ABCDE-Regel: Woran erkenne ich einen möglichen Hautkrebs?

ABCDE-Regel: Woran erkenne ich einen möglichen Hautkrebs?
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Harmloser Leberfleck oder gefährlicher Hautkrebs? Sollte mir der neue braune Pigmentfleck auf meiner Haut Anlass zur Sorge geben? Gerade wenn ich zu den Menschen mit vielen Pigmentflecken gehöre, stellt sich diese Frage möglicherweise häufiger. Aber um Hautkrebs zu erkennen, gibt es glücklicherweise eine gute Faustregel – die sogenannte ABCDE-Regel.

Fast jeder Mensch hat mehr oder weniger viele bräunliche Flecken auf seiner Haut – das ist ganz normal. Denn die Zellen, die in meiner Haut das braune Pigment bilden, sind nicht ganz gleichmäßig verteilt. Dort, wo sie in engen Klumpen beisammen stehen, bilden sich Leberflecken – oder "Nävi", wie die Fachleute sagen. Die meisten dieser Pigmentflecken sehe ich schon von Kindheit an.

Aber es gibt auch immer wieder braune Stellen, die scheinbar ganz neu auf der Haut auftauchen. Sie werden sichtbar, wenn die Sonne oder hormonelle Veränderungen die Hautzellen zu verstärkter Pigmentproduktion anregen. Andere Leberflecken scheinen im Laufe der Zeit ihre Form, Farbe oder Größe zu verändern. Sollte mir das Sorgen machen? Schließlich macht sich auch der schwarze Hautkrebs durch sehr ähnliche dunkle Flecken auf der Haut bemerkbar.

So mache ich den Fleckencheck

Wie aber kann ich harmlose Leberflecken von gefährlichem Hautkrebs unterscheiden? Glücklicherweise gibt es einige typische Merkmale, die mir helfen, "gut" von "bösartig" abzugrenzen. Hautärzte bezeichnen diese Merkmale auch nach ihren Anfangsbuchstaben als "ABCDE"-Regel. Treffen einige der Merkmale in dieser Liste auf einen dunklen Fleck auf meiner Haut zu, sollte ich einen Hautarzt aufsuchen und den verdächtigen Fleck genauer untersuchen lassen. Denn dann kann es sich – aber muss nicht – um einen Hautkrebs handeln.

Um verdächtige Flecken anhand der ABCDE-Regel zu überprüfen, nehme ich mir am besten einen und sorge für helles Licht. Gut ist es auch, wenn ein zweiter Mensch mithilft, auch die Flecken an meinem Rücken oder auf der Kopfhaut zu begutachten. Wichtig ist es dabei, dass ich auch die vermeintlich geschützten Hautpartien unter den Achseln oder hinter den Ohren mit anschaue.

Die Merkmale von A bis E

Meine Selbstuntersuchung des verdächtigen Leberflecks beginnt mit "A" wie Asymmetrie: Ist der dunkle Hautfleck gleichmäßig rund oder oval geformt und damit symmetrisch? Oder bildet er eine eher unregelmäßige, in lappigen Ausläufern ausgezogene Form? Harmlose Pigmentflecken sind in der Regle symmetrisch geformt. Ist dies nicht der Fall, kann dies ein Indiz für einen Hautkrebs sein.

Der zweite Punkt ist "B" wie Begrenzung: Hat der Fleck glatte, klar abgegrenzte Ränder? Oder erscheint er eher verschwommen und am Rand ausgefranst und wächst in einem unscharfen Übergang in die umgebende Haut hinein? Ist der Pigmentfleck nicht klar abgegrenzt, kann dies auf eine bösartige Veränderung hindeuten.

Als nächstes schaue ich mir die Farbe des Pigmentflecks genau an – "C" steht für Colour – englisch Farbe. Normale Leberflecke sind meist gleichmäßig braun ohne große innere Farbunterschiede. Anders dagegen die Melanome: Sie sind oft sehr unregelmäßig gefärbt und fleckig. So kann der Fleck an einer Stelle fast schwarz erscheinen, aber am Rand oder in der Mitte fast hautfarben oder rötlich. Auch gefleckte oder krustige Stellen sind potenziell verdächtig.

Das "D" steht für Durchmesser und Dynamik. Ist der Pigmentfleck an der breitesten Stelle größer als fünf Millimeter, sollte ich ihn sicherheitshalber vom Hautarzt abklären lassen. Ebenfalls ein Warnsignal kann es sein, wenn ein Leberfleck sich in relativ kurzer Zeit deutlich verändert – wenn er beispielsweise innerhalb von drei Monaten stark an Größe zunimmt oder seine Form und Farbe wechselt. Damit ich das überhaupt bemerke, sollte ich ruhig öfter mal eine "Bestandsaufnahme" meiner Leberflecken machen. Dann kann ich schnell erkennen, ob sich was getan hat oder nicht.

Der letzte Punkt der ABCDE-Regel ist "E" wie erhaben. Hier ist neben meinem Auge auch mein Tastsinn gefragt: Ragt der Leberfleck über die Hautoberfläche hinaus? Ist seine Oberfläche möglicherweise besonders rau oder schuppig? Fühle ich Höcker oder Knötchen im Bereich der dunkler gefärbten Haut? Trifft dies zu, dann kann dies ebenfalls ein Anzeichen für Hautkrebs sein.

Nicht sicher? Dann hilft die kostenlose Früherkennung beim Arzt

Neben diesen fünf wichtigsten Kriterien gibt es noch einige weitere Symptome, die ein Warnsignal sein können – es aber nicht sein müssen. Dazu gehört beispielsweise, wenn ein Leberfleck anfängt zu bluten oder blutverkrustet ist. Auch ein nerviger Juckreiz, der nicht von einem Mückenstich stammt, sondern vom Pigmentfleck ausgeht, ist potenziell verdächtig. In solchen Fällen sollte ich mir den verdächtigen Leberfleck ebenfalls besser von einem Arzt anschauen lassen.

Generell gilt: Wenn ich mir nicht sicher bin oder mir die Selbstuntersuchung per ABCDE-Regel nicht zutraue, kann ich jederzeit zu einer Hautkrebs-Früherkennung zum Hautarzt gehen. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für diese Untersuchung bei Versicherten ab 35 Jahren alle zwei Jahre. Bei diesem etwa 15 Minuten dauernden Hautcheck kontrolliert der Arzt meine gesamte Hautoberfläche mit Hilfe einer Lupe oder eines speziellen Auflichtmikroskops. Entdeckt er dabei verdächtige Flecken, kann er direkt eine Probe nehmen und diese genauer untersuchen lassen. Gerade wenn ich ein heller Hauttyp bin und viele Pigmentflecken habe, lohnt es sich, diese Möglichkeit wahrzunehmen.

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