Ich werde in den kommenden Wochen ein paar meiner selbst gemachten Gerichte mit den Fertigprodukten und -alternativen gegenüberstellen. Dazu entschieden habe ich mich, weil es immer noch eine Menge bequeme Leute gibt, die lieber zu den Fix und Fertig Produkten greifen und sich oftmals eher ungesund wegen der Zusatzstoffe ernähren, aber auch eine Menge mehr Geld ausgeben. Dabei ist selbst Kochen so einfach und nimmt kaum mehr Zeit in Anspruch, als die Fertigmischung. Außerdem reduziert man so Müll und kann auch Dinge, die man vielleicht ohnehin noch hat, verwenden.
Beginnen möchte ich mit der preislichen Gegenüberstellung für die verschiedenen Varianten der Fertigprodukte.
Spaghetti mit Tomatensoße (Fertigprodukte)
Soßen alleine gibt es beispielsweise von Barilla, Mirácoli oder Bertolli. 400 g kosten fertig im Glas etwa 2,69 Euro. Die Nudeln braucht man noch dazu. 500 g Spaghetti kosten vom Discounter 0,49 Euro. Parmesan braucht man auch noch, wenn man denn mag. Insgesamt kommt man auf etwa 3,20 Euro bis 4,00 Euro für maximal 4 Portionen.
Alternativ gibt es auch komplett fertige Gerichte beispielsweise von Mirácoli oder auch in günstig als Eigenmarke aktuell für 3,79 Euro bzw. 1,39 Euro jeweils 380 g bzw. 400 g. Hier muss man bedenken, dass sich die Gesamtmenge auf Nudeln und Soßenbestandteile bezieht. Hier bekommt man also maximal 2 Portionen raus.
Spaghetti mit Tomatensoße mit frischen Zutaten
Nun zu meinem einfachen, selbst gemachten Rezept. Die Preise für die jeweilige Menge berechne ich schon anteilig.
- 1 Dose geschälte Tomaten mit 400 g Inhalt für 0,39 Euro
- 1/4 einer Tube Tomatenmark für 0,16 Euro
- 1 Zwiebel für etwa 0,10 Euro
- 1 Karotte für etwa 0,08 Euro
- 50 ml Rotwein für 0,10 Euro
- 1 Knoblauchzehe für 0,10 Euro
- 1 Paket Spaghetti für 0,49 Euro
- Salz und Pfeffer für rund 0,05 Euro
- Basilikum für 0,40 Euro
- 10 ml Olivenöl für 0,05 Euro
- 1 TL Zucker für 0,02 Euro
Zubereitung mit frischen Zutaten
- Zwiebel, Knoblauch und Karotte schälen.
- Topf mit etwas Öl auf den Herd stellen und erhitzen. Die Zwiebel klein schneiden und anbraten. Die Karotte reiben und ebenfalls mit anbraten.
- Parallel einen weiteren Topf mit gesalzenem Wasser aufstellen und das Wasser zum Kochen bringen für die Nudeln. Geschälte Tomaten aus der Dose mit in den Topf geben. Salz und Pfeffer dazu.
- Knoblauch pressen und hinzugeben. (Ich greife gerne auf mein Knoblauchöl zurück.)
- Tomatenmark aus der Tube hinzugeben und alles verrühren.
- Einen TL Zucker, um den Tomaten die Säure zu nehmen und das Basilikum klein hacken und ebenfalls mit in den Topf geben.
- Alles bei kleiner Flamme köcheln lassen und gelegentlich umrühren.
- Spaghetti in das kochende Wasser geben und nach Packungsanleitung kochen.
- Kurz bevor die Spaghetti al dente sind, die Tomatensoße mit dem Pürierstab einmal pürieren und einen Schuss Rotwein und Olivenöl dazu geben.
- Soße erneut mit dem Löffel umrühren und dann die Spaghetti abgießen und alles miteinander servieren.
Optional Frischkäse, frische Tomaten oder Ähnliches mit hineingeben.
Selbst kochen: Nicht nur gesünder, sondern auch günstiger
Insgesamt kommen wir beim selbst gemachten Gericht also auf 1,94 Euro für mindestens die gleiche Menge an Nudeln und Soße wie in der Variante der gekauften Soße. Die Energiekosten sind ähnlich bis gleich, denn die Nudeln kochen gleich lang. Entweder bleibt noch eine Menge Geld für Parmesan über oder man bekommt die gleiche Menge fast zum halben Preis. Dazu weiß man auch noch, was drinnen ist, kann selbst abschmecken und vielleicht noch ein paar frische Tomaten oder andere Reste (Frischkäse, sonstige Kräuter usw.) verwerten. Wer auf Basilikum (wir bauen es selbst an und frieren es ein) oder auch Rotwein beispielsweise verzichten kann, der kommt sogar noch günstiger weg. Ich habe für alle Zutaten die Preise angegeben, obwohl wir insbesondere im Sommer Zwiebeln, Karotten und Basilikum selbst anbauen und deutlich günstiger wegkommen. Die Kochzeit ist eigentlich – so sieht man in der kurzen Rezeptbeschreibung – kaum länger, als die Kochzeit der Nudeln. Die Nudeln müssen auch beim Fertiggericht kochen und tun dies natürlich auch nicht schneller.
Wer nun super clever ist und auch noch Zeit und ein wenig Energie sparen möchte, der kocht sogar direkt 2 oder 3 Mal die Menge an Soße und friert diese dann portionsweise ein. Ansonsten bleibt aber auch so normalerweise noch Soße über, die man sehr gut kalt werden lassen und für das nächste Mal einfrieren kann. Die fertigen Soßen würde ich wohl auch einfrieren, aber weniger gerne als meine selbst gemachten Dinge.
Übrigens, meine Motivation Tipps dieser Art zu verfassen, liegt darin, dass ich im Bekanntenkreis, aber auch im Supermarkt sehr viele Leute sehe, die Fertigprodukte kaufen. Oftmals sind es aber genau diese Leute, die andererseits am lautesten über finanzielle Probleme berichten. Es ist sicherlich anmaßend, das als einziges Kriterium heranzuziehen, aber in der heutigen Zeit ist es sicherlich überlegenswert, was man alles selbst machen kann, weiß, was drinnen ist und damit auch noch Geld einsparen und Reste verwerten kann.
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Kreativling
exzessiv genußsüchtig
ich finde deine Motivation für diese Variante der Tipps klasse und auch supergut gegenübergestellt beschrieben.
Ich arbeite schon lange nach diesem Prinzip ....auch wenn ich zur Zeit auf Fertiggerichte angewiesen bin. Aber da gibt es für mich (außer noch? bei Pizza und daher sehr selten ...die haben sie nicht im Programm) nur einen Hersteller aus Bremerhaven, der völlig ohne Zusatzstoffe arbeitet und seit neuestem einen tollen Lieferservice bietet ...wer die Sortimente nimmt profitiert von günstigen Preisen und ab einer gewissen und immer noch sinnvollen Menge ohne Porto, so kommt man auf dieselben Preise, die es im Supermarkt nur in Angebotswochen gibt.
exzessiv genußsüchtig
beim durchlesen deines Rezeptes ist mir etwas aufgefallen.
Du gibst Tomatenmark und Zucker relativ spät zum Soßenansatz.
Viel besser ist es, die Zwiebeln und Karotten mit dem Zucker anzuschwitzen ...so karamellisiert er und die Süße wird harmonischer.
Sobald eine seeehr leichte Bräune erreicht ist, wird schon jetzt das Tomatenmark zugefügt und ebenfalls abgeröstet ....hierin besteht das Geheimnis, wie Tomatenmark seine Säure mindert.
Ein Profi"gesetz" heißt, wenn man jetzt mit einem kleinen Schluck Wasser/Weiß ! wein ablöscht, darf das Tomatenmark den Sud nicht mehr rot färben, sondern einen Touch ins bräunliche schwenken.
Sonst muss man die Flüssigkeit verdampfen lassen und noch ein bisschen weiter anschwitzen.
Erst jetzt die passierten Tomaten und all deine restlichen Schritte.
Wenn du Lust hast und ggf mal auf Vorrat kochen willst - probier mal zwei Töpfe mit beiden Varianten nebeneinander aus.
Bin gespannt, ob du auch so einen signifikanten Unterschied schmeckst, wie ich vor vielen Jahren, als ich den Trick kennenlernte.