Es kursiert ein hartnäckiges Gerücht, dass man Kartoffelteig nur mit frisch gekochten Kartoffeln, die heiß durch die Kartoffelpresse gedrückt werden müssen, machen kann. Und da müssen es unbedingt vorwiegend fest kochende Kartoffelsorten sein, also mehlige Kartoffeln. So heißt es.
Na ja, was soll ich sagen. Ich habe es auch jahrelang geglaubt und auch so praktiziert. Meine Oma jedoch vertrat immer die Überzeugung: "Wer Kartoffelteig machen kann, der kann sie sowohl aus speckigen wie mehligen Kartoffeln und heißen und bereits kalten Kartoffeln herstellen."
Und ich kann es bestätigen: Es stimmt!
Ich finde sogar, dass der Teig sich aus den vorgekochten Kartoffeln vom Vortag sogar leichter herstellen lässt, weil sie weniger Feuchtigkeit haben. Der einzige Sinn, der sich mir erschließt, dass man heiße Kartoffeln nehmen muss, weil man eine kalte Kartoffel wohl kaum durch die Kartoffelpresse drücken kann. Das ist wahrscheinlich der Grund, warum sich dieses Märchen so lange gehalten hat.
Nun zu meinem Rezept. Ich kann es nur allen ans Herz legen. Egal ob Anfänger oder im Kochen geübt. Das Rezept gelingt jedem und genau so soll es sein!
Solche Rezepte machen Sinn für mich. Ich mache damit sowohl salzige Knödel zu Schweinsbraten, aber auch Mohnnudel und Obstknödel. Der Teig ist also vielseitig zu verwenden.
Für 13-15 Kartoffelknödel benötigt man:
Zutaten
- 500 g Kartoffel gekocht, gerne auch vom Vortag
- 6 g Salz
- 25 g Mehl griffig/gröber gemahlen oder 25 g Grieß
- 125 g Stärke
- 1 Dotter/Eigelb bzw. 1 ganzes Ei
Zubereitung
- Die gekochten und kalten Kartoffeln werden mit der feinen Reibe gerieben.
- Dann kommen das Salz, Mehl und die Kartoffelstärke sowie das Ei dazu.
- Per Hand und mithilfe der Finger zerkrümelt man alles gut und mischt den Teig rasch durch.
- Ist alles fein verarbeitet, kann man handliche Knödel formen und in Salzwasser kochen.
- Dazu den Teig zu einer Rolle von 5 cm Durchmesser formen und ca. 3 cm Scheibe abschneiden und Knödel formen.
- Für Kartoffelknödel zu pikanter Beilage wie Schweinebraten und Sauerkraut gibt man die Knödel in siedendes Salzwasser und lässt sie ohne Deckel leicht köcheln. Wenn die Knödel an die Oberfläche steigen, das passiert in ca. 6 Minuten sind sie fertig zum Anrichten.
- Für Obstknödel: Den Teig mit einer frischen oder tiefgekühlten Zwetschke (Zwetschge, Pflaume), Erdbeere oder Marille (Aprikose) füllen. Nach dem Sieden in Mohn oder süßen Bröseln rollen. Diese gefüllten Obstknödel brauchen ca. 10 Minuten, bis sie an die Oberfläche zu steigen beginnen.
- Für Mohnnudel: Es ist auch möglich, die Rolle mit 2 cm Durchmesser zu rollen und 2 cm Stücke dann abzuschneiden und per Hand daraus Nudeln zu formen. Diese lässt man auch ca. 4 Minuten sieden und wälzt sie in mit Zimt und Vanille gut gewürzter Mohnbutter.
Tipp
Dieses Teigrezept funktioniert natürlich auch mit frisch gekochten Kartoffeln, die noch heiß sind. Diese werden dann mit der Kartoffelpresse durchgedrückt.
Wird der Teig mit Grieß gemacht, dann ist die Konsistenz des Teiges etwas gröber. Verwendet man nur das griffige Mehl, wird der Teig feiner.
Aufbewahren oder Einfrieren
Die Knödel ohne Füllung können auch in Stärke gewälzt und auf eine Klarsichtfolie und ein Brett aufgelegt im Kühlschrank roh bis zu 2 Tage aufbewahrt werden, um sie dann frisch zu kochen.
Oder auf diese Weise einfrieren! Möchte man sie dann verwenden, gibt man diese in kochendes Wasser und lässt sie ca. 15 Minuten langsam köcheln. Ich mache dies schon Jahre so und bin froh, wenn ich selbst gemachte Knödel so rasch auf den Tisch bringen kann.
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Kreativling
Sally75
Es freut mich, dass ich dich an die Kartoffel Presse und an deine Oma erinnert hab.
Kreativling