Fettkraut die fleischfressende Pflanze für Anfänger: Das Fettkraut ist eine fleischfressende Pflanze, auch wenn es nicht danach aussieht. Die Blätter bilden ein klebriges Sekret, auf der die Beute buchstäblich hängen bleibt. Anschließend werden Verdauungssäfte freigesetzt, welche die Insekten zersetzen. Die so entstehenden Nährstoffe werden von den Blättern wieder aufgenommen.
Die Wurzel ist bei dieser Pflanze eher nebensächlich und dient in erster Linie der Verankerung. Das Fettkraut ist eine der fleischfressenden Pflanzen, welche auch in Deutschland beheimatet sind. Diese mehrjährige Pflanze kann man als Anfänger Pflanzen bezeichnen. Die Haltung ist gegenüber von so mancher anderen Art problemlos. Außer, dass sie stets feucht gehalten werden muss, und einen sonnigen Standort benötigt, gibt es nicht viel zu beachten. Beim Feuchthalten sollte Staunässe vermieden werden. Wie bei allen fleischfressenden Pflanzen gilt auch die Rede: Kein Leitungswasser verwenden! Es ist zu kalkhaltig. Es sollte nur Regenwasser verwendet werden. Steht Regenwasser nicht zur Verfügung, so kann destilliertes Wasser verwendet werden. Dieses sollte dann aber mit 10 % Leitungswasser vermischt werden.
Wird das Fettkraut rein in der Wohnung gehalten, so sollte ihm eine Winterpause gegönnt werden. In dieser Pause sollte die Temperatur nicht über plus fünf Grad ansteigen. Da es winterhart ist stellen Temperaturen unter null Grad kein Problem dar. Aber auch in der Ruhepause muss es feucht gehalten werden. Ist die Winterruhe beendet, dieses kann bereits Ende Februar geschehen, sollte es nicht sofort der prallen Sonne ausgesetzt werden. Sondern nach und nach wieder an volle Bestrahlung gewöhnt werden.
ich hab die mücken lachen hören.
Im Gegensatz zu anderen fleischfressenden Pflanzen (Sonnentau, Venusfliegenfalle, Kannenpflanzen) benötigt Pinguicula keine hohe Luftfeuchtigkeit, kann also auch außerhalb eines Mini-Gewächshauses mit Erfolg gezogen werden.
Pinguicula regelt ihren Wasserhaushalt über die Speicherfähigkeit der Blätter für Wasser, sie ist eine Sukkulente. Wie bei allen Sukkulenten liegt der Schwachpunkt bei der Pflege in einem ganz schmalen Grad zwischen ausreichender Wasserversorgung und einem Zuviel an Wasser, die meisten Sukkulenten werden totgegossen. So einfach, wie dargestellt, ist also auch die Pflege von Pinguicula nicht.
Dass die Wurzel bei Pinguicula eher von nebensächlicher Bedeutung ist und hauptsächlich der Verankerung im Boden dienen soll, ist sachlich falsch. Auch Pflanzen, die in der Lage sind, in ihrem Körper Wasser zu speichern, müssen dieses Wasser erst einmal aufnehmen, und das ist die Aufgabe der Wurzeln. Damit dies regelmäßig geschehen kann, ist eine Verankerung im Boden wichtig und sinnvoll.
Mit dem Wasser werden aus dem Boden lebenswichtige Mineralien aufgenommen. Pflanzen, deren Böden stickstoffarm sind (aus Stickstoff baut die Pflanze u.a. körpereigene Eiweiße zusammen) - z.B. Moor- und Gebirgspflanzen- , kompensieren diesen Mangel, indem sie Insekten fangen und deren Körper so zersetzen, dass sie an die tierischen Eiweißbausteine kommen. Alle anderen Mineralien nehmen sie aus dem Boden auf, gelöst im Wasser, das die Wurzel dem Boden entzieht.
Pinguicula ist eine, im Vergleich zu anderen insektenfangenden Pflanzen, recht unspektakuläre Pflanze, sie hat weder die optisch auffallenden Tautröpfchen des Sonnentaus, noch den Klappmechanismus der Venusfliegenfalle, auch nicht die dekorativen, farbig auffallenden Kannen der Kannenpflanzen. Wer dem Boden dicht aufliegenden Blattrosetten mit recht unscheinbarer Blüte etwas abgewinnen kann, sollte sich fragen, ob er auch noch attraktiv findet, wenn auf den Blättern die Reste von toten Insekten kleben - das Chitinaußenskelett von Insekten wird nämlich nicht zersetzt.