Self-Care mit Ina: Chamomilla - Heilung mit Echter Kamille

Chamomilla - Heilung mit Echter Kamille
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Magen-Darm-Infekte, Fieber, Erkältungen, Krämpfe, Entzündungen – bei Echter Kamille denken wir sofort an Heilung und Beruhigung. Zum Glück gibt es Chamomilla in unzähligen Formen – auch als anspruchslose Pflanze, die bei uns zuhause wächst.

Der Magen drückt, die Verdauung rebelliert – früher haben wir in diesem Fall gerne zu Cola und Salzstangen gegriffen. Heute wissen wir, dass damit zwar der Blutzucker steigt und sich durch das Koffein kurzfristig unsere bleierne Müdigkeit verzieht. Doch wirkliche Linderung erfahren wir durch einen anderen All-Time-Klassiker: Echte Kamille oder Matricaria chamomilla.

Inhaltsverzeichnis

  1. „Zauberkraft“ nicht nur für Babys
  2. Wo findest du Kamille?
  3. Chamomilla - Erntezeit
  4. Kamille: Tee und Wickel
  5. Gurgeln mit Kamillentee
  6. Anwendung auf der Haut
  7. Kamille-Eiswürfel gegen Pickel
  8. Chamomilla-Globuli - Anwendungsgebiete
  9. Wirkstoffe von Kamille
  10. Finger weg bei Allergien
  11. Ein Moment, nur für dich

„Zauberkraft“ nicht nur für Babys

Ina

Schon Babys reagieren auf Kamille, als hätte sie jemand mit dem Zauberstab angetippt. Schreianfälle verstummen, verkrampfte Gliedmaßen entspannen sich, wundes Zahnfleisch nimmt eine normale Farbe an. Schade, dass wir Menschen diese „Zauberkräfte“ der Kamille im Laufe unseres Lebens zunehmend vergessen – und nur in Notfällen darauf zurückgreifen. Erst, wenn wir von Krämpfen geschüttelt werden, in uns ein Magen-Darm-Infekt tobt, wir unter Reizdarm leiden oder uns eine Erkältung oder Entzündung plagt, fällt sie uns wieder ein.

Wo findest du Kamille?

Die aus Asien stammende Heilpflanze trat ihren Siegeszug über Süd- und Osteuropa an. Heute ist sie in ganz Europa verbreitet, was auch an ihrer Anspruchslosigkeit liegt: Chamomilla wächst am Feldrand genauso gut wie auf Äckern, Schuttplätzen und an Autobahnböschungen. Alles, was sie braucht, ist ein kalkarmer und nährstoffreicher Boden, gerne auch Lehm oder Ton.

Chamomilla - Erntezeit

Kennst du eine Stelle, auf der wilde Kamille wächst? Dann spare dir den Gang zum Super- oder Biomarkt. Die Kamillenblüten kannst du noch bis Ende Juni ernten, am besten drei bis fünf Tage, nachdem sie aufgeblüht sind. Schon beim Pflücken umweht dich der typische, sanfte und wohltuende Kamillengeruch. Das liegt an den ätherischen Ölen, die stark entkrampfend und entzündungshemmend wirken. Natürlich kannst du Kamillenblüten kaufen – du kannst die Pflanze aber auch leicht selbst zuhause ziehen und die Blüten ernten. Im Hochbeet, im Balkonkasten oder im Garten gedeiht die Echte Kamille wunderbar.

Ob als Tee, als Wickel, Gurgellösung oder Vollbad - mit Kamillenblüten bekommst du viele Beschwerden in den Griff.

Kamille: Tee und Wickel

Die Chamomilla-Anwendungsgebiete reichen übrigens weit über den klassischen Magen-Darm-Tee hinaus. Für diesen übergießt du einfach einen Teelöffel voll Blüten mit kochendem Wasser, lässt es 5 bis 7 Minuten ziehen und schlürfst die lindernde Flüssigkeit Schluck für Schluck. Für entkrampfende Wickel lässt du den Tee 10 Minuten ziehen und tränkst anschließend ein Tuch mit ihm. Wringe es aus und lege es auf den nackten Bauch. Mit einem darüber liegenden Tuch hältst du die Wärme. Nach 15 Minuten entfernst du den Wickel. Dreimal am Tag angewendet, tritt bei den meisten Beschwerden schnell Besserung ein.

Gurgeln mit Kamillentee

Leichte Entzündungen im Mund, am Zahnfleisch und im Rachen sowie Halsschmerzen bekommen wir ebenfalls gut mit Kamillentee in den Griff. Beim Gurgeln bekommst du damit eine Menge Bakterien in den Griff, die im Mund- und Rachenraum für Schmerzen sorgen. Beim Gurgeln sollte der Kamillentee am besten lauwarm sein und du solltest ihn anschließend ausspucken. Bei akuten Schmerzen kannst du das Gurgeln alle zwei bis drei Stunden wiederholen, anschließend reicht dreimal Gurgeln pro Tag.

Anwendung auf der Haut

Immer häufiger angewendet wird Kamille bei entzündlichen Hautkrankheiten – sowohl innerlich wie auch äußerlich. Durch die antibakteriellen Inhaltsstoffe wirkt Chamomilla entzündungshemmend. Dass Hydrocortison vor allem großflächig und langfristig aufgetragen mehr Probleme schafften als lösen kann, ist längst bekannt. Vor allem sollte es nicht bei jeder oberflächlichen, kleinen Hauterkrankung zum Einsatz kommen. Schließlich hat auch Kamillensud eine gute Wirkung auf Ekzeme und entzündete Haut. Für dieses Gebiet lässt du den Kamillenwickel länger auf der betroffenen Haut als beim Bauchwickel, bis zu 30 Minuten. Verstärkt wird die Wirkung von außen übrigens durch eine zusätzliche Tasse Kamillentee, die gleichzeitig von innen Heilung bringt.

Keine Lust auf ein Vollbad? Dann gönne dir doch einfach eine Fußbad. Das erfrischt und beseitigt zuverlässig unangenehme Gerüche.

Kamille-Eiswürfel gegen Pickel

Nutzen wir die positive Wirkung von Kamille bei Hauterkrankungen auch zwischendurch. Ziert ein unschöner Pickel unser Haupt? Dann greifen wir besser nicht zur Chemie, sondern gehen zur . Eingefrorener Kamillentee in Eiswürfelform wirkt auf die Hautunreinheit nämlich doppelt: Zum einen kühlt er die betroffene Stelle samt Schwellung. Zum anderen bekämpft der Kamilleneiswürfel die Entzündung.

Chamomilla-Globuli - Anwendungsgebiete

Gerade Babys reagieren wunderbar auf Kamillen-Globuli. Ob Chamomilla d6 oder Chamomilla d12 – sie bringen bei Bauchschmerzen, bei Wutanfällen, Mittelohrentzündung oder beim Zahnen nach Rücksprache mit dem Kinderarzt häufig die schnelle und erwünschte Linderung. Erwachsene greifen vor allem bei Stress, Gelenkerkrankungen und Entzündungen auf Chamomilla c30 zurück. Diese hohe Dosierung darf Kindern übrigens nur auf ärztliche Verordnung hin verabreicht werden. Doch ob für die genannten Anwendungsgebiete oder für viele weiteren gilt: Kamillenblüten in Tee- oder Sud-Form ersetzen häufig den Gang zur Apotheke und den Kauf von Globuli.

Ob man an Homöopathie glaubt oder nicht - zumindest Chamomilla d6 findet sich in fast jeder Baby-Hausapotheke.

Wirkstoffe von Kamille

Das ätherische Öl der Kamillenblüte hat es in sich. Betrachten wir die Inhaltsstoffe der Chamomilla, wird uns klar, warum sie so wohltuend wirkt: Bisabololoxide, α-Bisabolol, trans-β-Farnesen, Enindicycloether, Flavonoide,und Guajan-Derivate sind einige der enthaltenen Hauptbestandteile. Den meisten von uns sagen diese zwar wenig. Doch Chemiker:innen nicken nun wissend und lächelnd. Denn genau diese Bestandteile wirken auf uns beruhigend, entkrampfend und sogar angstlösend.

Finger weg bei Allergien

Chamomilla gehört zur Familie der Korbblüter. Leider reagieren einige Menschen auf diese teilweise mit Allergien. Bevor du deinen kompletten Garten mit Kamille bepflanzt, solltest du dir deshalb sicher sein, dass du nicht allergisch auf sie reagierst.

Ein Moment, nur für dich

Leider müssen unser Körper und Geist häufig erst leiden und mit teilweise heftigen Symptomen reagieren, bis wir uns um sie kümmern. Natürlich hilft uns die Kamille im Notfall. Aber wir können uns mit ihr auch präventiv etwas Gutes tun – und gar nicht erst in Schieflage geraten. Gönne dir mit den gesammelten, frischen oder getrockneten Kamillenblüten deshalb hin und wieder ein schönes Kamillenbad. Streue einfach eine bis zwei Hand voll Blüten ins Wasser, zünde eine Kerze an – und schlürfe in deinem duftenden Bad einen Kamillentee mit Honig. Nach so viel Entspannung, Balsam für Innen und Hautpflege für Außen genießt du sicher süße und unbeschwerte Träume – und startest anschließend gestärkt und voller Tatendrang in einen neuen Tag.

Deine

Ina

Es sind die kleinen, lichten Inseln, die uns den Alltag versüßen. Zum Glück hat Ina bei Frag Mutti jede Menge Rezepte für kleine Wohlfühl-Momente, die sie jeden zweiten Donnerstag bei „Self Care mit Ina“ mit uns teilt.

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