Tipp zum Homeschooling: Macht Oma und Opa zu digitalen Lehrern

Homeschooling an Oma & Opa outsourcen

Die Abschlussklassen sind wieder in der Schule. Für alle anderen geht das Homeschooling noch eine Weile weiter. Aber wie soll das gehen mit Homeoffice und Homeschooling? Und das wahrscheinlich für mehrere Wochen, wenn nicht Monate. Da wir Oma und Opa wegen Corona nicht besuchen können und sie sich sowieso langweilen, haben wir sie jetzt zu virtuellen Lehrern gemacht. Das schont meine Nerven und die Kinder freut es, weil Oma und Opa mit sehr viel mehr Geduld bei der Sache sind als die arbeitenden Eltern.

Da ist er wieder mein verhasster neuer Nebenjob als Lehrerin. Nur die Abschlussklassen werden in der Schule unterrichtet. Als Risikopatientin bin ich einerseits sehr froh, dass es bei uns noch nicht losgeht und die Kinder noch zu Hause bleiben. Andererseits bin ich gerade wieder total genervt, weil bei uns die vom Kultusministerium angekündigte Reduzierung des Unterrichtsstoffes bei den Lehrern wohl noch nicht angekommen ist. Wir haben zeitlich Material für regulären Stunden laut Stundenplan bekommen. Und wieder kein Onlineunterricht, geschweige denn mal ein Link zu einem Erklär-Video. Ich bin neidisch auf die Schüler, deren Lehrer auch mal anrufen. Auch das erfolgt bei uns immer noch nicht. Aber wie soll ich in Ruhe arbeiten, wenn dauernd jemand an meinem Ärmel zieht und fragt: „Kannst du mir mal helfen?“ Ganz einfach: Outsourcing des Lehrerjobs an Oma und Opa.

Großeltern an die Homeschooling-Front

Meinen Lehrerjob habe ich jetzt an den Nagel gehängt und outgesourct. Was für eine Erleichterung. Mittels „Skype“ und „FaceTime“ werden meine Schwiegereltern gerade zu Lehrern. Das geht auch mit „Jitsi Meet“ oder „Zoom“ sehr gut. FaceTime funktioniert nur mit Geräten von Apple. Wenn Oma und Opa andere Smartphones haben, dann können „Skype“, „Jitsi Meet“ oder „Zoom“ genutzt werden. Diese Programme können über iPad, Smartphones mit iOS und Android sowie über Rechner und Laptops genutzt werden. Wer „Jitsi Meet“ oder „Zoom“ verwenden will und Geräte von Apple nutzt, sollte sich Google Chrome herunterladen, da es mit dem Browser Safari manchmal hackt.

Arbeitspaket für Omi und Opi schnüren

Zu Beginn lief es noch etwas holprig, denn über ein Smartphone ist es für Großeltern, die nicht mehr alles so gut lesen können, schwer die Buchseiten oder Arbeitsblätter zu entziffern. Auch die Kids müssen erst einmal lernen, dass die das Smartphone oder iPad so halten, dass Omi und Opi was erkennen können. Zur besseren Übersicht haben wir die Aufgaben noch einmal ausgedruckt und Oma und Opa in den Postkasten geworfen. Um in Hefte und Bücher zu schauen, nutzen wir ein Tablet und die Großeltern sind vom Smartphone auf den Laptop umgestiegen. Auf dem größeren Bildschirm können sie mehr erkennen.

Alles kann so zwar nicht bewerkstelligt werden, aber die Kinder sollen ja auch nur ihre Fragen beantwortet bekommen und ansonsten selbstständig arbeiten. Jedenfalls haben die Großeltern Zeit und freuen sich, die Enkel zu sehen und sie fühlen sich gebraucht, auch wenn der Kontakt nur online stattfindet. Noch dazu erklären sie mit einer Engelsgeduld, wie der Aufsatz besser werden kann und korrigieren Rechtschreibfehler oder Matheaufgaben. Die Kinder finden das auch klasse, weil Oma und Opa für sie da sind, und die Eltern weniger gestresst am Abend statt zu arbeiten auch mal wieder mehr mit ihnen spielen können. Eine Win-Win-Win-Situation für die Familie!

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11 Kommentare

Ich denke, die meisten Großeltern sind keine Lehrer im Ruhestand und können vielleicht noch bei Grundschülern die Deutschaufgaben auf Rechtschreibfehler kontrollieren und in Mathe die Ergebnisse der Grundrechenarten überprüfen, aber dann hört es meist auch auf.
Für einen Laien ist es nicht ganz einfach, Kindern Rechenwege zu erklären, wie gliedert man einen Aufsatz, Bildbeschreibung ect. .
Ich habe das ganz anders gelernt als es heute beigebracht wird.
Nur mal das Beispiel: Lebenslauf, der wird heute viel kürzer geschrieben als zu meiner Zeit. Und so hat sich auch vieles in der Schule verändert.
Sobald die Enkel auf weiterführenden Schulen sind, ist eine Hilfe noch seltener möglich, die Anforderungen sind heute ganz anders als vor über 50 Jahren.
Und über eine große Entfernung (bei uns 410km) noch schwieriger. Da ist nichts mit Kopien in den Briefkasten stecken. Das geht doch nur, wenn Großeltern fußläufig in der Nähe wohnen, denn bevor man noch Zeit investiert um evtl. 1/2 - 1 Stunde durch die Gegend zu fahren um die Zettel im Briefkasten zu stecken, können Eltern auch gleich die gewünschte Hilfe geben.
Meine Enkelkinder haben sogar anders Schreiben gelernt, sie fangen jeden Buchstaben oben an und setzen viel öfter ab, als ich es gelernt habe. Das kleine 'z' sieht bei den 2 aus wie das 'z' in der früheren Sütterlinschrift, ich habe am Anfang geglaubt, die Kinder haben ein 'g' geschrieben.
Daher finde ich den Tipp wenig praktikabel, wenn er auch vielleicht gut angedacht war
Wir wohnen alle in einem Haus. Der große, 1 Schuljahr kommt freiwillig zu uns zum lernen. Mama nervt auf Dauer!
@Abrakadabra: wir haben Oma und Opa auch mit eingebunden. Ich tue zb das was in deutsch vorgelesen werden muss, für Oma mit meinem Handy abfotografieren. Und schicke dieses Bild per E-Mail Sie. So hat Oma es dann Parat beim nächsten Anruf 🙂
Das gleiche geht auch super bei Mathe 😉
Aber meine Kinder sind auch erst in der ersten und dritten Klasse. Da geht dies noch sehr gut!

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