Elektroauto - Vor- und Nachteile

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Elektroauto - Vor- und Nachteile
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Heute möchte ich meine Erfahrung mit unserem Elektroauto mit euch teilen und die Vor- und Nachteile davon aufzeigen. 

Mein Partner hat sich für ein Elektroauto entschieden und es vor etwa 9 Monaten erhalten. Er wohnt in einem kleinen Dorf und hat daheim Solarpaneele auf dem Dach, mit denen er selbst Strom erzeugen kann und somit daheim auch sehr leicht das Elektroauto mit dem selbst produzierten Strom aufladen kann. Durch das hat er einen zusätzlichen Speicher für den Strom, der zu bestimmten Tageszeiten überschüssig produziert wird, den man aber nur noch für sehr geringe Beträge ins Stromnetz einspeisen und an den Strom- bzw. Netzbetreiber verkaufen kann. Das Aufladen daheim ist also im Prinzip nahezu kostenlos.

Video-Empfehlung:

Ladestationen am Haus für unsere Elektroautos. Mehrgenerationenhaushalt und es gibt mehrere Elektroautos.

Sehr wissenswert vorab ist, dass das Netz an Ladestationen mittlerweile relativ gut ausgebaut ist, zumindest in Deutschland, Österreich und auch der Schweiz. Geht man weiter südlich, ist es teilweise noch ein wenig rar oder die angezeigten Ladestationen laden nur langsam bzw. sind auf abgeschlossenen Grundstücken, wie beispielsweise Autohäusern oder ähnlichem. In der Innenstadt kann man meist kostenlos Parken, wenn man das Auto aufladen will. Allerdings ist das Parken nicht zeitlich unbegrenzt, sondern soll praktisch nur für den Ladevorgang gelten, aber nicht den Ladeplatz dauerhaft blockieren. Fahren soll man das Auto eigentlich mit einem Akkustand zwischen mindestens 20 % und maximal 80 %. 

Verschiede Ladearten 

Man kann sagen, dass die Ladestationen an Supermärkten oder in der Innenstadt in der Regel die langsamsten Stationen sind. Dort werden etwa 10-20 kWh pro Stunde geladen. Dann gibt es Stationen, die mit rund 80-120 kWh pro Stunde laden und die HPC Stationen beispielsweise von Ionity, die mit 230 kWh pro Stunde laden. Das tun die Stationen in der Regel, allerdings kann es Schwankungen geben und je voller der Akku bereits ist, desto weniger schnell wird geladen. In der Regel dauert an einer HPC (High Power Charging) Station der Ladevorgang zwischen 15 und 20 Minuten. 

Bezahlvorgang

Kommt später noch mal bei den Vor- und Nachteilen. Einerseits ist es ein Vorteil, dass der Preis deutlich günstiger ist als bei fossilen Brennstoffen. Andererseits ist es aber aktuell noch ein Nachteil, dass man nicht direkt an der Ladesäule sieht, wie viel man genau pro kWh zahlen muss und wie viel der Gesamtbetrag. Die Beträge werden auf einer Art digitalen Kreditkarte gesammelt und einmal monatlich abgebucht. Das muss in meinen Augen noch viel transparenter werden. 

Vorteile

  1. Es ist für Anwohner deutlich angenehmer, wenn Elektroautos fahren und keine quietschenden Reifen oder ähnliches Lärm produzieren. 
  2. Die Kosten für die Fahrtstrecke sind deutlich niedriger, als bei dem aktuellen Benzin oder LPG Preis. In den ersten 12 Monaten bekommt man meist vom Hersteller eine Rabattkarte und kann auch an den Schnellladestationen für maximal 0,49 € pro kWh laden. 
  3. Das Aufladen kann bei gewissen Einkaufsläden während des Einkaufs erfolgen und ist teilweise dann sogar kostenlos (bei IKEA), allerdings ist die Geschwindigkeit sehr langsam. 
  4. Man bekommt mehr von der Urlaubsfahrt mit, weil man einfach hin und wieder Pause machen muss, um zu laden. 
  5. Wer daheim eine Solaranlage auf dem Dach hat, der ist in jedem Falle sehr günstig und (vor allem unabhängig von Benzinpreisen) unterwegs und kann den überschüssigen Strom zum Aufladen des Autos nutzen. 
  6. Nutzung der Busspur ist in Deutschland möglich, wenn das Auto mit dem E am Kennzeichen gekennzeichnet ist. 
  7. Deutlich geringere Umweltbelastung. 
  8. Staatliche Förderungen sind möglich und für Elektroautos fallen in Deutschland bis zum 31.12.2030 keine Kfz Steuern an bzw. sie sind ab Erstzulassung zehn Jahre von der Kfz Steuer befreit. Danach muss zwar Kfz Steuer gezahlt werden, diese fällt jedoch deutlich niedriger aus.
  9. Oft ist am Urlaubsort (Campingplatz oder Hotel) eine Ladung des Fahrzeugs gratis. 

Nachteile

  1. Die Preise fürs Aufladen sind noch nicht überall transparent, aber das soll nachgezogen werden. 
  2. Es gibt nicht immer und überall eine HPC Ladestation und manchmal sind die Ladestationen auch defekt. 
  3. Für Tiere ist ein Elektroauto eher gefährlicher, denn sie hören es nicht kommen und haben so oftmals noch wenig Chance, dem Auto auszuweichen. 
  4. Das Entsorgen des Akkus ist momentan immer noch nicht komplett geklärt. 
  5. Es gibt verschiedene "Netze", die man nicht alle mit ein und derselben Karte nutzen kann, sondern man braucht ggf. mehrere Karten für die verschiedenen Ladestationen und Verbünde. 

Reichweite

Das Elektroauto meines Partners ist ein gutes Mittelklasseauto und schaffte je nach dem zwischen 300 und 400 km mit einer Akkuladung. Je kleiner der Akku, desto geringer natürlich die Reichweite. 

Resümee

Hinsichtlich der Kosten kann ich definitiv sagen, dass wir im Urlaub rund 3500 km gefahren sind für etwa 200 Euro. Das fährt man aktuell sicherlich mit keinem Benzin betriebenen Auto und auch vorher nicht. 

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10 Kommentare

Sehr schöner Erfahrungsbericht
Nunja, schöner Erfahrungsbericht - stimmt. Aber ist der Vorteil "man bekommt mehr von der Urlaubsfahrt mit, weil man hin und wieder Pause machen muss" wirklich ernst gemeint? :-)
Ich bin davon überzeugt, daß dem Elektroauto technisch die Zukunft gehört: der Elektromotor ist einfach besser! An den Akkus muss aber noch viel geschehen; besonders Sorgen machen mir die schwer zu löschenden Brände mit ggfs. freigesetzten sehr gefährlichen Stoffen. Noch eine kleine Nörgelei, ich kanns nicht lassen: so Formulierungen wie "10-20 kWh pro Stunde" tun mir einfach in den Augen weh! Stimmt zwar und ist für den Laien vielleicht anschaulicher, aber die "pro Stunde" und "h" kürzen sich einfach weg: auch pro Sekunde wird mit der gleichen Leistung geladen :-)
Grundsätzlich ein sehr aufschlussreicher Bericht, inklusive interessanter Informationen, die ja hier völlig neutral, damit wertvoll umzusetzen sind.
Danke für die geschilderten Dinge im Detail, die in Weitergabe eine Menge bringen.
Das Manko der Elektrotechnik ist grundsätzlich noch die Reichweite, an der die Hersteller wohl fleißig arbeiten. So soll es von der Firma Daimler schon ein Angebot mit 600 km geben.
Doch wenn ich von Österreich nach Oberfranken/Bayern fahre, dann brauche ich für eine Strecke knapp 700 km. Für das Tanken braucht man außerdem aufwändige Zeit, die man bei Langstrecken mit Terminen nicht hat! Genau da liegt bisher das Manko zwischen herkömmlicher Technik (die keinen Diesel bedeutet!) und E-Mobilität.
Ergo, die Umstellung bedarf noch weiterer Optimierung und Aufarbeitung.

inka07-199

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