Weihnachten im Wandel #FunFriday

Jedes Jahr gibt es einige Routinen und Traditionen in meiner Familie, die ich um keinen Preis hergeben würde – das gemeinsame Schmücken des Weihnachtsbaums ist eine davon.
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Und schon wieder ist ein Weihnachten fast um – dieses Jahr war es für viele von uns ein ganz besonderes Fest. Ich würde die Festtagsstimmung gerne noch ein wenig festhalten und in Erinnerungen schwelgen, gemeinsam mit euch. Deshalb gibt es heute keinen FunFriday mit interessanten Fakten, sondern eher eine kleine Reise in die Vergangenheit. Ich will euch von den Weihnachtsfesten aus meiner Kindheit erzählen und wie es sich mittlerweile geändert hat. 

Letztes Jahr haben wir um die Weihnachtszeit einen ähnlichen Tipp veröffentlicht, in dem wir über unsere liebsten Weihnachtserinnerungen aus unserer Kindheit erzählt haben. In den Kommentaren habt ihr eure Erinnerungen mit uns geteilt und ich würde mich sehr freuen, wenn ihr das wieder macht! 

Die Magie des Weihnachtsfests

Ich weiß nicht genau, ob es der Weihnachtszauber ist, der mich Jahr für Jahr im Dezember sehr nachdenklich und ein klein bisschen melancholisch stimmt. Auf einmal fühlt sich alles so viel flüchtiger als sonst an und mir fällt auf, dass das Jahr doch wieder so schnell vorbeiging. Seit ich nicht mehr bei meiner Familie wohne, ist das Jahresende noch viel besonderer für mich geworden. Auf einmal sehne ich mich mit jeder Faser meines Körpers, bei meinen Lieben zu sein. Der Moment, in dem ich heimkomme, ist viel zu oft von Stress und Kofferschleppen geprägt. Aber um die Weihnachtszeit ist das ganz egal – sobald die Eingangstür hinter mir ins Schloss fällt und mir der süße Plätzchenduft in die Nase steigt, fällt auf magische Art und Weise alles Negative von mir ab. 

Es gibt Routinen und Traditionen, an denen werde ich festhalten, solange ich kann. Da wäre das Baumschmücken bei Oma und Tante, die sich freuen, wenn man ihnen ein bisschen „Arbeit” abnimmt. Oder der durchdringende Geruch von Sauerkraut, wenn Oma wenige Tage vor Weihnachten ihre heiß geliebten Krautwickel in rauen Mengen kocht. Es ist der Blick vom Frühstückstisch auf den Hang hinter dem Haus, auf dem bis vor ein paar Jahren pünktlich zur Weihnachtszeit eine dicke Schneedecke lag. Wenn dann noch der Duft von frischen Tannenzweigen, die meine Mutter zu Dekorationszwecken in der Wohnung verteilt hat, meine Nase flutet, sind die Erinnerungen aus meiner Kindheit auf einmal wieder da, ganz klar und deutlich. Auch wenn sie von einem Anflug von Schmerz, einem Hauch des Vermissens begleitet werden – denn an Weihnachten fällt ganz besonders auf, wie sehr uns unser Opa und mein Vater fehlen – tauche ich jedes Jahr gerne in sie ein.

Weihnachten als Kind

So viele glückliche Momente verbinde ich mit Weihnachten. Über ein paar davon habe ich schon in unserem Redaktionstipp erzählt: Ins Schlafzimmer von Oma schleichen und dort meine heiß geliebten Vanillekipferl stibitzen, das Schlittenfahren auf dem Hang hinter dem Haus, das Sissi-Schauen mit Oma und Opa. Tatsächlich fallen mir jedes Jahr neue davon ein! Als meine Cousine und ich noch Kinder waren, wurden wir vor der Bescherung in Omas Küche verfrachtet und mussten auf das Klingeln einer wuchtigen Kristallglocke warten, das die Ankunft des Christkinds signalisierte. In keinem Jahr war ich schnell genug aufgesprungen und in das Wohnzimmer gesprintet, um das Christkind abzupassen. 

Einmal kam ein Freund meines Vaters als Nikolaus verkleidet vorbei, begleitet von einem Engel und dem Knecht Ruprecht. Er las aus seinem schlauen Buch vor und wusste wundersamerweise von all den kleinen Missetaten, die ich als kaum 5-Jährige begangen hatte. Meine Mutter lacht noch heute, wenn sie von meinem ungläubigen, leicht eingeschüchterten Gesichtsausdruck erzählt. Auch hier rannte ich den Geschenkebringern natürlich hinterher und konnte nicht fassen, was ich da sah – der Weihnachtsmann und seine Gefolgsleute fuhren in einem goldfarbenen VW Golf davon! 

Je älter ich werde, desto mehr wird die Aufmerksamkeit von der Bescherung auf andere Dinge gelenkt. Klar, ich bekomme immer noch gerne Geschenke, vor allem, wenn ich nicht weiß, was sich in den Schachteln versteckt! Fast noch mehr Freude bereitet mir aber mittlerweile das Schenken. Ich bin ein sehr ungeduldiger Mensch und es kommt nicht selten vor, dass ich meiner Familie oder meinen Freunden schon weit vor dem 24. verrate, was sie von mir bekommen, so überzeugt bin ich von meinen Ideen. Vor allem bei meiner Mutter platze ich fast vor Ungeduld, denn sie hat mir über die Jahre so viele tolle Dinge geschenkt, dass ich mich jedes Jahr besonders ins Zeug lege, um ihr tolle Geschenke mit hohem emotionalen Wert zu geben. 

Und nun … 

… werden neue, schöne Weihnachtserinnerungen gemacht. Dieses Jahr bin ich von einer sehr tiefen Dankbarkeit erfüllt. Da wir eine kleine Familie sind, konnten wir Heiligabend und die Weihnachtsfeiertage fast wie immer feiern – nur die Tante aus der Schweiz kann nicht kommen. Es ist vielleicht nicht das Fest, das wir uns alle gewünscht haben, aber ich bin ganz ehrlich: Meine Familie ist gesund, wir haben uns auf ein leckeres Menü geeinigt und ich habe alle Geschenke rechtzeitig besorgt. Mehr zu verlangen kommt mir fast unverschämt vor, denn so viele Menschen müssen dieses Weihnachten auf einiges oder alles davon verzichten. 

Wie war euer Weihnachtsfest? Welche neuen Erinnerungen und Erfahrungen habt ihr in diesem besonderen Jahr gesammelt und gemacht? 

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