Stromfresser im Haushalt

Stromfresser im Haushalt
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Energiewende, Ressourcenknappheit, Verbraucherverhalten – Schlagwörter in den Medien und zentrale Themen unserer Zeit. Die Frage nach der eigenen Verantwortung in puncto Energiesparen wird immer lauter. In der Garage steht bereits das Dreiliter-Auto und im Supermarkt werden Einkaufskörbe und Jutebeutel statt Plastiktüten benutzt. Was geht noch? Das größte Energie-Sparpotential liegt in den eigenen vier Wänden: Der Stromverbrauch. Hier lassen sich ohne großen Aufwand etliche Kilowattstunden einsparen. Gut für unseren Planeten und gut für die Haushaltskasse.

Wie viel Strom verbraucht ein Haushalt durchschnittlich?

Die deutschen Haushalte werden immer kleiner. Aktuelle Statistiken besagen, dass der Deutsche Durchschnittshaushalt aus nur noch 2,02 Personen besteht. Das klassische Familien-Modell mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern macht nur noch rund 10 Prozent aller Haushalte aus.

Im Deutschen Durchschnittshaushalt gibt es nach Schätzungen 50 elektrische Geräte (und sieben Fernbedienungen). Je nach Verbrauchsverhalten der einzelnen Haushaltsmitglieder benötigen diese Geräte durchschnittlich 3.150 Kilowattstunden (kWh) Strom im Jahr. Bei den 2015 um ein Prozent gesunkenen Stromkosten (vgl. 2014) von durchschnittlich 28,8 Cent pro kWh kommt so eine Stromrechnung von rund 910 Euro zustande. Diese Werte hängen natürlich stark von den individuellen Gegebenheiten ab. Gehen wir hier exemplarisch von den statistischen Durchschnittswerten aus und schauen, wie sich der Stromverbrauch zusammensetzt. Und vor allem: Wie er gesenkt werden kann.

Was hat wieviel Stromhunger?

Alle Angaben beziehen sich auf den Jahresverbrauch im Durchschnittshaushalt.

Der elektrische Herd: ca. 445 kWh
Gefrierschrank / Tiefkühltruhe: ca. 415 kWh
Der Kühlschrank: ca. 330 kWh
Die Beleuchtung: ca. 330 kWh
Der Wäschetrockner: ca. 325 kWh
Der Geschirrspüler: ca. 245 kWh
Die Waschmaschine: ca. 200 kWh
Der Fernseher: ca. 190 kWh
Der Desktop-Rechner (PC): ca. 100 kWh
Der Laptop: ca. 30 kWh

Natürlich schwanken diese Werte aufgrund von Betriebsdauer und -häufigkeit bzw. dem Verbrauch und Alter der einzelnen Geräte ganz erheblich. Wer sich einen genauen Überblick über den eigenen Stromerbrauch verschaffen möchte, findet unter folgendem Link eine gute Übersicht der Verbrauchswerte verschiedener Geräte.

Übersicht: Stromkosten im Alltag

Nicht aufgelistet sind hier die versteckten Stromfresser, die gerne übersehen werden – Wasserbetten (bis zu 1.000 kWh im Jahr für die Heizung) und Aquarien (345 kWh jährlich bei einem 300 Liter-Becken).

Praktische Tipps zum Stromsparen

Nicht immer stellt das Austauschen älterer Haushaltsgeräte gegen moderne Geräte die günstigste und ökologisch sinnvollste Lösung dar. Das hängt im Einzelfall vom Alter des Gerätes und dem Unterschied in der Energieeffizienzklasse ab. Die Produktion neuer Geräte verbraucht viel Energie und Rohstoffe. Auf das große Ganze gesehen kann die Öko-Bilanz besser sein, wenn ein älteres Gerät weitergenutzt wird bis es kaputt geht. Bei Neuanschaffungen sollte natürlich auf eine möglichst gute Energieeffizienzklasse geachtet werden. Im Folgenden werden Tipps zum Stromsparen in drei verschiedenen Kategorien aufgelistet.

Die wirksamsten Tipps

Für diese Maßnahmen ist in der Regel erst einmal eine Investition fällig. Neuanschaffungen amortisieren sich dabei erst über die Zeit.

  • Automatische Steckerleisten gegen Stand-By-Funktionen benutzen
  • Alte Heizungspumpen austauschen
  • E- gegen Induktionsherd tauschen
  • Alte Großgeräte (Kühlschränke, Wäschetrockner etc.) gegen neue tauschen
  • Durchlauferhitzer statt Warmwasserspeicher einbauen
  • Glühbirnen gegen Energiesparlampen (bspw. LED-Leuchtmittel) auswechseln

Die kostengünstigsten Tipps

Leicht und ohne größere Kosten umzusetzen.

  • Grundsätzlich Stand-by Funktion an allen Geräten ausschalten
  • Stromverbrauch checken! Strommessgeräte helfen Stromfresser zu entlarven und sind für wenige Euro erhältlich
  • Die Heizungspumpe optimal einstellen
  • Einen Wasserkocher anstelle des Kessels auf dem Herd nutzen
  • Einen Durchflussbegrenzer in den Duschkopf einbauen
  • Den Energiesparmodus am PC einschalten
  • Den Warmwasserspeicher per Zeitschaltuhr regulieren
  • Die Preise der Stromanbieter vergleichen und gegebenenfalls wechseln

Die schnellsten Tipps

Schnell und kostenlos Strom sparen!

  • Beim Kochen einen Deckel auf den Topf machen
  • Die Waschmaschinentrommel maximal befüllen
  • Eine geringere Waschtemperatur wählen
  • Das Öko-Programm der Waschmaschine nutzen
  • Die Temperatur im Kühlschrank nicht zu tief einstellen
  • Den Backofen nicht vorheizen und die Restwärme nutzen
  • Im Sommer die Wäsche aufhängen statt den Wäschetrockner zu benutzen
  • Die Speichertemperatur des Warmwasserspeichers senken

Sicher kennt ihr noch viele andere praktische Möglichkeiten Strom zu sparen. Die Anregungen hier im Text warten darauf ergänzt zu werden!

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