Klebstoff zweckentfremdet als Kunststoff-Füßchen

Klebstoff zweckentfremdet als Kunststoff-Füßchen
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Ich habe einen Klebstoff entdeckt, der nicht nur - wie gewünscht - gut klebt, sondern nach dem Trocknen auch zu einer klaren, festen, farblosen und flexiblen Masse erstarrt, ähnlich einem transparenten und weichen Kunststoff. Es handelt sich dabei um eine spezielle Sorte, und zwar um „Pattex Repair Extreme“. (Vielleicht verhalten sich ja auch Klebstoff-Produkte anderer Hersteller so beim Austrocknen - Sekundenkleber allerdings nie, denn der wird immer hart, spröde und brüchig!)

Und so kamen mir diverse Ideen, wie man diesen Klebstoff auch noch für weitere nützliche Zwecke „missbrauchen“ könnte - und siehe da: Es funktioniert ganz wunderbar! 

Hier meine drei Möglichkeiten als Vorschlag:

1) Neue Schutzmanschette von brüchigen Steckern. 

Bei einigen meiner (Handy- oder Rasierer-)Ladekabel hatte sich der geräteseitige Stecker irgendwann ärgerlicherweise vom Kabel abgelöst und man konnte schon die Drähte erkennen. Um das ansonsten noch intakte Kabel - das oftmals recht teuer ist, wenn es zusätzlich angeschafft wurde - zu retten, habe ich den Klebstoff direkt aus der Tube rings um den Steckerhals und das Kabelende so dick aufgetragen, dass sich eine zylinderförmige Hülle bildet, die den Stecker und das Kabelende reichlich bedeckt. Der honigartige Leim tropft nicht, sondern ist perfekt zähfließend, so dass er recht gut die Form beibehält, die man so halbwegs mit der Tubenspitze modellieren kann. Ein nachträgliches Modellieren mit dem Finger oder einem Gegenstand ist nicht ratsam, weil der Leim extrem klebrig ist und leicht Fäden zieht.

Anschließend wird das Kabelende samt Stecker möglichst senkrecht so über eine Tischkante gehängt, dass es in Ruhe durchtrocknen kann. Schon nach wenigen Stunden ist eine stabile und dennoch weiterhin leicht biegsame und transparente Verbindung zustande gekommen, so dass das Kabel nun wieder problemlos benutzt werden kann. Allzu schön sehen diese etwas klumpig wirkenden Ummantelungen natürlich nicht aus und mit der Zeit könnten sie evtl. auch leicht vergilben. Aber wer das Kabel unbedingt retten möchte, findet hier womöglich eine gute Lösung (siehe Fotos).

Der honigartige Leim tropft nicht, sondern ist perfekt zähfließend, so dass er recht gut die Form beibehält, die man so halbwegs mit der Tubenspitze modellieren kann.

2) Halte-Noppen für rutschige Griffe. 

Der Deckel meines großen 80-Liter-Küchenabfalleimers (der für die gelbe Tonne bestimmt ist) hat einen ergonomisch äußerst ungünstig geformten Griff, da er konisch zuläuft und mir immer beim Anheben aus der Hand rutscht, zumal ich in der Küche oft nasse oder fettige Finger habe. Solch ein Griff ist echt „unfassbar“! Also habe ich mit dem gummiartigen Kleber mehrere dicke Punkte aufgesetzt (den Deckelgriff vorher reinigen!) und diese dann antrocknen lassen. Jetzt kann ich den Deckel auch mit den nassesten und schmierigsten Fingern problemlos anheben, wenn ich während des Hantierens in der Küche etwas in den Eimer befördern will (siehe Fotos).

Jetzt kann ich den Deckel auch mit den nassesten und schmierigsten Fingern problemlos anheben, wenn ich während des Hantierens in der Küche etwas in den Eimer befördern will.

3) Elastische Gummifüßchen für Gegenstände aller Art. 

Viele - z.T. recht schwere - Gegenstände im Haushalt haben Füße oder Bodenplatten, z.B. Kristallglasschalen, Kerzenständer, Deko-Objekte, aber auch Elektrogeräte wie , Wasserkocher, Standmixer usw. usf. Wenn sie auf harten Untergründen, wie z.B. Glastisch, Tischen aus Naturstein oder der Arbeitsplatte in der Küche stehen, so befürchtete ich bislang immer, es könnte zu Kratzern auf beiden Seiten führen, sowohl auf den Tischen als auch an den Füßen des jeweiligen Objekts. 

So habe ich bei Schalen auf den Unterseiten entlang der Bodenkante reihum in regelmäßigen Abständen - wie bei einer Uhr die 5-Minuten-Abstände - kleine Kleckse des Klebstoffs aufgetupft (nur ca. 3 - 4 mm groß), insgesamt ca. 13 bis 15 - je nach Größe des Objektfußes (siehe Fotos).

Ich habe bei Schalen auf den Unterseiten entlang der Bodenkante reihum in regelmäßigen Abständen - wie bei einer Uhr die 5-Minuten-Abstände - kleine Kleckse des Klebstoffs aufgetupft.

Nach dem Trocknen erinnern die weichen und wasserklaren Klebstoffpunkte eher an Glasperlen, wodurch sie das Objekt optisch nicht wirklich verschandeln (letztlich bleibt das natürlich eine Geschmacksfrage). Sie sind beim Aufstellen der Schalen ohnehin kaum zu sehen. Nun kann ich die Schalen bedenkenlos überall abstellen, ohne mir Sorgen über das Zerkratzen machen zu müssen. Notfalls können diese aufgeklebten Gummipünktchen von Hand auch wieder rückstandslos abgepult werden. 

Nun kann ich die Schalen bedenkenlos überall abstellen, ohne mir Sorgen über das Zerkratzen machen zu müssen.

Bei den genannten Elektrogeräten verfuhr ich genauso, denn bei denen waren z.T. die Gumminoppen an den Standfüßen sogar verloren gegangen, daher setzte ich ersatzweise dicke runde Klebetropfen vorsichtig auf die vorhandenen Fußsockel (siehe Fotos). Nach dem Trocknen erwiesen sich die ausgehärteten aber weiterhin elastischen Gummifüßchen sogar als sehr gleitfähig und die Geräte lassen sich nun bei Bedarf angenehm verschieben.

Bei den genannten Elektrogeräten verfuhr ich genauso, denn bei denen waren z.T. die Gumminoppen an den Standfüßen sogar verloren gegangen, daher setzte ich ersatzweise dicke runde Klebetropfen vorsichtig auf die vorhandenen Fußsockel

Ich glaube, auch Oberflächen aus Holz dürften mit den getrockneten Klebefüßchen keine Probleme haben, allerdings gibt es evtl. so manche Polituren, die womöglich mit dem Klebstoff chemisch interagieren könnten. Das sollte auf jeden Fall beachtet werden!

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5 Kommentare

Hallo,

der Tipp ist allgemein gesehen nicht schlecht, z.B. bei der Glasschale.
Bei Kabel, bei denen bereits die Drähte sichtbar sind, solche Kabel entsorge ich ... ne danke, da hab ich Bedenken, das trotzdem was passiert. Sicherheit geht mir da vor.
@Rheinkiesel: Natürlich bin ich bei solchen Kabeln auch vorsichtig. Allerdings habe ich einen uralten, aber nach wie vor super funktionstüchtigen Philipps-Trockenrasierer, dessen Ladekabel schon ziemlich gealtert ist. Das wollte ich auf diese Klebstoff-Weise reparieren und es hat auch geklappt. Und wenn ein teures und noch nicht so altes extralanges Ladekabel ebenfalls beginnt, auseinanderzugehen, dann behelfe ich mir eben lieber mit dieser Methode, als mir schon wieder ein neues zu kaufen. Diese Obsoleszenzen ärgern mich immer sehr, da überkommt mich oft ein trotziges Erhaltungsbedürfnis! ?
Ich habe mit dem gleichen Kleber ein ausgerissenes Kleiderschrank-Türscharnier wieder eingeklebt und es hält wunderbar trotz täglicher Nutzung schon seit über drei Monaten!

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