Heizen mit Holz als erneuerbarer Energieträger, der bei nachhaltiger Forstwirtschaft immer neu verfügbar ist. Kaminöfen liefern gemütliche Wärme. Die perfekte Kombination? Nicht unbedingt!
Qualmende Schornsteine, Rauch und Feinstaub sind die Folge fehlerhaften Heizens mit Holz und technisch nicht einwandfrei funktionierender Kaminöfen. Wir zeigen dir Tipps zum Heizen mit Holz!
Wer richtig und schadstoffarm heizen will, der muss eine hohe Feuerraumtemperatur und die richtige Zufuhr der Verbrennungsluft achten. Wichtig, diese Anleitung gilt für freistehende Kaminöfen, nicht für gemauerte!
- Der Brennstoff - die Qualität ist wichtig!
- Holz vorbereiten, lagern und trocknen
- Anheizen
- Nachlegen
- Ruß- und Ascherückstände
- Fazit
Der Brennstoff - die Qualität ist wichtig!
Bitte nur naturbelassenes Holz verwenden! Nur dieses kann schadstofffrei verbrennen. Als Bau- oder sonstigem Werkstoff kommt Holz mit umweltschädlichen Stoffen (z.B. Lacke) in Verbindung. Diese auf keinen Fall verwenden!
Erlaubt sind naturbelassene Scheithölzer (auch mit Rinde), sowie Holzbriketts aus naturbelassenem Holz (nach DIN 51731 oder EN 14961-3). Ein Blick in die Bedienungsanleitung deines Kaminofens klärt dich genau auf, was erlaubt ist und was nicht.
Nichts verloren im Kaminofen hat dabei auch:
- Rindenbriketts,
- Stroh, Papier und ähnliche Stoffe
- behandeltes Holz (z.B. gestrichen, beschichtet, verleimt),
- Einwegpaletten, Obstkisten etc. mit Imprägnierung,
- sonstige Abfälle.
Ein Verstoß kann einfach mit einer Analyse der Asche erfolgen.
Holz vorbereiten, lagern und trocknen
Frisches Holz hat sehr viel Feuchtigkeit. Diese verdampft zwar beim Verbrennen, benötigt jedoch so viel Energie, dass die Verbrennungstemperatur zu niedrig ist. Die Folge: Viel Qualm und Schadstoffemissionen.
Je nach Lagerplatz muss daher das Holz ein bis zwei Jahre trocknen. Idealerweise lagert das Holz an sonnigen, regengeschützten und gut belüfteten Plätzen.
Mit diesen Tricks kannst du die Trockenzeit verkürzen:
- Luftige und windige Lagerorte nutzen, Keller und Garagen vermeiden,
- 30cm Abstand zur Hauswand und anderen Holzstapeln
- genügend Querhölzer als Unterlage verwenden, sodass mindestens 15cm Abstand zum Boden ist,
- vor Regen schützen.
- Kurze und gespaltene Scheite trocknen natürlich schneller.
Sobald das Scheitholz trocken und ofenfertig ist, kann es auch in geschlossenen Räumen gelagert werden, so lange der Raum trocken ist.
Das Scheitholz ist am besten, wenn:
- es sehr trocken ist (Wassergehalt 10-15%),
- die Scheitlänge so ist, dass sie mehrere Zentimeter Abstand zur Innenwand im Kamin haben (ca. 30cm),
- einen Umfang von 10-30cm haben,
- möglichst gespalten sind, die weder mit Staub noch Schmutz behaftet sind.
(Im Zweifelsfall die Bedienungsanleitung deines Kaminofens konsultieren.)
Dünn gespaltenes Holz (Anzündhölzchen, idealerweise aus Nadelholz) ist bestens geeignet, um das Scheitholz anzuzünden. Wachsgetränkte Holzfaserblöcke oder Holzwolle eignen sich am besten als Anzünder. Auf keinen Fall solltest du Papier oder Karton verwenden: Die brennen zwar schnell, aber leider nicht heiß genug. Zudem erzeugen die Druckfarben Schadstoffemissionen.
Bei Holzbriketts darauf achten, dass diese nach DIN 51731 oder EN 14961-3 sind (steht auf der Verpackung). Viele handelsübliche Holzbriketts bestehen nicht immer aus naturbelassenem Holz. Manche Briketts quellen auf, daher sollte definiv viel Abstand zu den Innenwänden sein (lieber kleinere Briketts verwenden).
Anheizen
Beim Anheizen will man die Temperatur so schnell wie möglich in die Höhe treiben. Man kann "von oben" anheizen, und "von unten":
Beim Anheizen von oben werden zwei bis drei Holzscheite im Kamin platziert. Anzündhölzchen quer darüeber legen, dazwischen den Anzünder platzieren und zweitere Anzündhölzchen mit Abständen quer darüber legen.
Vorteil ist hier, dass nur sehr wenig unverbrannte Brenngase den Kamin verlassen. Dauert aber etwas länger, als die zweite Methode:
Heizt man von unten an, so kommen die Anzündhölzchen auf den Kaminboden, dazwischen ein Anzünder und dann weitere Anzündhölzchen mit Abständen quer darüber. Erst dann zwei bis drei Holzscheite (nicht zu groß) nebeneinander auf die Anzündhölzchen legen. Diese Methode ist oft bei Kaminöfen mit Rost anzutreffen.
Nun öffnet man den Verbrennungsluftschieber, damit viel Luft in den Kaminofen gelangt.
Brennt das Holz, schließt man den Luftschieber etwas, um die Luftzufuhr zu drosseln.
Nachlegen
Bei Kaminöfen, die keine Wärme speichern, legt man häufiger und dafür weniger nach. Als Daumenregel halbstündlich 0,15kg Holz pro kW Nennwärmeleistung. Also z.B. alle 30 Minuten 1kg Holz bei einem 6-kW-Ofen.
Der richtige Moment: Kurz bevor die Flamme aus geht! Denn danach sinkt die Temperatur schnell ab. Man kann sich hier auch mit einem Ofenrohrthermometer helfen, die z.B. magnetisch haften.
Zu viel Holz im Ofen ist nicht gut, und das Holz sollte auch immer etwas Abstand zur Kaminofeninnenwand haben. So verbrennt das Holz besser und schadstoffärmer. Beim Nachlegen die Ofentüre immer langsam öffnen, damit kein Rauch austreten kann.
Das nachgelegte Holz brennt nicht richtig? Luftschieber etwas aufmachen (und nicht wieder vergessen ihn etwas zu schließen, wenn das Feuer in Gang gekommen ist).
Zu warm? Feuer ausgehen lassen, nicht die Luftzufuhr drosseln! Ansonsten drohen hohe Schadstoffemissionen.
Ist der Ofen aus, die Luftzufuhr schließen, damit nicht zu viel warme Luft durch den Schornstein ins Freie gelangen kann.
Ruß- und Ascherückstände
Macht man alles richtig, gibt es nur wenig Ruß- und Ascherückstände. Verrußte Kaminöfen und Ascheablagerungen machen es den Abgasen schwer zu verschwinden, und die Verbrennungsluft hat auch Probleme in den Kamin zu kommen. Das führt nur zu mehr Ruß und Schadstoffen.
Daher muss der Schornstein regelmäßig vom Schornsteinfeger gereinigt werden.
Was du regelmäßig reinigen musst, ist der Feuerraum und der Rost, sowie der Aschekasten (vor jedem Heizvorgang), und alle 4-6 Wochen musst du die Lufteintrittsöffnungen auf Flusen und Staub inspizieren. Funktioniert der Luftschieber? Und das Rauchrohr muss ggf. gereinigt werden mit einer Bürste oder einem Kratzer.
Und jährlich sollten die "rauchgasführenden Flächen" im Ofen geprüft und gereinigt werden.
Deinen Ruß und die Asche entsorgst du im Hausmüll (erkaltet!). Eine Zwischenlagerung kann in feuerfesten Gefäßen erfolgen.
Fazit
Ein Kaminofen ist eine tolle und umweltfreundliche Sache, wenn man ihn richtig betreibt. Gemütlich und umweltfreundlich. Dies sind nur ein paar Tipps. Bitte daher unbedingt deine Bedienungsanleitung beachten, vom Kaminofenbauer und Schornsteinfeger beraten lassen bei Fragen!
Und mit deinem Tipp kann ja nix mehr schief gehen :-)))