Warum macht Lebensmittel retten glücklich?

Warum macht Lebensmittel retten glücklich?
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Heute möchte ich von meinen Erfahrungen als Lebensmittelretterin berichten und den ein oder anderen Tipp bzw. Begründung geben, was mich dazu bewogen hat und wie es dazu kam. 

Als Kind war ich - was Essen angeht - total wählerisch und habe beispielsweise einen Joghurt nicht mehr gegessen, wenn das MHD noch eine Woche im Voraus war. Milch wurde nach einem Tag offen im von mir dankend abgelehnt und auch ansonsten habe ich einiges nicht mögen, wenn es eben nicht 100 % tadellos war. Meine Eltern sind eher finanziell schwach und wir konnten nicht immer alles kaufen, was wir hätten wollen. Auch konnten wir sehr selten in den Urlaub oder uns anderweitig etwas gönnen, weil es immer nur ein begrenztes Budget gab und wir auf jeden Taler schauen mussten. 

Ich bin mit 16 auf eigenen Beinen gestanden und habe mit 18 finanziell mehr oder weniger selbst für mich sorgen müssen. So habe ich also schnell festgestellt, dass das Leben gar nicht so "günstig" und leicht ist, wie ich immer dachte und auch der Kühlschrank sich nicht automatisch und kostenlos selbst füllt, sondern mein hart verdientes Geld kostet. Da ich immer ein wenig Geld auch gespart haben wollte, habe ich mir Gedanken darüber gemacht, wie und wo ich denn am besten und am meisten Sparpotential habe. 

Nicht alles kaufen nur, weil es günstig ist

Angefangen hat es damit, erst mal nicht mehr so viele Dinge zu kaufen, die ich gar nicht essen kann. Es ist mir oft passiert, dass ich beispielsweise 10 Joghurts gekauft habe oder 5 Gurken, weil diese gerade im Angebot waren und ich diese dann haben wollte, weil sie so günstig waren. Nicht berücksichtigt habe ich aber, dass ich von den 10 Joghurts 6 im Müll gelandet sind und 3 von 5 Gurken ebenfalls labbelig waren und nicht in meinem Bauch, sondern in der Tonne gelandet sind. Also war das nichts, mit meinem geplanten Sparen. 

Auf Geruchs- und Geschmacksinn kommt es an

Dann habe ich mit Papa begonnen, große Pakete aufzuteilen. Hier gingen immer Zwiebeln, Karotten, Kartoffeln, aber auch Spülmaschinentabs oder so was. Das war schon mal ein Anfang. Irgendwann war leider auch bei mir mein Geld mal sehr knapp und ich wollte auf keinen Fall an meinen Notgroschen dran. Also habe ich mich noch mehr eingeschränkt und geschaut, dass ich erst mal radikal all das verbrauche, was ich daheim habe. So habe ich also gezwungenermaßen gelernt, mich auf meinen Geruchs- und Geschmackssinn, aber auch auf die Optik verlassen zu können und meine Mission ging weiter. 

Weiterverwerten statt wegwerfen

Heute - fast 20 Jahre später - schmeiße ich fast nichts mehr weg, züchte selbst neu und verwerte wirklich alles, was zu verwerten geht. Angefangen von Schalen von Gemüse für eine Brühe hin zu einem alten Brötchen, aus dem ich eigenes Paniermehl, Knödelteig oder Croûtons herstelle. Und gerade jetzt, wo die Lebensmittelpreise sehr stark anziehen, habe ich einige Male schon die App "too good to go" ausprobiert. Bislang hat mich das Brot und auch das Kisterl voller Obst von Hofer (Aldi) sehr begeistert. Allerdings ist das Kisterl von Hofer immer schon sehr schnell vergriffen. 

Lebensmittel retten macht mich glücklich, weil:

  • Ich schon oft und viel auf der Welt unterwegs war und schon selbst erlebt habe, dass es eine ganze Reihe Menschen gibt, die froh um eine Handvoll Reis oder ein paar Kartoffeln sind und das hat mich zutiefst zum Nachdenken und Umdenken gebracht. 
  • Ich es einfach nicht mag, wenn Dinge, die noch zu gebrauchen sind, in der Tonne landen, denn das ist nutzlos und dauerhaft eine enorme Belastung für die Umwelt. 
  • Ich mag es, selbst tolle Dinge zu haben, aber meinen eigenen Geldbeutel natürlich zu schonen und sogar noch Gutes zu tun. (Zu Fuß hingehen und mich bewegen, das, was ich nicht brauche oder mag, wieder weiterzugeben an beispielsweise meine obdachlose alte Dame aus dem Park, die sich immer sehr freut über Essen, Obst oder Hygieneartikel). 

Fazit

Ich kann jedem empfehlen, zumindest einmal auszuprobieren, noch bewusster und noch nachhaltiger mit dem, was er hat umzugehen in Bezug auf Lebensmittel. Vor allem wirkt es sich auf den eigenen Geldbeutel aus, aber auch direkt auf die Umwelt. In der Regel haben Oma und Opa immer gute Rezepte für Resteverwertung und Ideen, was man noch machen kann aus dem ein oder anderen. Wenn jeder seinen kleinen Beitrag dazu tut, kann aus vielem Kleinen auch schnell etwas Großes werden. 

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