Rohen Ingwer in milde salzig-fruchtige Delikatesse verwandeln

Rohen Ingwer in milde salzig-fruchtige Delikatesse verwandeln
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Ingwer ist ein perfekter Begleiter, um gesund durch die kalte Jahreszeit zu kommen, doch die Schärfe beim Biss auch nach längerer Kochzeit machten ihn mir nicht so sympathisch. Nun habe ich mich an eine Zubereitungsart aus der japanischen Küche erinnert und möchte diesen Tipp teilen. 

Die bissig-scharfe Note des Ingwers heruntersetzen ist kinderleicht, man muss nur wissen wie!

Wer schon mal Sushi gegessen hat weiß, dass die Ingwerbeilagen dazu roh verzehrt werden können und dabei eine milde Schärfe haben. Nur - wie funktioniert's? Die Japaner haben das Produkt dazu und - die gute Nachricht - es ist in Naturkostläden erhältlich. Meiner Ansicht nach führt dieser rote salzige Saft ein Schattendasein in den unteren Regalen der Makrobiotik Regale, denn hier findet ihr die kleinen Ume-Su Fläschchen, manchmal auch Ume-Essig genannt. Ume-Su entsteht bei der Fermentierung und Reifung der hochwertigen Umeboshi-Pflaume, ein Produkt mit großem Heilspektrum, in Japan ist ihre Fertigung eine sehr alte Tradition. Hier kennt sie kaum jemand besonders gut. 

Doch zurück zu den Fläschchen mit dieser Flüssigkeit, die den Ingwer in die köstlich fruchtig-salzige Delikatesse verwandelt. 

Und jetzt zu der Herstellung der würzigen Ingwer-Delikatesse: 

  • Ingwer besorgen. Mit etwas Glück, bekommt man frisch wirkende Wurzeln. Gleich die Größte mitnehmen, damit sich die Produktion lohnt. 
  • Dann Ume-Su in Naturkostqualität in einem gut sortierten Naturkostladen erwerben. Ggf., im dortigen Makrobiotikregal schauen. Wenn es bei der Nachfrage hapert, nach Miso oder Umeboshipflaumen fragen, diese Zutaten führen immer zum  Makrobiotikregal wenn es denn eines gibt und dort steht der  Essig. Die Ume-Su Beschaffung war dann auch schon der schwierigsteTeil der notwendigen vorbereitenden Besorgungen. 
  • Ist die Flasche mit der roten Flüssigkeit im Haus, ist die Delikatesse schon so gut wie fertig. Es heißt jetzt nur noch Ingwer schälen und 
  • Ingwer schneiden. Hier fein in der Laufrichtung schneiden, die übrigens meistens längs und nicht quer ist. Dann klappen auch die dünnen Scheiben. Am besten hauchdünn raspeln, ein Kartoffelschäler tut gute Dienste, falls kein japanisches Sushimesser im Haus ist. 
  • Ein passend großes Schraubglas mit dem Ume-Essig befüllen und den geschälten und geschabten oder geschnittenen Ingwer dort hineinschichten, so dass er gerade so bedeckt ist. Je feiner man schneidet, um so größer sind die rohen Verwendungsmöglichkeiten, die ich hier ganz dringend empfehle, um gut durch den Herbst und Winter zu kommen.  
  • Schon nach wenigen Stunden nimmt der Ingwer die Farbe des Essigs an, der Essig hingegen färbt sich ingwergelb und am Ende des Prozesses wird der Ingwer wieder gelb und die Flüssigkeit trübt sich ein. Die rote Farbe verschwindet, aber keine Angst, der Geschmack ist immer noch fruchtig. Optisch zugegeben, wird das Ingwer-Ume-Gemisch so in einer Woche dann immer trüber, aber der Geschmack oder die Haltbarkeit und Frische leiden nicht im Mindesten darunter. Wer die Eintrübung nicht so ästhetisch findet, kann halt einfach kleinere Mengen kürzer aufbewahren.

Beides, Ingwer und die Flüssigkeit können als Würze eingesetzt werden.  

Die feinen Scheiben können nicht nur von Fans, wie ich es bin, problemlos auf jeden Brotaufstrich gelegt werden. Vielleicht nicht ganz so dicht wie Gurken oder Tomaten, aber keine Angst, wenn es fein geschnitten werden konnte, ist der rohe Verzehr kein Problem mehr. 

Für Kinder ist diese Spezialität zu intensiv im Geschmack. Ich würde es eher als eine Delikatesse für Erwachsene sehen.  

Mein Favorit, sind diese Scheiben Ingwer als Garnitur von belegten Broten. Da ich versuche, möglichst fleischlos zu essen, vor allem eben keine Wurst, gibt mir der Ingwer auf jedem vegetarischen Aufstrich oder auf jedem Käsebrot die deftige Note, die ich manchmal bei den vegetarischen Brotzeiten vermisse. Vielleicht hilft dem ein oder anderen dieser Tipp dabei, die eigene vegetarische Küche spannender zu machen. 

Diese Ingwerscheiben sind gefühlt ewig haltbar, bei mir werden sie allerdings nicht besonders alt. 

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14 Kommentare

Das hört sich wirklich super an und da ich Ingwerjunkie bin wird das natürlich angesetzt! Ich hoffe das es der eingelegte Ingwer ist den man in chin. Restaurants ab und an bekommt.
@Donnemilen: Ja, das ist er :). Und es wird dir gelingen... und du wirst begeistert sein :). Habe im Zuge dieser Zusammenfassung im Netz gefunden, dass man dem chines. Bioingwer nicht trauen soll, Biozertifikate für 1.000 Euro gekauft werden und die Pestizidbelastung bei Stichproben zwar noch im Rahme sei, aber eher hoch ausfällt. Der peruanische Ingwer hat den normalen Markt verlassen, da die Chinesen das Geschäft übernommen haben. Derzeit gibt es tollen frischen Ingwer in Bioläden, der auch günstig ist. Das nur am Rande. Ich hoffe du kriegst den roten Wundersaft und kannst durchstarten.
Habe den so eingelegten Ingwer beim Sushi essen kennen- und lieben gelernt. Finde ihn megalecker. Dass man den selber einlegen kann, bzw. was man dazu benötigt, wusste ich noch nicht. Ich werde mich bestimmt bald auf die Suche nach dem Ume-Su Essig machen und das ausprobieren. Danke für den Tipp! 😀

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