Paprika und Chili im Topf länger ernten und überwintern

Rotviolette Paprika wachsen an einer Pflanze in einem Topf, umgeben von grünen Blättern und Erde.
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Wer schon mal Paprika oder Chili vom Samen selbst gezogen hat, der weiß, dass dies eine langwierige Angelegenheit ist. Ich selbst habe es erst beim 3. Versuch, also nach 3 Jahren geschafft, eigene Paprika zu ernten. Zuvor wurden entweder die Wurzeln der Freilandpaprika von Wühlmäusen abgefressen oder die Blüten von Ungeziefer beschädigt. Da war es egal, ob selbst gezogen oder beim Gärtner gekauft. Es wurde nichts mit selber ernten! Im 3. Jahr dann kam ich auf die Idee, die Pflanzen im Topf bzw. Kübel zu ziehen. Und dies war bei mir der Anfang einer erfolgreichen Paprika- und Chiliernte.

Bernhard hat die Kultur von Paprika hier beschrieben: Paprika züchten und anbauen

Ich fange mit der Kultur allerdings schon ab Jänner/Januar an, die Samen in die Erde zu legen, denn sie brauchen echt lange. Bald ist auch das Jahr 2021 vorbei und vielleicht wollt ihr es im neuen Jahr auch mit Paprika und Chili versuchen?

Video-Empfehlung:

Paprika und Chili sind sehr wohl mehrjährig, allerdings benötigen sie für eine erfolgreiche Überwinterung Folgendes:

  • Kultur in Trögen oder Kübel bzw. großen Töpfen
  • gesunde Pflanzen
  • einen hellen Raum mit ausreichend Licht
  • minimum 10 Grad
  • Nährstoffe

Kultur in Töpfen oder Trögen

Bei uns hatte es schon Anfang Oktober bei 850 Höhenmetern den ersten Frost. Das hat mir nicht so gut gefallen, war aber so. Um so froher war ich, dass ich die meisten Paprika in Töpfen gesetzt hatte. Das Gießen hatte ich schon 1 Woche zuvor eingestellt, ahnend, dass ich sie bald ins Haus stellen sollte. Denn frisch gegossene Tröge sind schwer!

Ich habe auch teilweise 3 Pflanzen in einen großen Trog gesetzt. Besser wäre es, pro Pflanze einen 10-Liter- zu nehmen, denn diesen kann man auch alleine tragen. In allen Töpfen habe ich 2 cm hoch Tongranulat gegeben, damit sich die Feuchtigkeit besser hält.

In diesem Trog habe ich 3 Paprikapflanzen zusammen gesetzt. Der Trog ist leider sehr schwer und kann nicht alleine getragen werden.

Gesunde Pflanzen = reichlich Früchte

Es sollten nur gesunde und starke Pflanzen ins Haus gebracht werden. Alle Tage die Pflanzen zu begutachten ist für eine erfolgreiche Überwinterung notwendig, um rechtzeitig regulierend eingreifen zu können.

Nach dem ersten Frost habe ich alle Pflanzen von draußen ins Haus geholt und auf den Balkon gestellt.

Es hängen noch eine Menge Früchte oben und fast 1 Monat später verfärben sich endlich die ersten Chilis rot und sie schmecken sogar leicht süß aromatisch.

Das ist eine Chilisorte mit süßem Geschmack. Ich habe sie in ausgedrehten Säcken von Erde gesetzt.

Von den ca. 6 Sorten, die ich aus Samen gezogen habe, habe ich nur von 3 Sorten überhaupt, solange sie im Freien standen, ernten können. Der Grund war, dass die gewählten Sorten wohl nicht für unsere Breitengrade geeignet sind. Also hat man üblicherweise einen kurzen Sommer, benötigt man Sorten, die früh reifen. Das weiß ich jetzt auch.

Ein heller Raum mit ausreichend Licht

Ich habe die Pflanzen im Osten und Westen aufgestellt. (Besser wäre Süden).

Damit die im Westen mehr Licht bekommen, habe ich mir Pflanzenleuchten bestellt, welche demnächst montiert werden.

Ich rechne damit, dass einige Paprikapflanzen ihre Blätter fallen lassen. Das ist nicht weiter schlimm, wenn sie genug Wasser und genug Licht und Wärme haben.

Minimum 10 Grad

Wer einen Heizwächter hat, der kann dieses Hilfsmittel natürlich dafür nutzen, dass die Temperatur nicht unter 10 Grad fällt. Dann sind die Pflanzen in einer Art Ruhephase.

Bei mir reicht es aus, die Türen vom Flur zu öffnen, damit die warme Luft nach oben in den Balkon steigt. Die Umgebung ist bei jedem anders und dementsprechend ist zu reagieren, damit die Umstände für die Pflanzen passen.

Im warmen Wohnzimmer funktioniert eine Überwinterung allerdings nicht, das habe ich schon probiert. Aber zum Abernten von den restlichen Früchten ist es sehr gut geeignet. Die Pflanzen gehen in zu warmen Räumen ein.

Nährstoffe

Über den Sommer benötigen die Pflanzen ausreichend Nährstoffe, damit sich reichlich Blüten bilden. Ich verwende Kartoffelwasser, Brennnesseljauche oder Holzasche, Algenkalk, Bokashi. Die Pflanzen danken es durch gesundes Aussehen. In der Überwinterungsphase sollte man die Düngung allerdings einstellen. Die nächste Portion gibt es erst wieder ab April im neuen Jahr.

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4 Kommentare

Auch ich konnte eine Pflanze mit sechs richtig schönen gelben Paprika retten. Aus Platzgründen werde ich aber sie nicht aufbewahren. Sobald die restlichen zwei Stück reif sind, werde ich den Topf auf den Kompost geben.
Auch unreifen Tomaten, die sich im Spätsommer an der Spitze der Pflanze bilden, werfe ich nicht weg. Aufgelegt auf ein Tablett, stelle ich sie an einen warmen Ort. Nach und nach werden die meisten Früchte reif. Bis Dezember kann ich dann noch davon "ernten".
@Kamilla: Das mit den Tomaten mache ich auch so. Mal sehen wie meine Paprika diese Monate überstehen. Einen erhöhten Pflegeaufwand stellt die Überwinterung schon dar, das muss ich zugeben. Aber ich habe die Hoffnung, dass ich nächstes Jahr früher davon ernten kann.
So schade... aber meine Paprikapflanzen haben den Winter nicht überstanden.
Sie wurden so arg von Läusen befallen, dass ich sie trotz Behandlung mit Schmierseifenwasser nicht retten konnte.
Aber länger ernten hat ohne Probleme funktioniert.