Der Schritt in die erste eigene Wohnung ist aufregend – endlich alles selbst entscheiden! Doch dann kommt der Alltag: Kaum bist du eingezogen, stehst du plötzlich vor der Waschmaschine und hast keine Ahnung, wie viel Waschmittel da eigentlich rein soll. Bei Mutti hat das immer irgendwie funktioniert. Da wurde einfach „nach Gefühl“ geschüttet und trotzdem roch die Wäsche immer frisch. Und jetzt stehst du selbst da: Pulver, flüssig, halbe Trommel, Eco-Programm und dann noch diese mysteriöse „Wasserhärte“. Keine Sorge – mit ein paar einfachen Tricks, unserer Tabelle und unserem praktischen Waschmittel Dosierrechner bekommst du das locker hin.
Waschmittel dosieren – Rechner
Mit diesem Rechner kannst du kinderleicht berechnen, wie viel Flüssigwaschmittel oder Pulver du pro Wäsche verwenden solltest. Du bist dir nicht sicher, welche Wasserhärte du hast oder wie schmutzig deine Wäsche ist? Einfach weiterlesen und wir finden es gemeinsam heraus!
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Warum Dosieren überhaupt wichtig ist
Zu viel Waschmittel macht die Wäsche nicht „extra sauber“, sondern ist einfach Geldverschwendung und schadet Umwelt, Maschine und Kleidung. Zu wenig Waschmittel? Dann bleibt der Dreck da, wo er war und die Wäsche riecht irgendwann wie ein feuchter Keller.
Damit du das Waschmittel richtig dosieren kannst, spielen ein paar Faktoren zusammen: die Wasserhärte, der Verschmutzungsgrad der Wäsche, die Art des Waschmittels und die Beladungsmenge. Genau das schauen wir uns jetzt Schritt für Schritt an.
1. Wasserhärte – hart, weich oder irgendwo dazwischen?
Die Wasserhärte beschreibt, wie viel Calcium und Magnesium im Wasser steckt. Gemessen wird das Ganze in Grad deutscher Härte (°dH). Das ist wichtig, um zu bestimmen, welche Wasserhärte bei dir vorliegt. Gesundheitlich ist der Härtegrad des Wassers unbedenklich und es gibt auch keine optimale Wasserhärte, aber sie beeinflusst, wie gut dein Waschmittel wirkt. Es gibt drei Stufen:
- Weich: unter 8,4 °dH
- Normal: 8,4 bis 14 °dH
- Hart: über 14 °dH
Weiches Wasser enthält wenig Kalk, hartes Wasser viel – so einfach ist das. Je härter das Wasser, desto mehr Waschmittel brauchst du. Vielleicht hast du schon mal etwas von einem „Enthärter“ gehört – den nutzen manche Leute zusätzlich, um Kalkablagerungen zu vermeiden. Oft ist das aber nicht nötig, da die meisten Waschmittel bereits eine enthärtende Wirkung haben.
Wie kann ich die Wasserhärte herausfinden?
Oft findest du deine Wasserhärte auf der Website deines Wasserversorgers oder auf der Wasserrechnung. Manchmal reicht es auch einfach zu googeln: Manche Anbieter haben sogar einen PLZ-Sucher oder eine Deutschlandkarte mit dem jeweiligen Härtegrad. Zur Not helfen Teststreifen, die du unters Wasser hältst und dann abliest – funktioniert ein bisschen so wie ein Schwangerschaftstest.
2. Verschmutzungsgrad bestimmen – wie dreckig ist’s wirklich?
Klingt banal, ist aber entscheidend. Denn ob du leicht, normal oder stark verschmutzte Wäsche hast, bestimmt die Dosierung.
- Leicht verschmutzte Wäsche erkennst du daran, dass sie nicht stark riecht, nur kurz getragen bzw. benutzt wurde und keine Flecken hat.
- Normal verschmutzt ist die Wäsche, wenn sie mehrmals getragen wurde, durch Schweiß oder leichte Verschmutzungen beansprucht wurde, aber keine hartnäckigen Flecken hat.
- Stark verschmutzt sind Textilien mit sichtbaren Flecken und Schmutz, z. B. Küchenhandtücher, Arbeits- oder Sportkleidung – oder eben einfach, wenn man Kinder hat.
Manche modernen Waschmaschinen erkennen den Verschmutzungsgrad automatisch – falls nicht, hilft dein gesunder Menschenverstand.
3. Trommelgröße – wie viel passt rein?
Die Beladung deiner Waschmaschine ist einer der wichtigsten, aber oft übersehenen Faktoren bei der Waschmitteldosierung. Waschmaschinen gibt es heute in den unterschiedlichsten Größen. Wie viel deine schafft, steht auf dem Energielabel oder in der Bedienungsanleitung. Die Angabe bezieht sich auf das Gewicht trockener Wäsche. Die Standardgröße heutzutage fasst um die 7 bis 9 Kilogramm, also ist es sehr wahrscheinlich, dass deine Waschmaschine in dem Bereich liegt. Es gibt aber auch kleinere 4–6 kg-Maschinen – ideal für Singlehaushalte – oder Maschinen für 10 Kilo und mehr, praktisch für große Familien.
Dosieren nach Beladungsmenge
Wenn du noch eine Handbreit locker zwischen Trommelwand und Wäsche schieben kannst, ist die Maschine richtig befüllt. Wenn du drücken musst, ist zu viel Wäsche drin. Natürlich kommt es auch vor, dass du weniger Wäsche hast. Wichtig dabei ist, dass du bei halber Beladung nicht einfach die Waschmittelmenge halbierst. Klingt zwar logisch, funktioniert aber nicht ganz so einfach, denn die Maschine verwendet bei halber oder dreiviertel Ladung oft fast genauso viel Wasser. Damit die Konzentration des Waschmittels im Wasser gleich bleibt, solltest du also nicht einfach die Hälfte nehmen. Ausnahmen sind spezielle Programme wie „halbe Beladung“ oder „Eco“, die tatsächlich weniger Wasser nutzen – hier darfst und solltest du entsprechend reduzieren.
4,5 kg – die magische Zahl auf der Waschmittelpackung
Wenn du schon mal auf die Dosierempfehlung auf deiner Waschmittelpackung geschaut hast, hast du dich vielleicht gefragt: Warum steht da immer etwas von 4–5 kg Wäsche, wenn die Standard-Waschmaschine doch größer ist? Der Grund liegt in der EU-Norm für Waschmittelprüfungen. Als diese festgelegt wurde, hatten die meisten Maschinen ein Fassungsvermögen von etwa 4–5 kg. Damit die Tests vergleichbar bleiben, gilt diese Referenzmenge bis heute – auch wenn die Maschinen mittlerweile deutlich größer sind.
Was bedeutet das für dich? Die Dosierangaben auf der Verpackung beziehen sich häufig auf 4,5 kg Wäsche. Wenn du also eine 9 kg-Maschine komplett voll lädst, musst du die angegebene Waschmittelmenge etwa verdoppeln. Waschmaschinenhersteller gehen davon aus, dass du selbst anpasst – mit unserer Tabelle oder dem Dosierrechner ist das ganz einfach.
4. Waschmittel – Welche Menge für welche Art?
Pulverwaschmittel oder flüssiges? Vollwaschmittel oder Color? Es gibt viele Varianten – in der Tabelle findest du die wichtigsten für deine Dosierung. Wenn du mehr darüber wissen willst, welches Waschmittel du wofür benutzen solltest und wie du richtig wäschst, lies doch unseren Tipp zum Wäschewaschen. Bei Colorwaschmittel, Feinwaschmittel und Wollwaschmittel gilt es grundsätzlich, etwas weniger zu verwenden. Als Faustregel gilt außerdem: Unter 40 Grad solltest du lieber etwas mehr Waschmittel verwenden, bei 60 Grad oder mehr vielleicht sogar etwas weniger.
Waschmittel dosieren – Tabelle im Überblick
Die Dosierungsmengen beziehen sich auf jeweils 4–6 kg Trockenwäsche:
Flüssigwaschmittel Dosiertabelle
| Wasserhärte (°dH) | Verschmutzung | Vollwaschmittel | Color/Fein/Wolle |
|---|---|---|---|
| Weich (< 8,4) | Leicht | 40 ml | 40 ml |
| Normal | 50 ml | 45 ml | |
| Stark | 70 ml | 65 ml | |
| Mittel (8,4–14) | Leicht | 50 ml | 45 ml |
| Normal | 70 ml | 65 ml | |
| Stark | 90 ml | 85 ml | |
| Hart (> 14) | Leicht | 70 ml | 65 ml |
| Normal | 90 ml | 85 ml | |
| Stark | 120 ml | 110 ml |
Pulverwaschmittel Dosiertabelle
| Wasserhärte (°dH) | Verschmutzung | Vollwaschmittel | Color/Fein/Wolle |
|---|---|---|---|
| Weich (< 8,4) | Leicht | 70 ml | 65 ml |
| Normal | 100 ml | 90 ml | |
| Stark | 130 ml | 120 ml | |
| Mittel (8,4–14) | Leicht | 90 ml | 85 ml |
| Normal | 125 ml | 115 ml | |
| Stark | 155 ml | 150 ml | |
| Hart (> 14) | Leicht | 110 ml | 100 ml |
| Normal | 150 ml | 135 ml | |
| Stark | 180 ml | 165 ml |
Hinweis: Bei diesen Werten handelt es sich um typische Durchschnittswerte. Die genaue Dosierung kann je nach Marke und Produkt leicht variieren.
Dosierungstabelle als PDF zum Downloaden
Zusätzlich zum Rechner haben wir hier eine übersichtliche Dosierungstabelle als PDF zum Download für dich. Du kannst sie ausdrucken und hast so immer im Blick, wie du dein Waschmittel richtig dosierst. Hier geht es zum PDF-Download der Dosier-Tabelle für Waschmittel.
Waschmittel-Dosier-Tabelle (PDF)

Waschmittel dosieren ohne Dosierhilfe
Keine Dosierhilfe zur Hand? Kein Drama. Es gibt einfache Alternativen, die du zum Messen nutzen kannst:
- Viele Hersteller schicken Dosierhilfen kostenlos auf Anfrage.
- Die Verschlusskappe von Flüssigwaschmitteln eignet sich meist als Messbecher.
- Zur Not tut’s auch ein normaler Messbecher oder ein Esslöffel.
Ein Esslöffel entspricht etwa 15 ml Flüssigkeit. Also einfach die Menge, die du an Waschmittel benötigst, durch 15 rechnen und schon weißt du, wie viele Esslöffel du brauchst. Bei Pulver funktioniert das genau so, nur dass du die Menge durch 22,5 teilen musst.
Beispiel: Bei 65 ml Flüssigwaschmittel sind das rund 4,5 Esslöffel, bei Waschpulver etwa 3 Esslöffel. So kannst du dein Waschmittel problemlos selbst dosieren – auch ohne Dosierhilfe.
Also, wer hätte gedacht, dass Waschmittel richtig dosieren so viel mehr ist, als einfach die Kappe vollzumachen? Wenn du auf Wasserhärte, Verschmutzungsgrad, Beladung und Waschmittelart achtest, sparst du nicht nur Geld, sondern bekommst auch saubere, frische Wäsche. Mit unserer Tabelle und dem Rechner bist du bestens ausgerüstet, um die richtige Waschmitteldosierung für dich zu finden – ganz ohne Mutti. Ran ans Dosieren! Wenn du das einmal raus hast, merkst du schnell: Wäsche waschen kann eigentlich ziemlich einfach sein.
Wie hast du dein Waschmittel bisher dosiert – nach Packungsangabe, nach Gefühl oder hast du einen eigenen Trick entwickelt?