11 einfache Tipps zum Heizkosten sparen

11 einfache Tipps zum Heizkosten sparen
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Die dramatisch gestiegenen Preise für Gas, Öl, Strom und Lebensmittel sorgen für Kopfzerbrechen. „Sparen in sämtlichen Lebensbereichen“ lautet das Gebot der Stunde. Ein Lichtblick: Dreht man beim Heizen an den richtigen Schrauben, lassen sich die Ausgaben deutlich reduzieren. Die folgenden Spartipps verhelfen deinem Geldbeutel zu einer Verschnaufpause.

Inhaltsverzeichnis

  1. Ab wann heizen?
  2. Altbauten und Mehrfamilienhäuser
  3. Schon 1 Grad weniger spart 6 % Energie
  4. Der Thermostat – dein bester Freund
  5. Infrarotheizen für wohlige Wärme
  6. 11 Heiztipps zum Sparen
  7. Unbewohnte Räume heizen?

Ab wann heizen?

Draußen ist es ungemütlich kalt. Doch wie und wann macht Heizen Sinn? Das hängt zum Teil vom individuellen Kälteempfinden ab. Denn jede:r nimmt Temperaturen anders wahr. Während der eine bereits schwitzt, ist es der anderen zu kalt. Niemand – und schon gar nicht sie selbst – sollte einer Frostbeule Vorwürfe machen, wenn sie die Heizung anwirft. Zum anderen spielen die Art, der energetische Zustand und das Baujahr des Hauses eine entscheidende Rolle. Sind Gebäude gut saniert, bleibt die Wärme im Inneren. Hat das Haus alte Fenster oder ist es schlecht gedämmt? Dann kommt es zu schnellen Energieverlusten. Vermieter:innen sind bei wasser- oder winddurchlässigen Fenstern verpflichtet, diese ohne Mieterhöhungen zu erneuern beziehungsweise instand zu setzen. Anders sieht es bei Modernisierungsmaßnahmen aus. Nähere Informationen hierzu findest du beim Mieterbund.

Altbauten und Mehrfamilienhäuser

Jedes Gebäude ist anders. Deshalb gelten gerade für unterschiedliche Baujahre verschiedene Richtwerte:

  • Ein Altbau aus der Zeit vor 1977 sollte zum Beispiel bereits bei einer Außentemperatur von 15–17 °C aufgeheizt werden.
  • Bei einem Neubau aus der Zeit zwischen 1977 und 1995 schaltet man die Heizung am besten zwischen 14 und 16 °C an.
  • Neubauwohnungen, die ab 1995 entstanden sind, sollte man ab einer Außentemperatur von 12–15 °C heizen.
  • Ein Niedrigenergiehaus heizt man erst ab 11–14 °C.
  • Ein Passivhaus strotzt der Kälte am stärksten. Hier macht Wärme erst ab einer Außentemperatur zwischen 9–11 °C Sinn.

Bei Mehrfamilienhäusern verhält es sich etwas anders. In der Heizsaison vom ersten Oktober bis zum 30. April ist eine Temperatur von 20–22 °C ratsam. Außerhalb dieses Zeitraumes heizt du alle Räume am besten auf mindestens 16 °C. Obwohl Fassaden, Fenster und Dächer meist gut gedämmt sind, schützt das die Wände oder Decken zwischen den einzelnen Wohnungen nicht vor Verlusten. Oft versorgt man also seine Nachbarinnen und Nachbarn unbeabsichtigt mit Wärme, profitiert aber im Gegenzug ein Stück weit von ihrer Heizung.

Schon 1 Grad weniger spart 6 % Energie

Rund drei Viertel des Energieverbrauchs im Haushalt gehen auf Kosten der Heizung. Es gilt also, bewusster damit umzugehen. Denn nur dadurch kannst du Heizkosten effektiv senken. Im Klartext: Pro Grad lassen sich rund 6 % Energie sparen! Das bedeutet allerdings nicht, dass es in deiner Wohnung kalt sein muss. Heizt du sie beispielsweise nicht auf 25 °C, sondern auf nur 21 °C, senkst du deine Heizkosten um bis zu 24 %! Bereits eine so kleine Veränderung reicht also dafür aus, dass du deine Energieausgaben drastisch senken kannst.

Der Thermostat – dein bester Freund

Ist der Thermostat deiner Heizung auf einer höheren Stufe eingestellt, wird der Raum nicht zwangsläufig schneller warm. Das Ergebnis ist lediglich eine höhere Temperatur. Dabei reichen oft 20 °C aus, damit du dich rundum wohl fühlst.

Wie verhält es sich in den anderen Zimmern? Im Schlafzimmer genügt eine um 2–4 °C geringere Temperatur. Besonders erfreulich sieht es in der Küche aus. Sie muss dank der Hitze aus dem Backofen oder vom Herd kaum oder nur wenig aufgeheizt werden.

Besonders fein einstellen kannst du deine Wunschtemperatur bei einer Infrarotheizung. Bei einem gewöhnlichen Heizkörper hilft es dir, über die Thermostatstufen Bescheid zu wissen:

  • Stufe 1: 12 °C
  • Stufe 2: 16 °C
  • Stufe 3: 20 °C
  • Stufe 4: 24 °C
  • Stufe 5: 28 °C

Wie sieht es in deiner Wohnung aus? In welchem Raum reicht eine „2“? In deiner Küche auf jeden Fall – falls dir nicht die schlechte Isolierung eines Altbaus einen Strich durch die Rechnung macht.

Infrarotheizen für wohlige Wärme

Fossile Brennstoffe werden immer teurer. Entsprechend interessant sind alternative Heizmöglichkeiten. Leider ist es in Mietwohnungen beinahe unmöglich, große Veränderungen umzusetzen. Trotzdem gibt es einige Möglichkeiten, für zusätzliche Wärme in den eigenen vier Wänden zu sorgen.

Eine Möglichkeit ist das Heizen mit Strom. Besonders Infrarotheizungen gewinnen dank ihrer Flexibilität und Vielseitigkeit immer mehr an Beliebtheit. Die elektrische Heizung findet ihren Einsatz passgenau an der Wand oder Decke sowie als Bild- und Spiegelheizung. Dabei werden anstelle von Luft die Objekte im Raum aufgeheizt. Diese sonnengleiche Wärme gilt als äußerst angenehm. Das Wärmeempfinden tritt so deutlich schneller ein.

Wie viel Strom verbraucht eigentlich eine Infrarotheizung?

Das kommt ganz darauf an, wie oft und wie lange sie im Einsatz ist oder welche Raumtemperatur gewünscht ist. Grundsätzlich lässt sich der Verbrauch wie folgt berechnen.

Hierfür benötigst du erst einmal die Leistung des Heizkörpers. Diese wird in Watt angegeben. Mal angenommen, dein Infrarotheizkörper hat eine Leistung von 500 Watt. Dann musst du diese im nächsten Schritt in Kilowatt umrechnen. Dazu dividierst du den Wert durch 1000.

500 W / 1.000 = 0,5 kW

Wie viel kostet eine Kilowattstunde bei deinem Stromanbieter? Aktuell beträgt der Kilowattstundenpreis laut dem Vergleichsportal Verivox für Neukunden 44,2 Cent/kWh. Dieser Wert wird in diesem Beispiel mit den 0,5 kW multipliziert.

0,5 kW * 0,442 € = 0,221 €

Lässt du die Infrarotheizung für eine Stunde laufen, belaufen sich die Kosten also auf ungefähr 0,22 €.

Einen Infrarotheizkörper als Zusatzheizung zu verwenden, ist also durchaus eine interessante Alternative. Schaltest du sie an fünf Tagen abends für etwa drei Stunden ein, belaufen sich die Kosten auf etwa 3,30 €. In vier Wochen sind das insgesamt 13,20 €.

Weitere Vorteile von solchen Heizungen: Du kannst sie beispielsweise per App steuern oder den Heizzeitraum festlegen. Einige erkennen sogar, ob ein Fenster offen ist, und schalten sich bei einem ungewöhnlichen Temperaturabfall selbstständig ab. Auch in Sachen Energieeffizienz und Wärmeabgabe punktet die elektrische Heizung. Selbst wenn du sie bereits abgeschaltet hast, speichert der Raum die Wärme eine Zeit lang.

Grundsätzlich kommen Infrarotheizungen für Räume mit hohen Decken infrage. Du kuschelst dich gerne auf dem Sofa ein? Mit Infrarot hast du eine funktionale Lösung zur Hand, um gezielte Bereiche mit Wärme zu versorgen. Aber auch Zimmer, die nicht regelmäßig genutzt werden, lassen sich damit aufheizen. An der Decke oder als Bild ist diese Alternative zudem platzsparend und optisch ansprechend.

Hier folgt eine kompakte Übersicht, wann eine Infrarotheizung Abhilfe schafft.

  • bei Räumen mit hohen Decken
  • beim Einsatz als Wandheizung (gezielte Wärmewirkung)
  • als flexibel einsetzbare Wärmequelle in wenig genutzten Räumen (beispielsweise als Bildheizung)
  • um bei Bedarf das Badezimmer aufzuheizen
  • zum Aufwärmen des Bodens mit einer Deckenheizung
  • als Hauptheizung oder zusätzliche Wärmequelle in Schlaf- und Kinderzimmern oder Hobbyräumen

Wichtig: Die Größe und Leistung der Infrarotheizung muss immer zur Größe des Raumes passen. Vor allem, wenn du sie an der Decke montieren willst. Die Leistung muss groß genug sein, damit die Wärmestrahlen den Boden erreichen. Generell brauchst du für diese Raumgrößen folgende Anforderungen.

  • Raumgröße von 3-8 m²: 300 Watt
  • Raumgröße von 4-10 m²: 400 Watt
  • Raumgröße von 5-12 m²: 500 Watt
  • Raumgröße von 8-16 m²: 600 Watt
  • Raumgröße von 12-19 m²: 800 Watt
  • Raumgröße von 15-25 m²: 1.000 Watt

11 Heiztipps zum Sparen

  1. Die Heizkörper heizen nicht oder die Heizung wird nicht richtig warm? Die Lösung lautet: Gasheizung entlüften! Das ist in wenigen Minuten erledigt. Die Heizung macht Geräusche beim Aufheizen? Auch dann greif zum Entlüftungsschlüssel.
  2. Sorge dafür, dass Heizkörper und Thermostate frei und zugänglich bleiben. Nur so kannst du effizient heizen. Werden diese durch Möbel oder Vorhänge verdeckt, staut sich die Wärme. Der Temperaturfühler „glaubt“, dass die Wunschtemperatur erreicht ist. Doch das ist nicht der Fall: Die Heizung funktioniert nicht richtig.
  3. Besonders wichtig: Wärme entweicht über Fenster und Türen. Hältst du die Türen geschlossen, bleibt es im Raum wärmer. Gerade in der Nacht kannst du mit Rollläden Energieverluste um bis zu 20 % vermeiden! Hast du keine Rollos, schaffen Plissees Abhilfe. Viele sind mit einer praktischen Thermofunktion erhältlich. Sie halten deine Räume im Winter warm und im Sommer kühl. Noch ein Tipp: Mit selbstklebenden Dichtungen lassen sich Fenster und Türen zusätzlich isolieren.
  4. Sind alle Thermostat-Köpfe im Zimmer auf den gleichen Wert eingestellt, heizt du besonders effektiv.
  5. Obwohl Teppiche die Raumtemperatur nicht wirklich erhöhen, lassen sie den Raum wärmer wirken. Der Placeboeffekt täuscht eine Erhöhung um bis zu 2 °C vor!
  6. Drehe die Heizung vor dem Schlafen oder immer dann, wenn du die Wohnung verlässt, etwas herunter. Eine gewisse Wärme sollte dennoch permanent vorhanden sein, sonst besteht Schimmelgefahr. Neigst du in der Nacht zum Frieren? Dann sparst du mit der guten alten Wärmflasche an deinen Ausgaben.
  7. Eines solltest du nicht vergessen: Heizen und Lüften sind unmittelbar gekoppelt. Sind die Heizungen aus, macht Stoßlüften von etwa zehn Minuten Sinn. Das ist gut für deine Gesundheit und verhindert gleichzeitig eine Energieverschwendung. Die Grundregel lautet also: Sind die Heizungen an, bleiben die Fenster zu.
  8. Heizungen erwärmen auch Wasser. Um zu sparen, solltest du die Hände kalt waschen. Beim Einseifen unter der Dusche drehst du das Wasser am besten ganz ab. Die Spülmaschine benötigt kein Heißwasser von der Heizung. Spülst du trotzdem von Hand, achte darauf, Wasser sparsam zu verwenden.
  9. Ist dir kalt, hilft eine schrittweise Anpassung der Temperatur. Stellst du den Thermostat direkt auf die höchste Stufe ein, ist es im Raum schnell viel zu warm. Also musst du gleich wieder lüften. Für die richtige Temperatur verstellst du den Thermostat am besten Schritt für Schritt.
  10. Kalte Wohnung trotz aufgedrehten Heizungen? Grund dafür können alte Thermostat-Köpfe sein. Sind sie über 15 Jahre, solltest du sie generell austauschen. Damit lassen sich bis zu 7 % Energie einsparen.
  11. Frierend durch den Winter zu kommen, ist sicher keine Lösung. Die richtige Kleidung ist hier das A und O. Hältst du immer schön die Füße warm, schaffst du schon einmal eine gute Basis. Besonders Schaf-, Alpaka- oder Angorawolle sind gute Wärmespeicher.

Unbewohnte Räume heizen?

Auch unbenutzte Innenbereiche benötigen eine gewisse Temperatur. Stelle die Heizung deshalb bitte nie vollständig ab. Das führt nur zur Auskühlung des Raumes. Willst du diesen irgendwann wieder aufheizen, benötigst du dafür unverhältnismäßig viel Energie. Weniger als 15 °C sollten es daher im Winter nicht sein. Sonst kommt es im schlimmsten Fall zur Schimmelbildung.

Mit diesen Tipps kannst du bares Geld sparen im Haushalt. Denn bereits kleine Änderungen machen sich in deinem Geldbeutel deutlich bemerkbar.

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1 Kommentar

Vielen Dank für die wirklich guten Tipps! Obwohl mir einige bekannt waren, wurden sie mir wieder bewusst gemacht und die neuen gleich umgesetzt!
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