Spartipps und Vereinfachungen für anstehende Nachzahlungen

Spartipps und Vereinfachungen für anstehende Nachzahlungen
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In diesem Tipp möchte ich mich wieder meinen Finanzen und der Idee widmen, gut mit meinen Finanzen auszukommen, auch wenn die Zeit für Heizungs-, Strom- und Nebenkostenabrechnungen sowie eventuell Mieterhöhungen ansteht. Ich mochte diese Zeit des Jahres eigentlich immer sehr, weil es in der Vergangenheit meist bedeutete, dass ich Geld zurückbekomme und Guthaben vorhanden ist. Seit Corona und dem Krieg in der Ukraine hat sich das leider für fast uns alle geändert. Im Folgenden sind also meine verschiedenen Tipps, um dennoch von den Nachzahlungen nicht erschlagen zu werden.

Einsparpotential ermitteln

Wichtig ist zunächst, dass man sich bewusst wird, dass die Preise für Energie und Wärme gestiegen sind und nur teilweise und zeitlich begrenzt durch verschiedene Subventionen seitens des Staates unterstützt werden.

Generell - und wer mir öfter folgt, weiß, dass es nicht nur ums Geld geht, sondern auch um die Umwelt - ist oft weniger mehr und macht genauso glücklich. Das soll heißen, dass man vielleicht an der ein oder anderen Stelle mit weniger Energie auskommen kann und so den Verbrauch ein wenig drosselt.

Beispiele beim Heizen können sein:

  • die Heizung etwas herunterdrehen und in Räumen, wo es nicht unbedingt sein muss, weniger heizen. Natürlich immer so, dass sich kein Schimmel bildet oder die Rohre Gefahr laufen zu platzen. Jedes Grad weniger wirkt sich auf die Abrechnung und den Gesamtverbrauch aus.
  • vielleicht kann man auch ein wenig später anfangen zu heizen und früher aufhören. In vielen Köpfen ist der Einheitstag am 03.10. auch der "Einheiztag", auch wenn es manchmal im Oktober noch recht mild ist und sicherlich auch bis Mitte November hinein ohne Heizung gehen kann. Ebenso heizen viele auch bis Ende März oder sogar noch länger. Jeder Tag, den man später anfängt und früher aufhört zu heizen, verkürzt die Heizperiode und tut der Abrechnung gut.
  • Richtig Lüften und vor allem nicht bei geöffnetem Fenster heizen und die Heizung nie komplett ausschalten und dann wieder aufheizen ist ebenfalls sehr wichtig.
  • Statt nur in Unterwäsche zu schlafen, einen langen Schlafanzug nutzen und eine Decke mehr. Ebenso wie Hausschuhe und lange Kleider in der Wohnung anziehen, um weniger heizen zu müssen.

Natürlich gibt es auch Möglichkeiten beim Strom zu sparen, die sein können:

  • kein Licht in Räumen brennen lassen, in denen niemand ist, und kein Licht einschalten, wenn es draußen noch hell ist und man Tageslicht nutzen kann.
  • Zeitschaltuhren nutzen und konsequent alle Geräte abschalten, um Standby-Kosten zu vermeiden.
  • Abende bei gemütlichem Licht sind schön, aber gemütliches Licht kann auch von Kerzen kommen und muss nicht von Lavalampen oder Lichterketten sein.
  • Elektrogeräte so nutzen, wie es sein soll: Gefrierfach regelmäßig abtauen, den nicht ständig öffnen und schließen, Restwärme an den Herdplatten nutzen oder die Waschmaschine voller beladen und nicht halb leer laufen lassen. Im Sommer auf den Wäschetrockner verzichten sind weitere Ideen, wie man seinen Energieverbrauch ein wenig herunterschrauben kann.

Zusätzliches Potenzial:

  • Müll sollte so gut es geht vermieden werden. Dies kann man erreichen, indem man entweder unverpackt oder mit wenig Verpackung einkaufen geht oder Verpackungen bereits im Supermarkt entsorgt.
  • Pappe und Papier können gesammelt und vielleicht sogar zu Geld gemacht werden bei bestimmten Abnahmestellen oder an Nachbarn/Bekannte gegeben werden, die einen Ofen zum Heizen haben. In jedem Fall sollte Pappe so klein wie möglich gemacht werden, damit so viel wie möglich in die Papiertonne passt und diese dann auch wirklich voll und nicht mit Hohlräumen zwischen den Kartons geleert wird.
  • Um Biomüll zu sparen, kann man kompostieren oder einfach versuchen, weniger Müll zu produzieren. Dazu hatte ich schon einige andere Tipps, wie eine Gemüsesuppe aus den Schalen der verschiedenen Gemüsesorten kochen usw.
  • Ebenso kann man vielleicht immer mal Kleinigkeiten unterwegs an öffentlichen Mülleimern entsorgen.

All das sind nur Ideen, über die natürlich jeder für sich selbst entscheiden muss.

Vorsorge treffen

Der zweite Punkt, der mir total wichtig ist und absolut hilfreich ist, ist sich bewusst zu sein, dass auch eine Nachzahlung kommen kann. Um dem entgegenzuwirken, sind einerseits die oben genannten Tipps wichtig und können helfen, aber dennoch braucht man eben Energie und ganz ohne Kosten kommt man nicht aus. Daher empfehle ich sehr stark zwei Dinge:

  1. Schauen, dass man eine sinnvolle Vorauszahlung leistet und
  2. trotz monatlicher Vorauszahlung parallel jeden Monat eine gewisse, immer konstante Summe zurücklegt, um schon mal für eine mögliche Nachzahlung Geld angesammelt zu haben.

Klar mögen wir es alle, wenn wir wenige Kosten pro Monat haben und scheinbar mehr Geld zur Verfügung haben. Oft bedenkt man dann aber nicht, dass eine Nachzahlung kommen könnte oder rechnet mit viel weniger, als es dann tatsächlich ist. Wer einerseits schon genug im Voraus zahlt und andererseits ein wenig parallel anspart, erleichtert sich selbst das Leben und schafft sich eine gewisse Kontinuität.

Bei den meisten Anbietern kann man den Abschlag selbst wählen und anpassen. Manchmal online, manchmal per Telefonat. Zahlt man beispielsweise 5-20 Euro im Monat mehr voraus, als der vom Anbieter gegebene Abschlag, so hat man zwischen 60 und 240 Euro Puffer für eine Nachzahlung und mal ehrlich? 5-20 Euro im Monat mehr zu zahlen tut in der Regel weniger weh, als 300 Euro Nachzahlung auf einen Schlag, oder? Ebenso kann man es beim Vermieter oder der Hausverwaltung machen und anfragen, ob man ein klein wenig mehr an Nebenkostenvorauszahlung leisten kann. Es wird sicherlich kein Vermieter oder keine Hausverwaltung nein sagen.

Zusätzlich empfehle ich, 1-3 Monatsraten pro Jahr und pro Kostenstelle in 12 gleichgroßen monatlichen Teilen auf ein Sparbuch oder Unterkonto zu legen, damit man entsprechend vorgesorgt hat. Damit meine ich, wenn ich 120 Euro im Monat an Strom zahle, sollte ich zwischen 120 und 360 Euro pro Jahr parallel zur Vorauszahlung als Puffer für eine Nachzahlung ansparen. Also hier zwischen 10 und 30 Euro im Monat. Gleiches gilt bei der Heizung bzw. bei den Nebenkosten. So hat man genügend Flexibilität, sollte es irgendwo zu einer Nachzahlung kommen, diese dann problemlos zahlen zu können. Kommt es zu einem Guthaben, so kann man die Zahlungen dieses "Pufferaufbaus" natürlich einstellen und hat dennoch für eine irgendwann anstehende Nachzahlung immer eine Reserve aufgebaut und gleichzeitig jeden Monat mehr Geld, weil man die 10-30 Euro für den Puffer beim Strom und die weiteren Teilbeträge für den Puffer bei Heizung oder Nebenkosten nicht mehr weglegen muss oder zumindest deutlich senken kann.

Warum genau mache ich mir die Mühe und erkläre solch banale Dinge?

Ich selbst habe dieses Jahr 1900 Euro Betriebskostennachzahlung erhalten und 189 Euro Nachzahlung bei der Heizung. Zudem sind meine monatlichen Ausgaben deutlich erhöht worden, etwa um 290 Euro jeden Monat. Beide Rechnungen kamen exakt nach meinem Urlaub in Italien, also total ungünstig. Nun sind das keine Beträge, die man mal so eben von seinem laufenden Gehalt über hat. Per 01.08. muss ich nämlich 2089 Euro zzgl. der normalen Miete und der 290 Euro Erhöhungen zahlen. Nein, so viel verdiene ich nicht netto in einem Monat. Hätte ich also nichts zurückgelegt jeden Monat, dann hätte ich vermutlich ein massives Problem und würde in eine Schuldenfalle geraten. Vielen ist das überhaupt nicht bewusst und dann kommt das große Erwachen.

Bei mir in Österreich ist es aktuell so, dass wir eine Stromkostenbremse haben, daher hatte ich beim Strom ein ganz ordentliches Guthaben von knapp über 200 Euro. Daher wurden meine Abschläge gesenkt. Diese Stromkostenbremse läuft aber per Juni 2024 aus, und dann treffen mich wieder die normalen Preise. Auch darüber sollte man nachdenken und dies im Blick behalten. In 2024 werde ich also beim Strom wieder deutlich mehr pro Monat zahlen müssen.

Noch ein letzter Rat:

Eine Nebenkostenabrechnung kann man entweder vom Mieterverein oder in Österreich von der Arbeiterkammer kostenlos kontrollieren lassen (im Mieterverein muss man Mitglied sein).

Man kann allerdings auch selbst kontrollieren und zumindest mal mit den Vorjahren vergleichen. Mir ist beispielsweise bei meiner Abrechnung dieses Jahr aufgefallen, dass wir etwa 5200 Euro im Jahr für die Treppenhausreinigung zahlen, was ich extrem viel finde, dafür, dass die Reinigungsfirma nur 1x wöchentlich kommt und etwa eine Stunde beschäftigt ist. Das wären etwa 100 Euro Stundenlohn, was sicherlich eine Reinigungsfirma niemals abrechnen wird. Also auch hier empfiehlt es sich, genauer zu schauen, welche Positionen aufgeführt sind und Maßnahmen zu ergreifen.

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