Skorpione im Paket, hohe Mengen Giftstoffe, Kinderarbeit, fehlende Arbeitssicherheit und vergessen wir nicht die Tonnen von Müll. Die Liste der Argumente gegen Fast Fashion ist lang.
Eigentlich wissen wir, dass wir einen großen Bogen um die Anbieter dieser Waren machen sollten, aber irgendwie führen doch alle Wege zum weißen Basic-Slim-Fit-T-Shirt für 8 Euro. Wie soll man aber auch anfangen, sein Verhalten zu ändern? Ein erster wichtiger Schritt ist, sich über Alternativen zu informieren – und eine dieser Alternativen heißt: Slow Fashion.
Was ist Slow Fashion?
In allererster Linie ist Slow Fashion eine soziale Bewegung, durch die das Vertrauen zwischen Konsument:innen und Produzenten wieder hergestellt wird. Es geht darum, Kleidung unter fairen Bedingungen für alle Beteiligten zu produzieren. Neben der sozialen Verträglichkeit bewahrt Slow Fashion auch die Vielfalt der Mode, da der Fokus auf zeitlosen Designs liegt. Zudem wird die Kleidung lokal und in kleinen Auflagen produziert. Das führt zu individuellen Designs und zu weniger Ressourcenverbrauch. Im Umkehrschluss bedeutet das weniger Abfall. Auf den ersten Blick klingt das super, aber kann man sich das leisten? Vergleicht man die Preise, ist es ein No-Brainer: Fast Fashion ist deutlich günstiger. Aber so einfach ist es natürlich nicht.
Durch faire Arbeitsbedingungen gewährleisten die Produzenten eine hochwertige Produktion der Kleidung, soll heißen: Die Klamotten sind zwar teuer, haben aber eine längere Lebensdauer. Dadurch relativiert sich der hohe Preis auf lange Sicht. Außerdem sorgt der hohe Preis für bewusste Kaufentscheidungen. Wir kaufen also nur das, was wir brauchen und was uns tatsächlich gefällt.
Was gehört noch zu nachhaltiger Mode?
Klar, bei Slow Fashion-Labels einzukaufen, ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber gegen wachsende Klamotten-Müll-Berge kannst du noch viel mehr machen.
- Du bist Besitzer:in einer Nähmaschine? Dann weißt du sicher, wie unfassbar schön das Gefühl ist, selbstgenähte Kleidung zu tragen.
- Statt kaputte Kleidung wegzuwerfen, kannst du Löcher und Risse flicken. Wenn du darin noch nicht so viel Erfahrung hast, kannst du es in einem Repair-Café in deiner Nähe lernen.
- Tipps, wie du unschöne Flecken aus deiner Kleidung entfernst, gibt es bei Frag Mutti zuhauf. Beispielsweise findest du hier eine gute Übersicht für Flecken aller Art.
- Wenn das alles nicht hilft, kannst du auch kreativ werden und deine Kleidung upcyclen: Ein schicker Kissenbezug aus einem Pullover, ein Schal aus ausrangierten T-Shirts oder selbstgemachtes Textilgarn - es gibt viele Möglichkeiten, deinen Lieblingsteilen ein zweites Leben zu schenken!
- Shoppe im Second-Hand-Laden oder gehe auf Kleidertausch-Partys: All das trägt dazu bei, langsamer und bewusster zu konsumieren.
- Und der vielleicht wichtigste Tipp rund um Slow Fashion: Setze dich mit den Klamotten in deinem Kleiderschrank auseinander. Vielleicht geht es dir ja dann wie mir und du stellst fest, dass du das Basic-Slim-Fit-T-Shirt für 8 Euro gar nicht brauchst, weil du noch drei davon im Schrank hast.
Aber genug von mir: Wie denkst du über Slow Fashion?