Jeans kürzen mit Erhalt des Originalsaums (mit Schere)

Dauer
Eine Schere liegt neben dem Originalsaum einer dunkelblauen Jeans, bereit, um diese zu kürzen.

Wer kennt es nicht: die Jeans sitzt perfekt, aber sie ist zu lang - ohne Originalsaum untragbar - also kürzen mit Erhalt des Originalsaums!

Ich kenne die Methode ohne Schere, diese eignet sich jedoch am ehesten für Kinderhosen oder solche, die vielleicht um insgesamt 5 cm gekürzt werden müssen. Da meine Hosen nicht mehr mitwachsen müssen, kürze ich sie dann lieber mit Schere, das ist - besonders bei Jeans - sauberer.

Video-Empfehlung:

Benötigt werden:

So wird es gemacht:

  1. Hose auf gewünschte Länge abstecken und mit Schneiderkreide die Schnittlinie markieren.
  2. Hosenbeine entlang der Markierung abschneiden.
  3. Hosenbeim säumen.
  4. Vom abgeschnittenen Teil den Saum so abschneiden, dass der Saum oberhalb der Naht, noch eine Nahtzugabe von ca. der Saumbreite hat (ungefähr 0,5-1 cm). Schnittkante säumen.
  5. Die Originalsaumnaht auftrennen.
  6. Nun den Originalsaum mit der Innenseite nach Außen an das Hosenbein heften. Die Schnittkante vom Saumteil liegt nun also innen.
  7. Hose und Saum zusammenheften und dann von der Aussenseite in der Originalnahtlinie des Saums entlang zusammennähen. Die Nahtlinie ist nach dem Auftrennen noch wunderbar zu sehen.
  8. Heftfaden entfernen.

Tipp: 

Um über die dickeren Seitennaht-Wülste zu kommen ohne sich die Nadel abzubrechen, empfiehlt sich zum einen eine Jeansnadel und zum anderen eine Hebeplatte, mittels der man dickere Nähte überwinden kann. Husqvarna stellt diese her, einfach mal im Fachhandel nachfragen.

Dies lässt sich natürlich auch bei allen anderen Hosen so anwenden, wenn sie einen Saum im Stil eines Jeanssaums haben.

Etwas schwieriger wird es, bei Jeans/Hosen, die ausgestellte Beinformen haben (Schlag, Bootcut). Da das Bein nach oben schmaler wird, ist der Originalsaum eventuell ein wenig zu weit. Auch das lässt sich beheben, indem man den Saum an einer der Seitennähte ebenfalls auftrennt und vorher etwas enger näht und dann erst an das gekürzte Hosenbei ansetzt. 

Es ist halt immer die Frage wieviel Zeit einem die Hose wert ist, wenn es jetzt eine 15 Euro Jeans wäre, würde ich es sicherlich nicht so machen, sondern die einfache Variante wählen. Da ich solche Jeans nicht besitze, ist es die Arbeitszeit in jedem Fall wert.

Wenn ich in Kürze mal wieder eine Jeans kürzen sollte, dann poste ich noch Fotos nach.

Viel Spaß beim Ausprobieren!

Unser Nähsets-Tipp:
MARQUEEN Professionelles großes Nähset direkt bei Amazon entdecken! [Anzeige]

Wie findest du diesen Tipp?

Voriger Tipp
Shirt mit zu weitem Armausschnitt
Nächster Tipp
Etiketten an Oberteilen entfernen
Profilbild
Tipp erstellt von
am
Jetzt bewerten!

Vergib ein bis fünf Sterne:

3,3 von 5 Sternen
auf der Grundlage von
Passende Tipps
12 Kommentare

Das wäre mir alles zu aufwändig , wenn ich Jeanshosen kürzen muss, was ganz selten vor kommt , da man sie in passender Länge heute kaufen kann.

Sollte es dennoch sein, dann habe ich das passende (Jeans) Garn und steppe die Hose so ab , keiner sieht das diese abgeschnitten wurde.
Ich stecke den Saum über der Originalnaht als Falte sozusagen nach innen und nähe so knapp wie möglich an der Originalnaht, schneide dann den Ueberhang ab und endle mit Zickzackstich, bügeln und fertig, lohnt sich auch bei billigen Jeans. Sieht gut aus und geht schnell. Bei dicken Nahtstellen schaltet ich auf 0 Stofftransport und ziehe mit der Hand vorsichtig weiter. Ich habe nur eine alte Nähmaschine ohne große Extras, reicht aber völlig.
@delphin55: Also ich brauche ca. 20-25 min. für eine Jeans, das finde ich nicht so zeitintensiv. Mir ist wohl bekannt, dass man - und nicht erst heute - Jeans in unterschiedlichen Längen kaufen kann, aber wenn man bei diesen Längen entweder eine Hochwasserhose oder bei der nächsten dann ne Straßenkehrmaschine kauft, weil man dazwischen liegt, dann finde ich es legitim und nicht zu zeitintensiv. Zumal man das nicht täglich macht.
Habe gerade zwei derartige Kandidaten im Schrank. Ich bring' die dann doch lieber zum Schneider und schleck' ein Eis derweil - ist besser für mich. ;-)
@wienermutter: Das wäre auch mein erster Gedanke gewesen, aber wie kommst du da mit der Nähnadel durch die ganzen Schichten. Der Saum selbst ist ja schon so dick, dass ich es selbst mit ner Jeansnadel kaum schaffe zu nähen ohne diese abzubrechen. Bei deiner Methode kommen doch dann aber durch das umklappen noch 2 weitere Schichten dazu. Oder?
Ich will heute auch 2 Jeans umnähen. Zum Glück muss ich sie nur enger nähen (den Schlag rausnähen) :D
Leider bin ich mit Nähen gar nicht begabt und deine Anleitung tönt für mich kompliziert.
Ich werde mir weiterhin Hosen in Kurzgrössen kaufen und sollte es keine geben müsste ich sie halt kürzen lassen.

Seit meine Nähmaschine kaputt gegangen ist könnte ich eh keine Änderungen mehr selber machen. Und eine neue Maschine kaufe ich mir glaub nicht mehr. ( verlegenes Lächeln )

Dein Tipp ist aber sicher gut für begabte oder geduldige Näherinnen.
@bollina: ja leider geht es mir auch wie dir, da bin ich nicht begabt und hört sich für mich auch ziemlich kompliziert an, aber liegt eben wahrscheinlich da dran, weil ich mich da nicht so auskenne ;) Alles was nicht passt, bringe ich lieber zum Schneider
Ich möchte auf ein Video hinweisen, in dem das Kürzen von Jeans unter Beibehaltung des Originalsaums und ohne einen Heftvorgang aufgegriffen und schrittweise vorgestellt wird:
https://www.youtube.com/watch?v=8XJaTBqc2Kc
Keine Sorge: Die Erklärung ist zwar auf Englisch, aber die Arbeitsschritte werden so ausführlich gezeigt, dass man trotzdem folgen kann. Auch wird hierbei vorgeführt, wie man bei einer Schlaghose verfahren muss.
Ich selbst bin nach diesem Video mal vorgegangen, bin aber anschließend wieder dazu übergegangen, meine Jeans nach der Methode von weinermutter zu kürzen - der Mensch ist halt ein Gewohnheitstier.
Warum einfach wenn es auch kompliziert geht. Ich finde das sehr aufwändig. Warum ist den eine Jeans ohne Original-Saum nicht tragbar?
Falls es um die Optik geht, diese kann man gut kopieren. Farbe passend wählen (oft ist es ja ein Orange-Ton) und mit etwas größerem Stich (zw. 2 & 3 ) 2-3 mal rundum nähen, so sieht die Naht optisch wieder als ob sie mit dem originalem, dicken Garn genäht wäre.
Zu den dicken Stellen: So diese nicht doppelt genäht sind schneide ich am 1. Umschlag, der eh nicht sichtbar ist schräg etwas vom Stoff ab, so das sie äußere Naht und 1-2 mm verbleiben. Näht sich wesentlich entspannter.
Ich schneide den Originalsaum mit etwas Nahtzugabe ab, kürze die Hose und nähe den Saum wieder an. Man kann es so gut wie nicht erkennen.

@Staubwedel:
Natürlich ist eine Jeans ohne Originalsaum tragbar, es ist aber Ansichtssache, ob man das mag oder ob es egal ist.

Mit ist es nicht egal. Wie immer gilt: Jeder so wie er es mag.
@Staubwedel77: Das kann man natürlich machen und bei manchen Jeans sieht man da auch wirklich keinen Unterschied. Die haben dann meist auch keine Waschung und sind eher schlicht oder elegant gehalten. Aber eine tolle und modische Jeans sieht ohne Origianlsaum einfach Kacke aus.
Sorry aber es ist einfach so :D
@Staubwedel77: Das kann man natürlich machen und bei manchen Jeans, die eher schlicht oder elegant gehalten sind, fällt das auch nicht auf.
Aber eine tolle, modische Jeans sieht ohne Orignalsaum einfach Sch*** aus. Sorry, aber es ist so :D