Glücklich mit Kind - Keine Angst vor dem Mama werden

Glücklich mit Kind - Keine Angst vor dem Mama werden
Lesezeit ca. 3 Minuten

Du bist schwanger und rundum glücklich? Ich gratuliere dir von ganzem Herzen! So viel Freude und Abenteuer erwarten dich noch mit deinem Kind. Aber auch Ängste und Probleme. Deshalb bist du eventuell auch voller Sorgen. An dieser Stelle möchte ich mit dir ein paar Erfahrungen teilen und Mut machen! Natürlich gibt es keine Blaupause für das perfekte Leben mit Kind. Auch ist nicht jedes Kind und jede Familie gleich. Aber vielleicht helfen dir die Tipps ja ein wenig weiter.

1. Dein emotionaler Zustand nach der Geburt

Dein Kind ist da. Ihr seid zu Hause. Deine ersten Gedanken, die durch deinen Kopf schießen, sind: „Was mache ich jetzt? Wie funktioniert das alles? Oh, Gott, ich habe einfach keine Ahnung! „Viele Frauen wollen sich nach der Geburt und der Ankunft Zuhause nur noch ins Bett legen und weinen. Nicht nur die vielen Gedanken, die man sich macht, können schuld daran sein, sondern auch eine mögliche „postpartale Depression“. Diese ist ernst zu nehmen und muss behandelt werden. Das ist keine Schande! Aktuell geht man davon aus, dass jede vierte Mutter, die zum ersten Mal ein Kind auf die Welt bringt, daran leidet. Körper und Seele haben in den 9 Monaten bis zur Geburt sehr viel durchgemacht. Du solltest aber nicht vergessen, du bist zum ersten Mal zu einer Mama geworden. Die beschriebenen Gefühle können kurz nach der Geburt auch ohne eine Depression auftreten. Hier wird häufig vom „Baby Blues“ gesprochen, welcher nach spätestens 14 Tagen von alleine verschwindet. Es ist auch in Ordnung, wenn du deine Ruhe brauchst und niemanden sehen willst. Gib dir Zeit! Falls du dich auch nach 14 Tagen niedergeschlagen fühlst, kannst du dir immer Hilfe holen. Es ist überhaupt nicht peinlich, psychotherapeutische Unterstützung zu erhalten! Genauso gut kann es aber auch sein, dass du nach der Geburt einfach nur ausgelaugt, aber rundum glücklich bist. Ich möchte an dieser Stelle keine Angst verbreiten, sondern lediglich aufzeigen, dass es bei vielen Frauen schon zu solchen Empfindungen, Ängsten oder gar Depressionen kam und du damit nicht alleine bist.

2. Ist die Liebe zu deinem Partner verschwunden?

Auch die Beziehung zu deinem Partner könnte ins Wackeln kommen. Dein Kind wird schnell zum Mittelpunkt und zum gefühlt wichtigsten Menschen im Raum. Der Ehemann kann darunter schon mal leiden – auch wenn er meist verständnisvoll ist. Dein Mann nervt dich jetzt viel öfter, weil er manchmal auf dem Sessel sitzt und nichts machen kann. „Wieso macht er nichts? Wir haben doch ein Kind! Er muss auch etwas tun und nicht nur herumsitzen!“ - so denkst du möglicherweise. Aber du darfst nicht vergessen, dass dein Partner, genauso wenig wie du, noch keine Erfahrung mit einem Baby hat. Er weiß schlicht nicht, wie man sich um ein Baby kümmert. Außerdem scheint er in deiner Prioritätenliste abgerutscht zu sein. Er spürt das, fühlt sich manchmal ausgeschlossen. Sag dir selbst auch mal „Stopp“, auch wenn es sehr schwer fällt, und hör auf, ihn ständig anzugreifen! Ihr solltet euch beide in diesen Momenten versuchen zusammen zu reißen und eure Wut zu unterdrücken. Eventuell hast du auch schon davon gehört, dass viele Beziehungen das erste Jahr nach der Geburt nicht überstanden haben. Aber es gibt mindestens ebenso viele Paare, die es geschafft haben und sogar stärker daraus hervorgegangen sind. Natürlich werden auch dort Fehler gemacht, aber man lernt mit Situationen besser umzugehen, den Partner zu verstehen und stärkt seine Partnerschaft damit umso mehr!

3. Stillen oder nicht? Beides ok!

Nicht alle Mütter können lange stillen oder auch überhaupt nicht. Wieder andere wollen es einfach nicht. Menschen aus der Umgebung versuchen sich häufig einzumischen und möchten ein schlechtes Gewissen machen. Deshalb fühlen sich nichtstillende Mütter oft schuldig. Wenn eine Frau nicht stillen kann oder möchte, ist es so und fertig. Hier gibt es keine Schuld, man ist deshalb keine schlechte Mutter. Gestillte wie nicht gestillte Kinder sind normal und können ein gesundes Leben führen. Es ist deine Entscheidung oder auch höhere Macht, sollte es gar nicht gehen! Alles was dein Kind benötigt ist Liebe und Geborgenheit!

4. Dein Kind will nicht essen, was du kochst?

Mit zunehmendem Alter wird die Nahrungszubereitung für dein Kind aufwändiger. Da aber nicht jedes Kind dasselbe mag, wie wir Erwachsenen eben auch, ist das manchmal gar nicht so einfach. Du stellst deinem Kind vitaminreichen Broccoli auf den Tisch, es verlangt aber nach Pommes. Man schenkt ihm einen leckeren Smoothie ein – gefragt ist aber scheinbar süße Limonade. Gelernt habe ich persönlich Folgendes: Das Kind zu allem zu zwingen, macht keinen Sinn. Gesunde Nahrung muss der Standard sein, dein Kind soll ja schließlich gesund aufwachsen und der Körper benötigt viele Nährstoffe, Vitamine etc. Aber selbstverständlich kannst du deinem Kind zwischendurch auch mal eine kleine Portion Pommes gönnen oder ein Stück Schokolade! Es sind Kinder, sie möchten alles ausprobieren und wer sind wir, ihnen das komplett zu verwehren? Natürlich alles in Maßen und nicht ständig. Das Wichtigste ist, dass man bei einem Kind Schritt für Schritt das Interesse für gesundes Essen entwickelt, nur nicht durch Zwang! Probiere immer mal wieder etwas Neues aus und finde so heraus, was dein Kind mag. Du wirst überrascht sein, welche Vorlieben für Gemüse und Obst man so beim Nachwuchs entdeckt!

5. Dein Kleiner ist krank – bleib cool!

Das Kind hat Fieber und schreit die ganze Zeit. Eine frischgebackene Mama verfällt da schon gerne mal in Panik. Es ist schwer, aber man muss versuchen ruhig zu bleiben. In solchen Fällen solltest du immer einen klaren Kopf bewahren. Du rufst beim Kinderarzt oder am Wochenende bei einer Notaufnahme an, und falls nötig, bringst du dein Kind eben dorthin. In den meisten Fällen ist alles halb so wild, man lernt schnell, dass ein kleines Baby oder Kind eben anfälliger ist und alles etwas „extremer“ erscheint, weil sie noch so klein und hilflos sind. Dennoch muss man sagen: Man sollte auch nicht zu sorglos sein. Wenn du denkst, dass es deinem Kind schlecht geht und es nach mehr als nur einer kleinen Erkältung aussieht, dann solltest du zum Kinderarzt oder zur Notaufnahme / Kinderklinik fahren. Laut Statistik betragen kindliche Notfälle übrigens nur etwa 3 Prozent der Fälle eines Notarztes.

6. Du fühlst dich erschöpft? Das kannst du dagegen machen!

Mit der Zeit können deine Nerven ganz schön überstrapaziert werden. Du bist übermüde. Und du willst die Wahrheit nicht laut aussprechen: Dein Baby nervt dich manchmal einfach. Es ist okay! Wir sind alle Menschen und keine Roboter. Dein Kind ist ebenso nicht schuld daran, dafür ist es noch zu klein und probiert sich ständig selbst aus. Was du tun kannst, um wieder positivere Emotionen zu erhalten, sind Dinge wie diese:

  • Gönne dir eine Pause. Das Baby kann ruhig auch mal mit dem Papa zu Hause bleiben. Während dieser Stunden kannst du etwas für dich machen. Alles, was dir Spaß macht! Mama darf auch mal weg sein und ihr eigenes Leben genießen! Das macht weit mehr Sinn, als allen Frust in sich hineinzufressen und irgendwann zu explodieren oder gar alle um sich herum zu terrorisieren.
  • Du kannst auch mal ausschlafen. Sprich dich mit deinem Partner ab, dass er morgens mit dem Kind aufsteht und spielt oder frühstückt, während du einfach mal eine Weile weiter ratzt! Nichts tut so gut wie ausschlafen!
  • Genauso musst du nicht jede Sekunde bei deinem Kind sitzen und spielen. Es ist richtig und super wichtig, dass Eltern oft mit ihren Kinder spielen. Aber ein Kleinkind darf sich auch mal langweilen und lernen, kreativ neue Spielweisen zu finden. Lernen ohne Eltern zu spielen. Das ist nicht nur eine mögliche kleine Pause für dich, es ist sogar wichtig für die Entwicklung deines Kindes!
  • Es gibt Momente, in denen du zwischen Aufräumen und Spielen mit deinem Kind entscheiden musst. Hier muss man einfach eine gesunde Mischung finden: Mal schiebt man das Aufräumen auf morgen und spielt lieber mit seinem Kind, mal muss das Kind eben alleine spielen und du erledigst die wichtigen Aufgaben im Haushalt.

7. Dein Baby wird größer - lerne es positiv zu sehen!

Irgendwann darf dein Knirps in den Kindergarten. „Ohje! Mein Baby ist schon so groß geworden!“. Noch vor ein paar Monaten war es so auf dich angewiesen. Du willst dein Kind ebenso immer bei dir behalten und es vor allem Schlechten beschützen. Aber du musst auch lernen, deinen Liebling in seinem neuen Lebensabschnitt loszulassen. Du hast emotionale Schmerzen und Angst vor der Trennung. Aber bleib stark! Versuche die Situation zu akzeptieren und auf das Ganze positiv zu blicken. Dein Knirps wird älter und unabhängiger! Er muss sich als selbstständige Person entwickeln dürfen. Zudem darf er auch neue Erfahrungen sammeln, sich neue Fähigkeiten zu eigen machen und lernen wie man mit ihnen umgeht. Er darf auch mal selbst versuchen, seine Probleme zu überstehen und Rückschläge zu verkraften - du bist dabei aber natürlich jederzeit seine Hilfe und Stütze.

Selbstverständlich ist Loslassen für beide besonders am Anfang nicht so einfach. Aber lass es zu, so hilfst du ihm die Situation besser zu verarbeiten und schneller seinen Platz in der Welt zu finden. Mit einem guten Start und deiner Unterstützung erhöht er sein Selbstbewusstsein ungemein. Und du bleibst immer die Mama deines Kindes und seine wichtigste Bezugsperson. Da musst du dir keine Sorgen machen!

8. Wenn Kinder anfangen zu fluchen

Im Kindergarten fängt er oder sie an, mit anderen Kindern zu spielen und zu kommunizieren. Jede Art von Kommunikation ist wichtig für Menschen, besonders aber für kleine Kinder. Sie lernen mit erstmal fremden Menschen und Kindern zu interagieren. Durch das viele Kommunizieren lernen sie sehr schnell sehr viel dazu – leider auch Dinge, die man gar nicht hören will! Du bist überrascht und verärgert. Hat er oder sie da gerade ein Schimpfwort benutzt? Woher hat es das denn? Häufig probieren die Kleinen das Gelernte Zuhause gerne nochmal aus und schauen, welche Reaktionen dies bei den Eltern auslöst. Wichtig ist in dieser Situation, den Kleinen deutlich und gelassen zu erklären, dass man solche Worte nicht verwenden darf. Hört das Kind damit aber nicht auf, dich zu provozieren, dann kann es manchmal helfen, gar nicht auf diese Worte zu reagieren. Viele Kinder merken dann: Okay, damit komme ich scheinbar nicht weiter.

9. Lass deinen Knirps im Matsch spielen – das ist doch gut!

Aus dem Kindergarten kommen nicht nur neue Schimpfworte nach Hause, sondern auch viel Dreck vom Spiel im Garten. Es ist nicht selten, dass die Klamotten fast jeden Tag vollkommen verdreckt und vermatscht sind. Und ja, es nervt ständig waschen zu müssen. Aber: Es ist viel besser, wenn dein Kind draußen im Dreck mit anderen Kindern spielt, statt zu Hause blitzsauber die ganze Zeit am Computer oder Tablet zu sitzen. Schmeiß die Klamotten in die Waschmaschine, saug den Schmutz vom Boden ab, und die Sache ist erledigt!

10. So lernt dein Kind ordentlich zu sein und dir ohne Zwang zu helfen

Wenn dein Liebling dir gerne im Haushalt hilft, lass ihn das tun. Natürlich sind Kinder anfangs noch nicht so geschickt mit den Haushaltsaufgaben und können mehr Chaos statt Ordnung verursachen. Aber es tut trotzdem jedem Kind gut, es zur Selbstständigkeit zu erziehen und etwas Neues zu lernen! Lass es Staub wischen und saugen, den Tisch decken, das Geschirr vorbereiten und aufräumen. Zusammen könnt ihr Kuchen backen oder eine Suppe kochen. Es gibt so viele Aufgaben, die man Zuhause erledigen muss und den Kids wahnsinnig viel Spaß machen. Für sie ist das noch keine lästige Arbeit. Ihr seid ein Team und schafft zusammen alles viel schneller!

Das Wichtigste in der ganzen Geschichte ist, dass du niemanden, auch nicht dir selbst, beweisen musst, dass du eine bessere Mama als die anderen bist. Es gibt selbstverständlich solche, die denken, dass sie alles perfekt machen. Wahrscheinlich schaffen sie das alles ohne Fehler, nein, wahrscheinlich eher nicht. Sei eine gute und liebende Mutter, aber suche nicht nach Perfektion.

Es gibt natürlich noch weitere Bereiche, die bei der Erziehung eines Kindes relevant sind. Ich finde aber die Erwähnten am wichtigsten. Ich bin auch sicher, dass es viele Befürworter und genauso viele gegensätzliche Meinungen zu meinen Aussagen gibt. Aber jeder hat seine eigene Meinung - dies ist meine. Sinn dieses Artikels ist es vordergründig, meine eigenen Erfahrungen zu teilen. Ich möchte niemandem etwas vorschreiben oder sagen, dass ich die Weisheit mit dem Löffel gegessen habe. Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir und den anderen Lesern eure Meinung mitteilt, weitere Ratschläge kommentiert - auch wenn sie in eine ganz andere Richtung gehen sollten.

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4 Kommentare

Schöner Beitrag für werdende Mamis. Diese Art Ratschläge hätte ich vor fünfzig Jahren dankend angenommen. Damals stand ich mutterseelenallein ohne Familie mit dickem Bauch und wusste zwar, daß da ein Kind drin ist, aber das wars dann auch schon.
Trotzdem glaube ich eine gute Mutter zu sein, ja, immer noch, auch wenn ich meine Kinder manchmal mit Liebe fast erdrückt habe, vielleicht, weil ich nie Mutterliebe bekommen habe.
@Upsi: Ich habe zwar viel Mutterliebe bekommen, habe meine Kinder aber auch oft mit meiner Liebe etwas erdrückt. Sie sind trotzdem selbständig geworden und jetzt selbst glückliche und liebevolle Eltern.
Man kann wahrscheinlich gar nicht zuviel Liebe geben!
😊 Sehr schöner Beitrag!

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