Selen - ein lebenswichtiges Spurenelement

Selen - ein lebenswichtiges Spurenelement
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Erst im Jahre 1975 wurde festgestellt, dass Selen im menschlichen Körper vorkommt. Selen ist Bestandteil eines Enzyms, das freie Radikale binden kann, die unter Einwirkung von Umweltgiften, durch Zigaretten und durch Stress entstehen können. Es hat eine ähnliche Funktion wie das Vitamin E und ist außerdem auch an der Bildung des Schilddrüsenhormons beteiligt.

Im Körper eines Erwachsenen werden etwa 10 bis 15 Milligramm Selen gespeichert, der größte Teil davon in den Nieren, aber auch in Leber, Herz, Gehirn und im Blut. Knochen, Muskeln und Fettgewebe dagegen enthalten nur wenig Selen. Es wird im Dünndarm aufgenommen und über den Urin ausgeschieden.

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Der Bedarf an Selen

Der tägliche Selenbedarf eines erwachsenen Menschen beträgt etwa 0,03 bis 0,07 Milligramm. Dieser sollte durch eine ausgewogene Ernährung gedeckt werden.

Selen ist hauptsächlich in pflanzlicher Nahrung enthalten. Der Selengehalt der Pflanzen ist jedoch abhängig vom Selengehalt des Bodens, auf dem sie wachsen. Dabei liegt Deutschland im guten Mittelfeld, dagegen sind die Böden in Asien und Afrika sehr selenarm, während z. B. die nordamerikanischen Böden selengesättigt sind.

Wegen dieser großen Unterschiede im Selengehalt der Böden schwankt natürlich auch der Selengehalt in den Nutzpflanzen. Dass unsere Böden nicht so viel Selen enthalten liegt unter anderem an dem sauren Regen sowie an dem Einsatz von schwefelhaltigen Düngemitteln, weil dadurch von den Pflanzen statt Selen dann Schwefel aufgenommen wird. Deshalb wird auch oft das Spurenelement Selen dem Viehfutter beigemischt; und außerdem dadurch die Tiere auch weniger anfällig für Krankheiten sind. Aus diesem Grunde können tierische Lebensmittel wie Fleisch, Fisch und Eier meist sogar bessere Selenquellen sein als pflanzliche Lebensmittel.

Selenhaltige Lebensmittel

Zu den besten pflanzlichen Lebensmitteln zählen Vollkorngetreide und Gemüse, vor allem Kohlgemüse wie Rot- und Weißkohl, aber auch Brokkoli, Zwiebeln, Knoblauch, Pilze, Spargel, Erbsen, Linsen, Kokosnüsse, Sesam, Hirse und Ginseng-Wurzeln haben einen hohen Selengehalt. Paranüsse enthalten besonders viel Selen, schon 6-8 Stück decken den Tagesbedarf eines Erwachsenen.

Von den tierischen Lebensmitteln enthalten Rind-, Kalb- und Hühnerfleisch, besonders auch Wildfleisch, Eigelb, Leber, Käse, Hering, Rotbarsch, Forelle, Hummer und Thunfisch relativ viel Selen.  

Hier ein paar Beispiele, für die Menge einiger Lebensmittel, mit denen die erforderliche Tagesdosis eines Erwachsenen (ca. 0,03 bis 0,07 mg) erreicht werden kann:

  • 350 g Fleisch
  • 90 g Leber
  • 120 g Linsen
  • 200 g Lachs
  • 150 g Bismarckhering
  • 10 g Forelle
  • 45 g Thunfisch
  • 25 g Paranüsse

Der Mangel an Selen und die Folgen

  1. Selenmangel kommt in Europa eigentlich sehr selten vor. Auch die Folgen eines Selenmangels sind noch nicht endgültig erforscht. In Gebieten mit extremem Selenmangel wie z. B. in China und Zentralrussland wurden schwerste Herzmuskel- und Gelenkerkrankungen beobachtet. Es ist jedoch noch nicht geklärt, ob diese Krankheiten tatsächlich die Folge eines Selenmangels sind oder noch andere Ursachen vorliegen.
  2. Es gibt aber Untersuchungen, die einen Zusammenhang zwischen niedrigen Selenwerten und Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck, Schilddrüsenentzündungen sowie der Entstehung einer Arteriosklerose vermuten lassen.
  3. Ebenso könnte ein Selenmangel auch die Fruchtbarkeit beeinträchtigen: Frauen, die Fehlgeburten erlitten, wiesen einen extrem niedrigen Blutspiegel des Spurenelementes auf und bei Männern mit einem Selenmangel kann die Reifung und Beweglichkeit der Spermien gestört sein.
  4. Selenmangel kann auch als Folge chronischer Krankheiten wie Mukoviszidose, Niereninsuffizienz oder entzündlichen Darmkrankheiten entstehen. Auch Menschen, die sich sehr einseitig oder vegan ernähren oder unter Essstörungen leiden, ältere Menschen mit einseitiger oder ungenügender Ernährung, Alkoholiker, Patienten mit Sondennahrung und Dialysepatienten haben ein höheres Risiko für Selenmangel.
  5. Des Weiteren kann ein Selenmangel auch entstehen, wenn bei lang anhaltenden Durchfällen, oder auch über den Urin bei Diabetes oder schweren Nierenerkrankungen vermehrt Selen ausgeschieden wird. Auch Magen-Darm-Erkrankungen können zu einer gestörten Selenaufnahme führen. In der Schwangerschaft, während der Stillzeit und bei starken Monatsblutungen kann ebenfalls ein erhöhter Selenbedarf bestehen. Auch bei Krebserkrankungen wird vom Körper mehr Selen verbraucht.
  6. Da Selen ein wichtiger Baustein für Gehirnbotenstoffe (wie z. B. das Serotonin) ist, kann es bei Menschen, die einen sehr niedrigen Selenspiegel haben, oft zu Ängstlichkeit, Unzufriedenheit und zu Depressionen kommen.

Die Überdosierung von Selen und die Folgen

Selen in einer höheren Konzentration hat eine giftige Wirkung. Der Körper scheidet dann normalerweise überflüssiges Selen mit dem Urin aus, aber wenn man über einen längeren Zeitraum regelmäßig größere Mengen an Selen (z. B. durch Nahrungsergänzungsmittel) zu sich nimmt, kann dies zu Beschwerden wie Leberschädigungen, Nervenstörungen, Gelenkveränderungen (wie z. B. Arthrose/Arthritis), Haarausfall, Herzmuskelschwäche oder einem verringerten Knochenwachstum führen. 

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6 Kommentare

SUPER TIPP !5 Sterne erstens für den Tipp und zweitens für die Auflistung und die sehr guten Erklärungen dazu👍 Vielen Dank👏
Wenn ich täglich Fisch esse, habe ich einen überhöhten Selenwert und das ist dann giftig?
Sind bald alle Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente durch? :p

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