraglich, ob es eine gute Idee ist, seine Liebste/ihren Liebsten komplett mit einem Sextoy zu überrumpeln. Mit ein wenig Fingerspitzengefühl kann man schon im Vorfeld herausfinden, ob eine solche Überraschung wirklich eine gute Idee ist. Ist die Nachttischschublade hingegen bereits gut mit Sextoys gefüllt, erübrigt sich dieser Punkt.
  • Eventuell benötigtes Zusatz-Equipment unbedingt gleich mitschenken. Wer am Weihnachtsabend noch zur Tanke oder zum Spätkauf muss, um Batterien oder Gleitgel zu besorgen, verpasst vielleicht das Beste.

Bleibt nur noch zu sagen: Schenkt mit Phantasie und Herz! Allen ein frohes Fest :smiley:

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25 Kommentare

Haha Kriss, Deine Mama war eine weise Frau und hat Dich gut beraten!
Genau so ist es doch:

Trau Dich einfach! Traut Euch einfach!

Sollte jetzt eine Flut an zum Test angebotener Objekte diverser Anbieter über FM hereinbrechen...................

Es muss ja nicht immer ein Schnellkochtopf sein😂😂
Wehe ich bekomme jetzt wegen dir DIESE Werbung.
Vox hat sich vor kurzem selbst übertroffen mit der Amorelie Werbung zur besten Sendezeit.
Gibt tatsächlich Kinder, die gegen 17Uhr mal vorm Fernseher sitzen.

Und natürlich baut "Mann" die Carrerabahn nachts halb 3 noch auf.?
@ kriss
Jetzt mal abgesehen von Deinem wirklich 'Mario-Barth-mäßigen' Beitrag sind Deine Elaborate schwer zu lesen. Nicht wegen der Inhalte sondern wegen Deiner Vorliebe für Spaghettiformulierungen. Soll heißen: kein Absatz, an dem sich das Auge festhalten könnte. Man sieht nur einen riesigen Textblock vor sich und will das gar nicht erst durcharbeiten.

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