In den vergangenen Jahren war die Börse ein heikles Thema: Nach Crash und düsteren Aussichten hatte eigentlich kaum noch jemand Lust, hier sein Geld anzulegen. Doch das hat sich geändert, denn nicht nur der DAX steht derzeit besser da denn je. Wer mit Aktien Geld verdienen möchte, der muss einiges beachten. Daher fassen wir zehn der wohl wichtigsten Regeln zusammen.
1. Nur frei verfügbares Geld anlegen
Grundsätzlich sollte man beachten, dass man nie mit Geld spekulieren sollte, das man in naher Zukunft gebrauchen könnte. Auch geliehenes Geld sollte man nicht einsetzen. Es gilt zu beachten, dass das Spekulieren mit Aktien immer langfristig gesehen werden sollte. Kommt Druck in die Sache, weil man das Geld braucht, macht man oft Verluste.
2. Nicht alles auf eine Karte setzen
Bei seinem Aktienpaket sollte man darauf achten, nicht alles auf eine Karte zu setzen, sprich sich auf ein Papier zu konzentrieren. Fehler sind auch den erfahrensten Brokern schon unterlaufen. Viel besser ist es, Aktien aus unterschiedlichen Branchen und Ländern zu kaufen. Experten halten fest, dass das eigene Kapital auf mindestens fünf verschiedene Aktien verteilt werden sollte. Allerdings gilt auch: Nicht mehr als zehn!
3. Schlau machen
Bevor man sich für eine Aktie und damit für ein Unternehmen entscheidet, sollte man sich genau darüber informieren. Auch das Austauschen über das Internet kann dabei helfen, eine Entscheidung zu treffen. Notfalls schiebt man besser einen Kauf etwas heraus, als allzu schnell zu entscheiden – dann passieren oft Fehler.
4. Aufträge sollten limitiert werden
Wer mit marktengen Werten handelt, sollte seine Order limitieren. Wer das nicht tut, geht das Risiko ein, dass bei Kauforders der Kurs in die Höhe schießt. Zudem ist es möglich, dass bei Verkaufsorders dieser tief in den Keller fällt.
5. Bewegungen des Marktes im Blick haben
Börsen haben ihre ganz eigene Dynamik. Wenn die Kurse an den Handelsplätzen nach oben schnell, dann wollen möglichst viele dabei sein. Genau zu diesem Zeitpunkt lässt sich viel Geld verdienen. Allerdings kann die Stimmung schneller kippen als das einem lieb sein kann. Wer dann nicht rechtzeitig aussteigt, der muss das teuer bezahlen. Daher sollte man eine Bodenbildung abwarten und erst dann einsteigen.
6. Plan B
Man sollte zu jedem Zeitpunkt ehrlich zu sich und dem Umgang mit den Aktien sein. Sollte ein Papier in die Verlustzone rutschen, sollte man sich nicht zwingend einreden, dass das schon wieder wird. Daher ist es wichtig, sich für jede Aktie ein Limit zu setzen, Kenner nennen das den Stop-Loss. Sollte das Limit unterschritten werden, verkauft der Broker oder die Bank, je nachdem, das Papier. In der Regel sollte die Stop-Loss-Marke bei 15 bis maximal 20 Prozent unter dem Kaufpreis angesetzt werden.
7. Keine Liebschaft mit Aktien!
Unter Anlegern ist es kein seltenes Phänomen, dass man eine Art Beziehung zu seinen Aktien aufbaut. Das sollte aber auf jeden Fall vermieden werden. In schlechten Zeiten muss man hier nicht zusammenstehen und hoffen, dass alles wieder besser wird. Viel wichtiger ist es, dass man die Strategie sowie die Depotzusammensetzung überdenkt und ändert, wenn es an der Zeit ist.
8. Nie den Kopf verlieren
Wenn es darum geht, sich für eine Aktie zu entscheiden, gilt es kühlen Kopf zu bewahren. Nicht jede mutmaßliche Meinung eines Experten muss für bare Münze genommen werden. Oft ist es so, dass Insider sich nur einen Namen machen und somit in die Presse wollen. Vielmehr kommt es auch mittel- bis langfristigen Perspektiven des Papiers an.
9. Fehler gemacht: Rückschlüsse daraus ziehen
Lehrgeld muss wahrscheinlich jeder zahlen, der an der Börse ein bisschen Geld verdienen möchte. Allerdings ist es wichtig, dass man aus seinen Fehlern lernt.
10. Strategie festlegen
Im Grunde gibt es zwei Möglichkeiten, wie man das Handeln mit Aktien angehen kann: Spekulativ oder konservativ. Jeder Anleger muss für sich selbst entscheiden, welcher Typ er ist. Allerdings raten viele Experten dazu, in seinem Depot beides zu kombinieren.
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