Naturmedizin aus der Gewürz- und Gemüseabteilung

Naturmedizin aus der Gewürz- und Gemüseabteilung
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Es muss nicht immer Apotheke sein, wenn einen das Unwohlsein plagt. Viele Stoffe, die in unserer Gewürzschublade oder in der Gemüseabteilung im Supermarkt nebenan auf ihren Einsatz warten, können leichtere Beschwerden lindern. Betonung liegt auf leichtere, denn wenn man richtig oder über einen längeren Zeitraum krank ist, sollte man auf jeden Fall den Arzt aufsuchen. Auch bei Babies und kleinen Kindern muss man mit allen Stoffen, die ätherische Öle enthalten, zurückhaltend sein. Soweit der pädagogisch wertvolle Teil, nun zur Vorstellung Ihrer kleinen Helfer in der Küchenschublade.

Ingwer

Eine Wurzel, die es in sich hat: nämlich recht viel ätherisches Öl mit den Wirkstoffen Zingiberen, Curcumen und beta-Eudesmol und Scharfstoffe wie die Gingerole und Shogaole. Eben diese Scharfstoffe haben therapeutische Wirkung. Es wird mehr Magensäure gebildet – voilà, Ingwer regt den Appetit an und bringt die Verdauung auf Trab. Schmerzen werden gelindert, Entzündungen gehemmt. Ingwer reduziert zudem die Reise- und Seekrankheit, da dieser Brechreiz und Übelkeit vermindert. Auch senkende Einwirkungen auf die Blutstillung wurden beobachtet. Ingwer ist insgesamt ziemlich wirksam, wenn man also an einem empfindlichen Magen leidet oder Probleme mit der Blutstillung hat, sollte man lieber seinen Arzt fragen, bevor man den Ingwer kiloweise kaut.

Ein gutes Mittel gegen aufkeimende Halsschmerzen ist ein Ingweraufguss: dazu frischen Ingwer zerdrücken oder durch eine Knoblauchpresse zwängen und mit heißem Wasser aufgießen. Etwas Honig dazu, bisschen ziehen lassen und trinken. Da merkt man förmlich, wie sich die Bakterien aus dem Staub machen.

Knoblauch

Knoblauch hemmt das Wachstum von Bakterien und Pilzen und das nicht, weil er so streng riecht. Außerdem wirkt die tolle Knolle auf die Blutgerinnung und schützt dadurch die Blutgefäße. Regelmäßiger Knoblauchgenuss schützt vor Herz-/Kreislauf-Erkrankungen!

Meerrettich

Gut zu Tafelspitz, gut zu unserem Körper. Die Scharfstoffe von Meerrettich, die Glucosinolate, werden beim Zerkleinern der Wurzel zu Senfölen abgebaut und diese hemmen das Bakterienwachstum. Frisch geriebener Meerrettich ist wunderbar gegen entstehende Erkältungen und Blasenentzündungen. Und auch wer mal wieder richtig weinen will, ist hier richtig.

Fenchel und Anis

Wahrscheinlich hat es einen Grund, dass Anis in der fetten und süßen Weihnachtsbäckerei Verwendung findet. Das ätherische Öl in den Anissamen wirkt nämlich entkrampfend und damit sehr gut gegen Völlegefühl und Blähungen. Anis löst Schleim aus den Bronchien und lindert Erkältungen. Außerdem regt Anis die Milchbildung an. Zuhause kann man einfach von den Anis-Samen einen Tee/Aufguss machen – dazu sollte man die Samen aber vorher mörsern!

Aber Vorsicht: Anisöl nie unverdünnt einnehmen! Das kommt sonst gerade so wieder raus.

Der höchste Gehalt an medizinisch wirksamen Stoffen befindet sich beim Fenchel in den Samen des bitteren Fenchels. Auch hier wirken die ätherischen Öle schleimlösend, krampflösend und verdauungsfördernd. Fenchelhonig ist ein probates Mittel gegen Husten: 4-5 Esslöffel Fenchelsamen mörsern und in 500g Honig rühren. Alternativ 5-12 Tropfen Fenchelöl, dann schmeckt der Honig nicht so körnig! Und Fencheltee kennt wohl jeder!

Weder bei Fenchel noch Anis sollte man die wild wachsenden Sorten sammeln – es besteht die Gefahr, dass man sie mit dem hochgiftigen Schierling verwechselt!

Kurkuma/Gelbwurzel

Wie der Name schon sagt: Kurkuma ist das, was das Curry so gelb macht. Aber Kurkuma kann mehr als färben: Es erleichtert die Fettverdauung, lindert Blähungen und Völlegefühl. Die Galle wird angeregt, mehr Gallensäuren zu bilden. Außerdem hat Gelbwurzel einen entzündungshemmenden Effekt. Und, last but not least, sie schmeckt interessant und ist es wert, einmal als Gewürz eingesetzt zu werden. Einen exotischen Touch bekommt das Essen, wenn man Kurkumapulver in einer mit Fett anröstet und dann erst die übrigen Zutaten hinzugibt!

Nelken

Das ätherische Öl von Nelken besteht zu 90% aus Eugenol. Und Eugenol hemmt das Wachstum von Bakterien, Pilzen und Viren. Es wirkt schmerzstillend, betäubt örtlich und hemmt Entzündungen. Nelkenöl ist bei Zahnproblemen und Entzündungen im Mundbereich allererste Wahl. Ob man das verdünnte Öl mittels Wattepad direkt auf die schmerzende Stelle drückt oder mit einer Lösung gurgelt, ist egal. Dass Eugenol auch noch krampflösend und verdauungsanregend ist, ist fast schon Nebensache.

Wer mit Nelkenöl hantiert, sollte dieses immer verdünnen, vor allem, wenn man es einnehmen will. Ätherische Öle sind ein Fraßschutz der Pflanzen, daher in hoher Dosierung immer schädlich!

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