„Warum gibt es weibliche und männliche Flüsse?“

„Warum gibt es weibliche und männliche Flüsse?“
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Bei uns seid mittwochs endlich einmal Ihr Kids an der Reihe! Unsere Lotte weiß nämlich ganz genau, dass es auf der Welt ziemlich viele unlogische und rätselhafte Dinge gibt. Deshalb hilft sie euch gerne bei der Suche nach Antworten.

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Heute fragt Yves, 11 Jahre, aus Pirmasens:

„Warum gibt es weibliche und männliche Flüsse?“

Lotte weiß, dass die Welt der Erwachsenen manchmal seltsam ist.Lieber Yves,

die Brigach und der Breg bringen die Donau zuweg. Oder war es die Breg? Oder der Brigach? Bei diesen Flüssen weiß man ja wirklich nicht, woran man ist! Warum konnte man sich früher nicht einfach auf weibliche oder männliche Flüsse einigen?

Die Mehrheit der Flüsse hat tatsächlich einen weiblichen Namen. Das hängt mit unseren Vorfahren zusammen, den alten Germanen. Bei denen hieß ein Fluss schon mal ganz klar weiblich „die Ach“. Und bis heute sind bei uns Flüsse mit einem “-ach“ weiblich. Ha! Schwubbdiwubb wissen wir eins: Es ist die Brigach!

Doch warum waren die Flüsse überhaupt weiblich? Das hängt mit dem Glauben dieser Germanen zusammen. Die glaubten nämlich an alle möglichen Götter und Wesen in der Natur. Sie verehrten Steine, Bäume und Sterne. Und für sie war glasklar: In Flüssen leben Wassergeister – die Nixen. Damit waren die Flüsse ebenso weiblich wie die Wassermädels selbst.

Allerdings gab es früher aber auch männliche Götter oder Geister, die für "ihre" Flüsse zuständig waren. Berühmt ist der Vater Nil in Ägypten oder gleich noch ein Flussgott in Deutschland: der Rhein, der laut Geschichtsforschern mit dem Wassergott Neptun zu tun hat. So ein Durcheinander!

Ein bisschen Licht in die Sache kommt, wenn wir nach den Römern schauen. Die hielten nämlich gar nichts von den weiblichen Germanen-Flüssen. Für die Römer waren Flüsse, wie der Tiber, der Rubikon oder der Fluss mit dem lustigen Namen "Po", ganz klar männlich!  Die gehörten nämlich überaus männlichen Göttern. Und als die Römer andere Gebiete eroberten, benannten sie die Flüsse dort zackig nach Kerlen um.

Allerdings gab es vor den Römern und Germanen auch noch die Kelten. Für die hatte jeder Fluss einen ganz eigenen Charakter – und damit auch ein eigenes Geschlecht. Auf „die“ oder „der“ wollten sie sich nicht festlegen. Und so müssen wir heute mit einem keltisch-germanisch-römischem Kuddelmuddel leben.

Ein Tipp: Dass es „die Donau“ ist, wusstest du sicher. „Die Brigach“ haben wir auch geklärt. Aber es heißt auch „die Breg“. Wenn du dir das nicht merken kannst, lässt du am besten einfach die Artikel weg und sagst: „Brigach und Breg bringen die Donau zu Weg.“

Ich hoffe, ich konnte dir ein kleines bisschen weiterhelfen. Hast du noch andere Fragen? Dann kannst du sie mir gerne schicken.

Bis nächsten Mittwoch

Deine Lotte

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