Bei uns seid jeden zweiten Mittwoch endlich einmal Ihr Kids an der Reihe! Unsere Lotte weiß nämlich ganz genau, dass es auf der Welt ziemlich viele unlogische und rätselhafte Dinge gibt. Deshalb hilft sie euch gerne bei der Suche nach Antworten.
Heute fragt Svea, 7 Jahre, aus Neckarwestheim:
Liebe Svea,
mmh, wie das duftet! Hast du auch schon ein paar Plätzchen gebacken? Seit zwei Wochen ist meine Weihnachtsbäckerei eröffnet. In der Küche stapeln sich schon die Keksdosen. Und jetzt sitze ich hier zwischen Zimtsternen und Vanillekipferln und lasse mir deine Frage durch den Kopf gehen: Warum backen wir eigentlich Plätzchen? Weil es schmeckt, natürlich! Aber gibt es noch mehr Gründe?
Bevor es Weihnachten gab, feierten die Menschen die längste Nacht des Jahres – die Wintersonnenwende am 21. Dezember. Du weißt ja, wie kalt und düster es gerade immer ist. Bekommst du da auch manchmal Angst? Den Leuten damals ging es nicht anders. Sie glaubten nämlich, dass böse Geister unterwegs sind. Und um die zu beruhigen, hängten sie Kekse auf. Die sahen aus wie kleine Tiere. Hast du zu Hause vielleicht auch einen Keksausstecher in Tierform? Das ist ein Überbleibsel dieses alten Glaubens. Lustig, oder?

Aber das ist noch nicht alles: Später, im Mittelalter, waren Plätzchengewürze wie Zimt richtig teuer – fast so wertvoll wie ein Schatz! Die meisten Menschen konnten sich die leckeren Kekse deshalb gar nicht leisten. In Klöstern backten Mönche trotzdem Plätzchen, um sich auf Weihnachten vorzubereiten. Und sie gaben welche an ärmere Leute ab, damit alle Süßigkeiten hatten.

Also, Svea, bei Weihnachtsplätzchen geht es nicht nur ums Naschen. Es geht auch darum, die leckeren Plätzchen mit Anderen zu teilen, mit deinen Freunden, deiner Familie … oder eben Geistern.
Ich hoffe, ich konnte dir ein kleines bisschen weiterhelfen. Hast du noch andere Fragen? Dann kannst du sie mir gerne schicken.
Bis zum nächsten Mal!
Deine Lotte