Küchenschneidebrett mit Schnittspuren wieder glätten

Küchenschneidebrett mit Schnittspuren wieder glätten
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Ich habe mehrere dieser unverwüstlichen, unzerbrechlichen und sehr stabilen Küchenschneidebretter aus weißem Kunststoff. Das Material ist geschmeidig und die Bretter leicht biegbar. Zum Desinfizieren übergieße ich sie einfach mit kochendem Wasser, was ihnen nichts anhaben kann oder stecke sie hin und wieder in die Spülmaschine. In vielen Haushalten dürften diese Art Schneidebrett vorhanden sein.

Allerdings weisen die Brettoberflächen genauso wie bei Holzbrettern mit der Zeit unzählige z. T. tiefe Schramm- und Schnittspuren vom Fleisch- und Gemüseschneiden auf, die sie recht unansehnlich zerfurchen und zudem eine ideale Brutstätte für Keime aller Art bieten. Außerdem ist zu befürchten, dass beim Schnippeln womöglich kleinste Spuren von Mikroplastik in das Speisegut gelangen könnten.

Da kam mir der Gedanke, ob diese zerkratzten Schneideflächen nicht womöglich buchstäblich wieder „ausgebügelt“ werden könnten. Und das funktioniert tatsächlich!

Ich gehe dazu in folgenden Schritten vor:

Schneidebrett gründlich mit Spülmittel waschen oder in der Spülmaschine reinigen lassen.

Bei Verfärbungen: Das Brett möglichst horizontal ins Spülbecken legen und mit Chlorbleiche („Domestos“ oder „Chlorix“ beträufeln, um die Schneideflächen von alten Gemüseflecken zu befreien. Dazu das Bleichmittel (es kann auch auf Sauerstoffbasis sein) mit der Spülbürste in die Oberfläche einarbeiten und mindestens eine halbe Stunde einwirken lassen. Das Prozedere auf der anderen Seite wiederholen. Anschließend die Schneideflächen gut mit heißem Wasser abspülen, um sämtliche Bleichereste zu entfernen. Die Flächen dürften nun auch gründlich desinfiziert sein. Gut trocknen lassen!

Schneidebrett gründlich mit Spülmittel waschen oder in der Spülmaschine reinigen lassen. Mit Chlorbleiche behandeln („Domestos“ oder „Chlorix“), um die Schneideflächen von alten Gemüseflecken zu befreien.

Nun wird das Schneidebrett auf eine Unterlage, z. B. die Küchenarbeitsplatte gelegt und ein Bügeleisen auf höchste Stufe geschaltet. Über das Schneidebrett wird ein großes Stück glatte Haushaltsalufolie gelegt, die das gesamte Brett großzügig abdeckt.

Das Bügeleisen wird nun vorsichtig auf die Alufolie gesetzt. Mit normalen Bügelbewegungen und etwas Anpressdruck wird das gesamte Schneidebrett bearbeitet. An den zersäbelten Kanten kann das Bügeleisen etwas gekippt werden, um auch hier Schnittfurchen und Einritzungen durch die Hitze des Bügeleisens buchstäblich wieder zuzuschweißen.

Das Bügeleisen wird vorsichtig auf die Alufolie gesetzt. Mit normalen Bügelbewegungen und etwas Anpressdruck wird das gesamte Schneidebrett bearbeitet.

Wenn die Alufolie vollständig aufgebügelt ist, sollte das Brett zunächst für mindestens 5 Minuten abkühlen.

Wenn die Alufolie vollständig aufgebügelt ist, sollte das Brett zunächst für mindestens 5 Minuten abkühlen.

Um das Ergebnis zu begutachten, wird die Alufolie nun vorsichtig abgezogen, dabei sollte sie möglichst nicht reißen. Jetzt kann geprüft werden, inwiefern die Einschnitte verschlossen wurden und ob eine glatte Oberfläche entstanden ist. Meist ist das auf Anhieb nicht ausreichend gelungen und daher wird die abgezogene Alufolie erneut plan und faltenfrei auf das Schneidebrett gelegt, um weiter zu bügeln. Diesen Ablauf kann man durchaus 4 bis 5 Mal wiederholen, bis ein zufriedenstellendes Ergebnis erreicht wurde. Wichtig ist dabei unbedingt, immer eine ausreichend lange Auskühlphase zwischen den einzelnen Bügelvorgängen zu gewährleisten, um ein versehentliches Anschmelzen der Oberfläche zu vermeiden! Mir gelingen stets mehrere Abläufe mit demselben Stück Alufolie. Sollte sie jedoch einreißen, unbedingt ein neues Stück Folie verwenden!

Um das Ergebnis zu begutachten, wird die Alufolie nun vorsichtig abgezogen, dabei sollte sie möglichst nicht reißen.

Nachdem die eine Seite des Schneidebrettes glattgebügelt ist, kann nun der gesamte Prozess für die andere Seite wiederholt werden.

Je nach Alter und Abnutzungsgrad wird das Ergebnis mehr oder weniger zufriedenstellend ausfallen. Letztlich wird man kein perfektes Resultat erreichen, aber darum geht es ja auch gar nicht. Entscheidend ist, dass ein Großteil der Schnittfurchen wieder verschlossen wurden und die vorher aufgerauten Oberflächen auch wieder etwas geglättet sind. Auf diese Weise habe ich meine Schneidebretter schon über Jahrzehnte (!) gebrauchsfähig erhalten, denn warum sollte ich die ansonsten ja noch völlig intakten Bretter wegwerfen? Jedenfalls meine Art von Sparsamkeit und Nachhaltigkeit.

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23 Kommentare

Ich verstehe noch nicht so ganz,warum man sich die Arbeit machen sollte? Die Kerben tun doch niemandem etwas?
@Schnuffelbubu: Obwohl ich es bereits in meinem Text geschrieben habe, gebe ich gern nochmal den „Erklärbär“: Zum einen können sich in den Kerben, Einschnitten und Ritzen mit der Zeit sehr gut krankheitsauslösende Bakterien (z.B. Salmonellen oder Helikobacter pylori) ansiedeln und vermehren, die nicht so einfach durch Abspülen mit Seife und heißem Wasser entfernt und abgetötet werden können. Zum anderen ist die zersäbelte Oberfläche irgendwann dermaßen aufgerauht, dass mit jedem weiteren Schneiden darauf kleinste Kunststoffpartikel abgelöst und in Fleisch, Fisch, Obst oder Gemüse geraten könnten. Beides möchte ich nicht durch Verzehr aufnehmen. Ich bügele die Bretter ja auch nicht jede Woche, sondern ca. einmal pro Jahr. Ob das tatsächlich hilfreich ist, kann nur die Wissenschaft beantworten, präventiv ist es ganz bestimmt!
Ich hätte da Bedenken bezüglich des Aluminiums.
Kann sich durch die Hitze da nicht was aus der Alufolie lösen und ins Plastik einschmelzen?

Wo doch vor Aluminium immer so sehr gewarnt wird.
Vielleicht gibt es ja irgendwo im FM-Forum eine/n Chemiker/in, der/die das weiß?

Weil ansonsten fände ich diesen Tipp interessant.
@Tilla: Ob tatsächlich Aluminium in die Kunststoffoberfläche des Schneidebretts eingebügelt wird, halte ich für weitestgehend unwahrscheinlich, denn die Alufolie ist sehr glatt, zumal, wenn man die spiegelnde Seite verwendet. Außerdem müsste etwas zu sehen sein, wenn die Folie nach dem Auskühlen abgezogen wird, das ist aber nicht der Fall. Aluminium hinterlässt bekanntlich graue Spuren, wenn man damit über unglasiertes Porzellan fährt, allerdings ist das dann ein metallischer Abrieb auf sehr hartem Grund. Eher würde z.B. zerknitterte Alufolie, die als Verpackung dient und über ein raues Schneidebrett rutscht, einen solchen Abrieb erzeugen, aber auch das dürfte aufgrund des sehr viel weicheren Kunststoff kaum möglich sein. Und in Spuren gelangt Aluminium eher auf ganz anderen Wegen in den menschlichen Körper, weil viele Gefäße, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen, aus Aluminium sind.
@diggeldaggeldoggeldugg:
Ich würde als letztes Bild mal gerne das Ergebnis sehen. Mit Alufolie drüber kann man das leider nicht.
Für mich wäre das auch nichts, wegen dem Aluminium. Die schädlichen Stoffe werden abgegeben ohne dass sie sichtbar sind. Es wird ja auch abgeraten, Speisen in Alu einzuwickeln.
Ich benutze Alufolie gar nicht mehr in der Küche.
Nun, jeder wie er denkt und mag.
@bastelmauschris: Gleich das erste Bild der Fotoserie zeigt mein Küchenschneidebrett nach dem Bügeln, ich habe es extra bei Sonnenlicht aufgenommen, um durch den spiegelnden Lichtreflex die weitestgehend geglättete Oberfläche sichtbar zu machen. Man sieht zwar immer noch die nun verschweißten Einschnitte, aber vor allem ist die wie Sandpapier aufgeraute Fäche wieder gut verschlossen und schön glatt. Natürlich sieht das Brett nicht wieder wie neu aus, aber dafür, dass es inzwischen weit über 20 Jahre alt sein dürfte, ist es wieder in einem guten und hygienischen Gebrauchszustand. Wozu andauernd ein neues kaufen, das dann ebenfalls in kürzester Zeit zersäbelt sein würde. Die drei Schneidebretter, die ich habe - zwei große und ein kleines - sind anscheinend für die Ewigkeit gemacht. Und irgendwie finde ich es auch reizvoll, in unserer überdrehten Wegwerfgesellschaft Dinge des täglichen Bedarfs so lange wie möglich zu pflegen und in einem guten Zustand zu erhalten.
Meine Schneidbretter stelle ich nicht nur hin und wieder in die Spülmaschine, sondern nach jedem Gebrauch. Da überleben keine Bakterien o.ä.
Die Schnittspuren stören mich gar nicht. Meine Bretter müssen nicht spiegelglatt sein.
Und ehrlich gesagt, so verunstaltet sehen sie trotz langjährigem Gebrauch auch nicht aus.
Alufolie habe ich aus meinem Haushalt verbannt.
@hexe: Ich verwende Alufolie auch fast überhaupt nicht in meinem Haushalt und habe eine solche Rolle schon seit Jahren weitestgehend ungenutzt rumliegen - eigentlich nur, um sie für spezielle Eventualfälle bereit zu haben, z.B. beim vorsorglichen Abdecken eines im Backofen befindlichen Käsekuchens, damit er nicht verbrennt. Speisen wickle ich nie in Alufolie ein, dafür habe ich Tupperdosen in allen erdenklichen Größen. Und für das Glattbügeln der Schneidebretter halte ich sie als Schutzfolie zwischen Kunststoff und Bügeleisen für ideal! Übrigens bestätigte mir mein prüfender Blick, den ich extra soeben für dich mit einer dicken Lupe vorgenommen habe, dass nicht die geringsten Spuren von Aluminium in das Schneidebrett geraten sind - wie auch, wenn eine spiegelglatte Folie unter Hitzeeinwirkung aufgepresst wird und dabei gleichzeitig die Kunststoffoberfläche geglättet wird. Das ist physikalisch doch einigermaßen nachvollziehbar! Würde man mit Aluwolle oder einer Alubürste über das raue Brett schaben, würden womöglich Alupartikel hineingelangen, aber das ist ja hier nicht der Fall.
@DWL: Jedes Schneidebrett ist anders, es gibt auch Bretter aus sehr hartem, festem und glattem Kunststoff, die kaum zerkratzen. Meine Bretter bestehen aus diesem speziellen weichen und biegsamen weißen Kunststoff und sie gefallen mir aufgrund ihrer Haptik, Unzerbrechlichkeit und Unverwüstlichkeit. Ich verwende sie auch hin und wieder als Schneideunterlage für Basteleien, wenn ich einen scharfen Cutter verwende. In meine kleine Spülmaschine passen sie zwar auch - und hin und wieder lasse ich sie darin auch mitlaufen, aber da meine Spülmaschine aus Effizienzgründen in meinem Einmannhaushalt höchsten einmal pro Woche läuft, ich die Schneidebretter jedoch sehr viel häufiger benutze, ist hier das Abwaschen der Bretter die gängige Reinigungsmethode. Kleiner Spartipp am Rande: Ich breche meine in Schutzfolie eingeschweißten Spülmaschinentabs immer in der Mitte durch und verwende nur einen halben Tab pro Spülgang bei stets 70 °C. Das Geschirr, Gläser und Töpfe werden dennoch makellos sauber ;-)
Ich finde den Tip sehr gut,man könnte auch mit Backpapier bügeln und statt Clorbleiche einfach anfeuchten mit Natron bestreuen und ab in die Spühlmaschine.
Super toller Tipp! Ich habe es erst mit Alufolie getestet und dann einfach mal Backpapier genutzt. Das geht sogar noch etwas besser, weil es nicht kleben bleibt.
@JennyWe: Die Idee mit dem Backpapier als Alternative zur Alufolie klingt interessant! Vielleicht hatte ich daran einfach nicht gedacht, weil ich Papier, Kunststoff und ein heißes Bügeleisen als potentielle Brandgefahr betrachtet hätte. Backpapier mag im Backofen in der heißen Luft gut hitzebeständig sein, aber bei direktem Materialkontakt durch das großflächig aufgepresste heiße Metall des Bügeleisens hätte ich doch so meine Bedenken. Und da ich das selbst noch nicht getestet habe, möchte ich hier auch keinen Tipp veröffentlichen, der einen Brand riskieren könnte. Aber bei meinem nächsten „Schneidebrettbügeln“ werde ich es vorsichtig ausprobieren, allerdings hat mein Backpapier eine Strukturprägung ... Ich werde zu gegebenem Zeitpunkt meine Erfahrungen dann gern hier posten.
Hallo ,
ich finde die Idee echt gut ....kannst du vielleicht mal ein Bild zeigen wie es nach der Behandlung aussieht
gruß Nicole
@Eule69: Hallo, das erste Bild vom Tipp zeigt das behandelte Brett. (Titelfoto). LG
@Eule69: Wie Henrike schon sagte, das erste Bild zeigt das gebügelte Brett (eine Art „Bügelbrett“? ?????). Ansonsten lies mal meinen Post #7. ?
@diggeldaggeldoggeldugg

Es besteht definitiv keine Brandgefahr.. ich nutze oft Backpapier zum bügeln bei "schwierigen" Stoffen (Filz & Co.)
Vertrau mir :-)
????
danke für den Tipp. aber warum hast du kein Foto vom Brett nach der Behandlung, geht acht... und ich hätte gerne so eine Lösung auch für chrome und holz
@ameos2016: Deine Frage ist bereits in meinem Kommentar #7 (schau mal weiter oben) beantwortet worden. Und Schneidebretter aus Chrom kenne ich nicht, daher habe ich heute leider keine Lösung für dich ??? Aber für das Holzbrett habe ich mir extra für dich eine raffinierte Idee ausgedacht: Nicht bügeln, abschleifen! Begeistert? Daaaanke ?????
Danke für den Tipp.
Mein zusätzlicher Tipp: die Verfärbungen durch Lebensmittel kann man
sehr gut "wegbleichen" indem man das Brett (alle Kunststoffe) naß in die
Sonne legt, falls nötig zwischendurch nochmal mit Wasser begießt oder
besprüht.
@bfr2211: Das muss nicht nass sein. Die Sonne bleicht auch ein trockenes Brett.
Oh ! danke.
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