Eine peinliche Suppe

Es war Feiertag, die Läden waren geschlossen und ich hatte es vergessen! Mit meinem Fahrrad stand ich vor dem verschlossenen Supermarkt. Meine kleine Tochter hatte sich einen Virus eingefangen und lag mit Fieber im Bett. Deshalb machte ich mich schnell wieder auf den Weg nach Hause, ohne den 5 km Umweg über das Nachbardorf, zur Tanke. Zu Hause hatte ich Kartoffeln und gekörnte Brühe. Was lag näher, als eine Suppe zu kochen?

Nur, ohne Fleisch wollte meine Tochter die Suppe nicht essen!

Nach gründlicher Inspektion aller Schränke, fand sich nur noch eine Dose Katzenfutter und ein paar Zwiebeln.

Ich schüttelte energisch den Kopf, doch alle guten Worte waren für die Katz. Meine Tochter bestand auf das Fleisch! Sie drohte mir, nie wieder gesund zu werden, wenn sie kein Fleisch bekam und ließ sogar ein Tränchen über die Wange kullern. Außerdem erinnerte sie mich, dass ich selbst ihr erzählt hatte, dass man für die Herstellung des Katzenfutters nur bestes Fleisch verwendete, weil Katzen gut so riechen können und jedes schlechte Futter stehen lassen würden.

Wer konnte sich diesen Argumenten schon verschließen? Nach gründlichem Nachdenken, briet ich den Inhalt der Dose in der gut durch. Was sollte schon passieren?

In einem Topf kochte ich die Kartoffeln und stellte sie zur Seite. Die Zwiebeln und ein wenig Knobi schwitzte ich nach dem Fleisch in der Pfanne an. Ein wenig komisch war mir schon, als ich das Fleisch und die Zwiebeln zu den gestampften Kartoffeln gab und das Ganze mit Brühe aufgoss. Doch es roch wirklich gut!

Der Knobi duftete, ein paar getrocknete Kräuter und Chilipulver verfeinerten die Suppe. Mit langen Zähnen probierte ich...

Das schmeckte gut!

Kurz entschlossen füllte ich unsere Teller und wir aßen. Dabei amüsierten wir uns und lachten.

Als die Waschmaschine fertig war, nahm ich die Wäsche heraus und hängte sie im Garten auf die Leine. Meiner Tochter ging es schon viel besser und morgen würde ich einkaufen fahren...

Als ich mein Wohnzimmer wieder betrat, saß meine Schwiegermutter am Tisch, über einen Teller Suppe gebeugt. Mir blieb fast das Herz stehen, als meine Tochter stolz grinste und die Zutaten aufzählte. Ich wedelte hinter dem Rücken meiner Schwiegermutter mit den Händen und schaute meine Tochter mit weit aufgerissenen Augen an. Wie wild gab ich ihr Zeichen! Doch sie grinste, sah mich an und sagte das Wort: "Katzenfutter!"

Meine Schwiegermutter erstarrte mit dem Löffel im Mund. Während ich nervös lachte und alles abstritt, war meine Tochter zum Mülleimer gelaufen und zeigte ihrer Oma stolz die Dose.

Nun ja, ein Gutes hatte die Sache. Wir waren satt geworden, meine Tochter wurde wieder gesund und meine Schwiegermutter kam nie wieder zum Essen.

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