Piment d'Espelette – was ist das eigentlich?

Piment d'Espelette – was ist das eigentlich?

Wer Chili mag, aber es mit der Schärfe nicht übertreiben will, wird Piment d‘Espelette lieben. Es gibt vielen Gerichten und Salaten eine ganz besondere geschmackliche Note.

Bis vor kurzem hatte ich keine Ahnung, dass Piment d‘Espelette überhaupt existiert. Seit ich ein Glas davon in einer Gewürzhandlung entdeckt habe, nutze ich es ständig. Dabei ist der Geschmack von dieser Chilisorte feurig, allerdings ohne die unangenehmen Nebenwirkungen in Mund und Rachen, die sehr scharfe Chilis bei einer Überdosierung so mit sich bringen. Während von herkömmlichem Chilipulver eine Messespitze genügen kann, um ein Gericht sehr scharf zu würzen, kann bei Piment d‘Espelette ein Teelöffel verwendet werden, ohne gleich Schweißausbrüche zu riskieren.

Die Herkunft von Piment d‘Espelette

Espelette ist eine kleine Stadt im Département Pyrénées-Atlantiques in Frankreich, nicht weit entfernt von Biarritz. In diesem Gebiet, der baskischen Gascogne, herrschen ideale Bedingungen für eine Chilisorte, die ursprünglich aus Mexiko stammt. Aus den knallroten Chilischoten wird das bei Gourmetköchen beliebte und rare Pulver gewonnen, das ausschließlich in der Region um Espelette hergestellt wird. Nur zehn Dörfer dürfen das für den Ursprungsort Espelette typische Chilipulver produzieren. Gesichert wird die geschützte Herkunft durch das Siegel der Appelation d‘Origine Protégée (AOP). Wer sicher gehen will, dass er wirklich Piment d‘Espelette kauft, sollte auf das AOP-Siegel achten, denn nur dann stammt das seltene Gewürz wirklich aus der Region.

Tipp der Redaktion: Originales Piment d‘Espelette kann man sich auch ganz einfach online bestellen » Piment d´Espelette AOP original im Glas

So schmeckt Piment d‘Espelette

Die Schoten werden im September geerntet und zur Ausbildung des Geschmacks an langen Ketten aufgereiht und zum Trocknen an Holzgerüsten an die Häuserfassaden gehängt. Nach ca. drei Wochen werden die Chilischoten leuchtend rot und können in Öfen bei niedriger Temperatur weiter getrocknet und dann gemahlen werden. Das aromatische Chilipulver hat eine besondere Geschmacksnote, die durch andere Gewürze wie Chili oder Cayenne Pfeffer nicht zu ersetzen ist. Die grob geriebenen, getrockneten Chilischoten haben eine fruchtig milde Schärfe mit einer leichten Note von Paprika und eine sehr feine rauchige Geschmacksnote.

Wozu eignet sich Piment d‘Espelette?

Piment d‘Espelette ist sehr vielseitig verwendbar und eignet sich für alle Gerichte, denen eine leicht fruchtige Schärfe gegeben werden soll. Früher wurde das Pulver zum Verfeinern von Schokolade und Kakao genauso genutzt wie zur Konservierung von Schinken und Wurst. Entsprechend kann es nicht nur zum Würzen von herzhaften Gemüsegerichten wie Ratatouille, Fisch oder Fleischgerichten genutzt werden, sondern auch für süße Nachspeisen und Obstsalat.

Im Baskenland nutzt man Piment d‘Espelette für Huhn, das in Weißwein mit Tomaten, Schinken, Zwiebeln und Knoblauch geschmort wird, das „Poulet Basquaise“. Auch zum Würzen von Grillfleisch, Grillgemüse, Saucen, Reis- oder Nudelgerichten sowie Omelette passt das baskische Chili. Es wird aber nicht nur für die warme Küche eingesetzt, sondern auch für kalte Gerichte. Salate werden mit einem Teelöffel Piment d‘Espelette zu einer echten Geschmacksexplosion. Frischkäse wird mit Piment d‘Espelette vermischt im Handumdrehen zu einem leckeren Dip.

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4 Kommentare

@RitaH: Danke für diesen Tipp.
Ich habe wirklich viele Gewürze, kann aber nicht wirklich scharf Essen - ein Grund weshalb ich mich bisher nicht getraut habe Piment d‘Espelette in mein Regal mit aufzunehmen.
Schön zu Wissen, dass genau das Gegenteil der Fall ist und ich damit eine Bereicherung der Geschmacksvielfalt in meine Küche bekomme.
Ich esse sehr gerne scharf,schon seit Kleinkind,da ich bei den Großeltern aufgewachsen bin und meine Oma eine feurige Ungarin war :-).
Aber man kann die Schärfe mildern,z.B. mit Kartoffeln,Mais,weiters mit Zucker,Honig,Kokosmilch ist aber effektiver.Auch Sahne,Johgurt oder normale Milch.Hoher Fettgehalt bewirkt das.Im Wok verliert man ab 190 Crad etwa 15 % und ab circa 240 Grad ungefähr die Hälfte des Brennens.
Bringt aber auch einige Nachteile mit sich,Mais bringt etwas Süße,Kartoffeln,will man ja nicht überall haben,muß man dann entfernen oder man püriert sie,fällt nicht so auf und Zucker und Honig nehmen etws das pikante weg
Kannte ich auch noch nicht und klingt sehr interessant für mich.

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