Meine junge Nachbarin, die mir eine liebe Freundin geworden ist, kam zu mir und hatte einen riesigen Liebstöckel-Strauß im Arm und meinte mit einem Lächeln, ich könne sicher damit etwas anfangen. Oh, dachte ich, was kann ich daraus machen? Ich habe Google gefragt, ob ich die Stiele verwerten kann. Ja, man kann sie verwerten. Ich habe daraus ein leckeres Liebstöckel-Pesto gemacht. Die Mengenangabe konnte ich nur schätzen, daher bitte ich um Verständnis. Na dann, los gehts.
Zutaten
- 20 Stängel Liebstöckel Blätter
- 50 g Peccorino
- 100 ml Olivenöl (oder mehr)
- 6 Zehe/n Knoblauch
- 1 TL Knoblauch-Pulver
- 2 EL Pistazienkerne
- etwas Salz
Zubereitung
- Die Stiele von den Blättern befreien und in geeignete Stücke schneiden und wie einen Rhabarber von der Haut befreien. Einfach die Fäden abziehen. Die Stücke kann man in passende Frischhaltedosen legen und einfrieren.
- Die Pistazien aus der Schale lösen und in einer Pfanne rösten, ohne Fett, und auskühlen lassen.
- Wer einen starken Blender (Mixer) hat, gibt die Pistazienkerne in den Behälter.
- Nun die Blätter mit den kleinen Stielen dazugeben sowie die gehäuteten Knoblauchzehen.
- Mit etwas Olivenöl angießen, so lässt sich das Ganze leichter glatt mixen.
- Immer wieder Blätter nachfüllen, bis die gewünschte Menge erreicht ist.
- Die Paste in ein mittelgroßes Bügelglas umfüllen.
- Peccorino auf einer feinen Reibe reiben, etwa 3 Esslöffel sollten es schon sein.
- Käse in die Paste einrühren und mit Salz abschmecken.
- Nochmals mit Olivenöl angießen, sodass die Paste mit Öl bedeckt ist.
Die restlichen Blätter mit den kleinen Stielen mixe ich mit dem Blender und werden fein mahlen, dann in eine Frischhaltedose gefüllt, beschriftet und in den Froster gegeben. Die Mengenangabe der Blätter konnte ich nur schätzen, von daher bleibt es jedem selbst überlassen wie viel man als Pesto oder auf Vorrat herstellen möchte. Alles wurde verwertet. Ich war selbst überrascht.
Ich bin überzeugt, dein Pesto ist bestimmt bald aufgegessen.
Und deine liebe Nachbarin bringt bestimmt bald Nachschub!
Liebe Grüße an euch beide
G+L aus dem schönen Vogtland
Es gibt dafür auch sehr vielfältige Einsatzmöglichkeiten, z.B. bei Kartoffelsuppe bzw. -puffer (bei uns heißen die Puffer Bambes und sind eines unserer Lieblingsgerichte), immer in Fleischklößchen, Salaten, etc., immer wieder wandert ein Löffel dieses köstlichen Krautes in das jeweilige Gericht. Auch unsere Nachkommen wissen es zu schätzen.
Wir sind sehr froh darüber. So nach und nach werden auch die Kinder und Enkel erwachsen und tragen das Wissen weiter.
Jetzt wollen wir auch noch einen Kräutergarten anlegen, und wir werden z.B. Frühlingszwiebeln und Staudensellerie selbst ziehen. Basilikum aus dem Garten (gibt es ja in gut sortierten Gärtnereien), der auch winterhart ist, und so einiges mehr. Eine Liebstöckelpflanze sollte auch dazu gehören. Aber ich habe gehört, dass sich Liebstöckel sehr schnell ausbreitet und andere Pflanzen unterdrückt, also werden wir ihn woanders ansiedeln, ebenso Meerrettich, den ich auch sehr liebe.