Existiert in deinem Leben auch der eine Duft, der alte Erinnerungen wach kitzelt, der deine Sinne umspielt oder der deine Laune aufhellt? Nur leider gibt es diesen vielleicht nicht zu kaufen oder er wird nicht mehr hergestellt. Mit etwas Fingerspitzengefühl und Geduld ist es aber nicht schwer, ein eigenes Parfüm zu kreieren.
Wähle die Kopfnote
Zunächst einmal solltest du gründlich darüber nachdenken, welchen Charakter der Duft besitzen darf. Vielleicht magst du ja etwas Würziges und entscheidest dich für Zimt oder Vanille. Auch fruchtige Noten aus Orangen, Aprikosen und Erdbeeren eignen sich sehr gut. Wahre Klassiker befinden sich zudem in den Blüten von Rosen oder Lavendel – damit kannst du ein liebliches Parfüm herstellen, das gerade in der warmen Jahreszeit seine volle Kraft entfaltet. Wichtig dabei ist es, dass du nicht mehrere Aromen wahllos vermischst, sondern dass du eher wenige Zusätze nimmst und diesen genügend Freiraum zur Entfaltung lässt. Konzentriere dich daher am besten auf ein oder zwei Gerüche, die du unbedingt verwenden möchtest.
Parfüm, Creme oder Lotion?
Im zweiten Schritt ist es entscheidend, dass du einen Trägerstoff bestimmst. Gemeint ist jenes Produkt, in dem später die Aromen aufgelöst werden. Hier stehen dir flüssige und etwas festere Substanzen zur Verfügung. Stellst du ein Parfüm her, so kannst du dafür in der Apotheke oder der Drogerie einen hochprozentigen Geist sowie ein sogenanntes kosmetisches Basiswasser erwerben. Der Alkoholanteil sollte hier jedoch in jedem Falle bei etwa 90 bis 96 Prozent liegen. Bevorzugst du dagegen eher duftende Cremes, so wählst du in der Apotheke eine neutrale Basissalbe. Am Prozess des Mischens ändert sich dadurch nichts. Beide Varianten werden ähnlich hergestellt.
Das Rezept
Nach dem Einkauf solltest du folgende Produkte besitzen: etwa 50 Milliliter des Basiswassers oder des Alkohols sowie 5 ml eines flüssigen Aromas. Auch die Duftöle lassen sich in jedem Supermarkt und jeder Apotheke finden. Du kannst sie zudem in vielen Bioläden erwerben und dort natürlich eine besonders hohe und ökologisch unbedenkliche Qualität wählen. Zusätzlich misst du 5 ml Wasser ab – damit verhinderst du ein allzu schnelles Verflüchtigen des Duftes. Idealerweise sollte das Wasser destilliert sein und somit nicht direkt aus der Leitung kommen. Mehr benötigst du nicht. Lediglich ein kleines Gefäß zum Mischen und ein Stäbchen zum Verrühren werden nun noch gebraucht. Insgesamt halten sich die Anschaffungskosten also in engen Grenzen.
Auf die Kühlung kommt es an
Verbinde alle Bestandteile sorgfältig miteinander. Lasse dir dabei die erforderliche Zeit, um die Qualität des späteren Parfüms nicht zu beeinträchtigen. Auf elektrische Hilfsmittel wird ebenso wenig zurückgegriffen wie auf hohe Temperaturen. Rühre für wenige Minuten die Lösung langsam durch, bis du das Gefühl besitzt, alle Inhalte hätten sich zu einer homogenen Flüssigkeit verbunden. Und jetzt heißt es: warten, warten und nochmals warten. Das hergestellte Duftwasser sollte an einer kühlen Stelle des Hauses platziert werden – vielleicht auf der Fensterbank während des Winters oder im Speicherraum. Im Sommer führt beinahe kein Weg am Kühlschrank vorbei. Lasse das angemischte Glas dort etwa sechs Wochen unberührt stehen und decke es lediglich mit Folie ab. Erst dadurch entfaltet sich der Charakter vollends.
Verleihe dem Duft deine eigene Note
Nach der Wartezeit wirst du ein fertiges Parfüm hergestellt haben, das du nun entweder mit einem Wattestäbchen auf den Körper auftragen oder in einen Zerstäuber abfüllen kannst. Es ist allerdings nicht unwahrscheinlich, dass das Endprodukt noch nicht deinen Vorstellungen entspricht. Je häufiger du künftig aber derartige Düfte kreierst, desto eher kannst du hinsichtlich Aroma und Füllmenge deine eigenen Wünsche umsetzen. Langfristig ist es somit möglich, ein gänzlich individuelles Parfüm zu erschaffen, das dich an längst vergessene Momente erinnert oder dir einen schwungvollen Beginn des Tages erlaubt. Wie sieht es also bei euch aus – welche Düfte mögt ihr und welche Erfahrungen habt ihr beim Selbermachen gesammelt?
radfahrende Mutti