Heilfasten: Wie fastet man gesund und richtig?

Heilfasten: Wie fastet man gesund und richtig?
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Mal so richtig entschlacken, alle Giftstoffe loswerden, neue Energie tanken – gerade jetzt in der kommenden Fastenzeit bietet sich dafür eine Fastenkur an. Denn das Heilfasten, so heißt es, tut Körper und Seele gut. Allerdings ist es wichtig, auch richtig zu fasten, denn wer wichtige Grundregeln nicht beachtet, für den wird die Kur eher zur Leidenszeit als zur Erholung. Wie aber geht es richtig?

Wer darf fasten?

Nicht für jeden ist das Heilfasten geeignet. Denn für den Körper ist das Fasten mit vielen Umstellungen verbunden und daher durchaus eine Belastung – selbst wenn die Kur insgesamt zum Wohlbefinden beiträgt. Wenn feste Nahrung fehlt, greift der Körper auf Energiereserven zurück und das kann bei Vorschädigungen Probleme machen. Nur wer körperlich fit ist, darf daher fasten.

Eher abzuraten ist von einem Heilfasten, wenn Sie unter chronischen Erkrankungen wie Diabetes, Gicht, Rheuma oder Arthrose leiden. Haben Sie hohen Blutdruck, ausgeprägte Allergien oder müssen regelmäßig Medikamente nehmen, dann ist das Fasten für Sie ebenfalls eher nicht geeignet. In jedem Falle sollten Sie zuvor ihren Arzt konsultieren. Auch wer starkes Übergewicht oder Untergewicht hat, sollte auf eine Fastenkur verzichten.

Für alle – auch die Gesunden - gilt: Grundsätzlich sollte man nicht häufiger als zweimal im Jahr eine Fastenkur einlegen. Gerade Anfänger sollten zudem nicht länger als eine Woche fasten. Fastenneulinge schließen sich am besten einer Gruppe mit kompetenter Fastenleitung an.

Bereiten Sie sich richtig vor

Wichtig ist, Fastentage gut einzuplanen und den richtigen Zeitpunkt zu wählen. Gehen Sie nach Möglichkeit nicht aus dem Vollstress in die Fastenkur. Planen Sie vor dem Fasten ein bis zwei Entlastungstage ein. An diesen bereiten Sie ihren Körper schonend auf die kommenden Tage vor. Verzichten Sie auf Alkohol, Kaffee, Schwarzen Tee und Süßigkeiten. Lassen Sie Fettreiches und Fertiggerichte weg und essen Sie stattdessen vor allem Obst und Gemüse.

Die letzte Mahlzeit vor dem Fasten sollte zudem kein tierisches Eiweiß enthalten. Beschränken Sie sich hier ganz auf Obst und Gemüse. Gut ist es, vor dem Beginn des Fastens den Darm zu entleeren. Dafür kann es schon ausreichen, ein bis zwei Gläser Sauerkrautsaft auf nüchternen Magen zu trinken. Reicht das nicht, dann kann man Glauber- oder Bittersalz aus der Apotheke nutzen. Dieses löst man in Wasser auf und trinkt es langsam, Schluck für Schluck.

Die Fastentage: So geht's

Nach den Vorbereitungstagen beginnt die eigentliche Fastenkur. Das bedeutet: Sie nehmen nun keinerlei feste Nahrung mehr zu sich. Auch püriertes Gemüse oder ähnliches sollten jetzt weggelassen werden. Diese Phase sollte drei bis maximal sieben Tage anhalten. Damit der Körper dennoch wichtige Nährstoffe erhält, ist mittags reichlich Gemüsebrühe erlaubt. Morgens und abends gibt es unbegrenzt Kräutertee und Gemüsesäfte. Je nach Fastenart können auch Buttermilch und Molke Teil der Fastengetränke sein.

Trinken Sie ausreichend!

Nur mit ausreichend Flüssigkeit kann der Stoffwechsel gut funktionieren und Abbauprodukte ausscheiden. Deshalb ist es wichtig, dass Sie beim Heilfasten immer ausreichend trinken. Zwei bis drei Liter sollten es am Tag schon sein. Gut geeignet sind mineralstoffreiche Wasser, die viel Natrium, Kalzium und Magnesium enthalten. Denn beim Fasten benötigt ihr Körper trotzdem ausreichend Mineralien und Spurenelemente. Mittags können Sie heiße Brühe zu sich nehmen, ein wenig püriertes Gemüse darin hilft ebenfalls, den Stoffhaushalt auszugleichen und Abfallstoffe auszuspülen.

Viel Bewegung ist wichtig

Auch wenn man glaubt, bei einer Fastenkur den Körper schonen zu müssen: Nur rumsitzen oder gar liegen ist ganz falsch. Denn dann sackt der Kreislauf ab und es kann verstärkt zu Kopfschmerzen und Schwindel kommen. Experten empfehlen daher, sich während der Fastenkur täglich mindestens eine halbe Stunde an der frischen Luft zu bewegen. Ein regelmäßiger Spaziergang tut gut und liefert dem Körper den Sauerstoff, den er für die Fettverbrennung beim Fasten braucht. Zusätzlich helfen Ihnen auch Gymnastik und Dehnübungen, fit zu bleiben.

Planen Sie bewusst Entspannung mit ein

Eine Fastenkur ist mehr als nur auf feste Nahrung zu verzichten. Der positive Effekt liegt auch darin, dass wir in dieser Zeit bewusster auf unseren Körper hören. Zudem verändert das Fasten auch unseren Hormonhaushalt: Der Körper schüttet vermehrt den Glücks-Botenstoff Serotonin aus, das sorgt für ein Wohlgefühl, manche werden kreativer, fühlen sich freier und erholter. Auch seelisch tut sich daher in dieser Phase einiges.

Umso wichtiger ist es, dass Sie sich auch Freiräume schaffen, in denen Sie in sich hineinhorchen können und Zeit gewinnen, auch seelisch zu "entschlacken". Planen Sie jeden Tag mindestens eine halbe Stunde ein, in der Sie bewusst entspannen. Ob dies durch Meditation, autogenes Training, Yoga oder einfach nur Ruhe ist, bleibt Ihren persönlichen Vorlieben überlassen.

Essen Sie danach nicht sofort drauflos

Nach der Fastenphase muss sich der Körper erst wieder langsam an die Aufnahme fester Nahrung gewöhnen. Wenn Sie jetzt sofort schwere Speisen, viel Fett und Fleisch essen, kann dies zu gesundheitlichen Problemen führen. Und auch der Figur tut das nicht gut, es droht der Jojo-Effekt.

Fangen Sie daher lieber langsam mit zwei oder drei Aufbautagen an. Gut geeignet als Einstiegskost sind beispielsweise ein wenig gedünstetes Gemüse, Knäckebrot mit Kräuterquark, Joghurt oder Pellkartoffeln. Die Menge dieser festen Nahrung können Sie von Tag zu Tag langsam erhöhen. Wichtig: Kauen Sie alles gründlich und trinken Sie weiterhin reichlich.

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