Schnitt und Form von Kleidung können noch so schön sein, wenn die Farben nicht zu einem passen, bleibt doch manches ungetragen im Schrank liegen. Ein Farbpass ist ein guter Einkaufsbegleiter. Ihr könnt ihn zum Abgleich ans Kleidungsstück eurer Wahl halten und damit Fehlkäufe vermeiden.
Was ist ein Farbpass?
Farbpässe gibt es für unterschiedliche „Jahreszeiten“. Damit ist nicht gemeint, dass ihr im Frühling andere Farben tragt als im Herbst. Jeder Teint ist unterschiedlich, und bei einer Farbberatung könnt ihr herausfinden, ob euch eher kalte oder warme Farbtöne stehen. Eingeteilt wird in den Farbtyp Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Ein Farbpass gibt die jeweilige Farbenpalette wieder.
Farbberatung ermittelt euren Jahreszeiten-Typ
Bei der Farbberatung wird mit Mustertüchern eure Jahreszeit bestimmt. Dabei könnt ihr selbst sehen, welche Farben euch wie wirken lassen, und welcher Jahreszeiten-Typ ihr seid. Die dazu passende Farbpalette bezieht sich übrigens nicht nur auf Kleidung. Auch die Farbe des Make-ups beispielsweise oder die Auswahl von Accessoires können so leicht bestimmt werden. Die Farbberatung ist übrigens nicht nur für Frauen gedacht. Auch Männer profitieren, wenn die Business-Kleidung oder das private Outfit nicht nur gut sitzt, sondern auch die Farben stimmen.
Auf zur Farbberatung!
Für manche mag eine Farbberatung etwas esoterisch klingen – oder ein bisschen albern. So ging es mir zumindest, als vor ein paar Jahren eine Freundin beim Shopping meinte, sie würde nichts anprobieren, da sie ihren Farbpass nicht dabei habe. Bis mir ein Licht aufging, als ich mich super gestresst und urlaubsreif fühlte und mir dann mehrmals an einem Tag gesagt wurde, wie erholt und gut ich doch aussehen würde. Es lag an der neuen Bluse, die offensichtlich „meine Jahreszeit“ abbildete. Also bin ich zur Einzelfarbberatung gegangen. Die Kosten dafür lagen bei knapp 140 Euro für zwei Stunden Farbberatung inklusive Make-up und den Farbpass zum Mitnehmen. Die zwei Stunden waren sehr kurzweilig! Neben der Bestimmung meiner Jahreszeit erklärte mir die ausgebildete Stylistin auch, wie ich den Pass nutzen kann. So kommen z.B. nicht nur die Farben auf dem Pass „zum Tragen“, sondern auch Zwischentöne, die je nach enthaltenen Farbanteilen passen oder eben gar nicht in Frage kommen. Für eine Beratung müsst ihr jedoch nicht so viel Geld ausgeben. Auch eine Gruppenberatung führt zur Typbestimmung und zur Aushändigung eines Farbpasses. Bei einer guten Beratung wird genügend Zeit sein, um auf euren Typ einzugehen und den Umgang mit eurer Farbpalette zu besprechen.
Farbpässe in verschiedenen Formaten
Farbpässe gibt es in verschiedenen Ausführungen und Formaten. Bekannt sind die großflächigen Farbfächer, die euch vielleicht in ähnlicher Form schon bei Malerbetrieben oder Grafikern begegnet sind. Erhältlich sind sie aus Kunststoff, Tonkarton oder auch als Stoffmuster. Deutlich kleiner und superflach sind die Farbpässe im Kartenformat. Für Brillenträger und Brillenträgerinnen ideal ist der Farbpass als Microfaser-Tuch, das unauffällig im Brillenetui verschwindet und zum Reinigen der Brille verwendet werden kann. Bei meiner Farbberatung bekam ich von der Fachfrau die zu mir passenden Farben in eine Art Klappkarte geklebt. Mir war das auf Dauer zu instabil, so dass ich umgestiegen bin auf einen Fächer, der durch einen Kunststoffeinband geschützt ist.
Wie viele Farben sollte euer Farbpass enthalten?
Die Anzahl der Farben in den Farbpässen variiert deutlich. Ob nun 24, 36 oder 48 Stück, sie alle stehen für eine der vielen Farben, die euren Farbtyp ausmachen und sind als Anhaltspunkt gedacht. Wenn ihr unsicher seid, empfehle ich euch einen Farbpass mit vielen Farben, auch wenn es sicher schwierig ist, genau nach diesen Farben zu greifen. Mit etwas Übung reicht euch später die kleine Chipkarte.
Das kostet ein Farbpass
Wenn ihr euren Farbtyp kennt, könnt ihr den passenden Farbpass schon für 4 Euro erwerben. Die Preise gehen bis zu 35 Euro. Wer keinen Pass mit sich herumtragen möchte, kann auch eine Farbpass-App für etwa 4 Euro auf das Smartphone laden. Die Hersteller weisen aber darauf hin, dass die Farbgebung je nach Gerät unterschiedlich ausfällt und raten zur einmaligen Farbkalibrierung.
Tipps fürs Shopping
Zugegeben, die erste Shopping-Tour mit Farbpass war mir etwas peinlich. Ich habe der Verkäuferin gesagt, dass ich Jahreszeiten-Neuling bin und mir schon klar ist, dass ich jetzt nicht nach einer Farbe meines Passes suchend durch die Abteilung laufen werde, dass ich mich aber um Unterstützung im Umgang mit dem Farbpass freuen würde. Und das hat ganz gut geklappt. Die Verkäuferin meinte noch, dass ich mir meine Auswahl im Tageslicht anschauen könnte, worüber ich ganz dankbar war. Auch wenn mein Farbpass bei künstlichem Licht funktioniert, eine Farbe bei Tageslicht zu sehen ist doch häufig was anderes. Da geht es mir ja nicht nur drum, ob die Farbe passt, sondern letztendlich ist dann doch ausschlaggebend, dass sie mir gefällt.
Delfin-Beobachterin