Bei mir im Haus gibt es ab diesem Herbst ein neues Schulkind. Wir machen "eigentlich" keine Geschenke, aber so eine kleine Süßigkeit, dachte ich mir, ist nicht verpflichtend und das Kind freut sich. Jetzt mag ich halt nicht nur eine Tüte Gummibärchen in die Hand drücken. Da kam mir heute spontan eine Idee: Eine Mini-Schultüte basteln. Nichts Aufregendes, aber ich finde es trotzdem hübsch und freue mich gerade total über mein Ergebnis.
Material benötigt man nicht viel dazu und werden die meisten von euch zu Hause haben, bis auf das Tüllband. Aber ich denke mal, es muss ja nicht Tüll sein. Man kann ja auch zum Beispiel eine alte dünne Bluse zerschneiden, die man sowieso längst entsorgen wollte.
Wenn ihr größeres Kartonpapier zur Verfügung habt, könnt ihr die Tüte natürlich auch größer machen. Auch muss sie nicht mit Servietten beklebt werden, man kann sie auch mit bunten Stickern bekleben oder bemalen.
Material und Zubehör
- Kartonpapier DIN A4 ca. 200 g
- Schere
- Klebestift
- Serviette
- Tesafilm
- Heißklebepistole
- Heißklebestick
- Tüllband oder anderen geeigneten Stoff
- Schleifenband
- Süßigkeit für die Füllung
Anleitung
- Als Erstes hatte ich ein DIN A4 Kartonpapier mit 200 g der Länge nach, seitlich so gerollt, dass es eine Tüte ergab.
- Die Tüte mit dem Klebestift an der Seite entlang zusammenkleben.
- Eine Papierserviette von den zwei dünnen weißen Schichten befreien (entfernen).
- Die Serviette mit dem Klebestift an die Tüte ankleben, dabei hatte ich darauf geachtet, dass unten an der Spitze überlappt war, damit alles eingepackt ist.
- Was dann von der Serviette oben über stand, habe ich beginnend an der langen Spitze ebenfalls mit dem Klebestift nach innen geklebt.
- Dann habe ich von einer Rolle mit Tüllband 4 x ca. 50-60 cm lange Stücke abgeschnitten und diese zur Hälfte gefalten. An der Stelle, wo ich zusammengefaltet habe, habe ich es mit Tesa fixiert.
- Dann die Tüllstücke innen und am oberen Tütenrand entlang mit Heißkleber angeklebt.
- Eine Tüte Gummitierchen in die Tüte gesteckt und die Tüllbänder mit Schleifenbändern zusammengebunden.
Wir freuen uns, dass diese (deutsche) Tradition fortgeführt wird.
PS: Auch zu der Tradition der Geschenke möchte ich aus meiner Erinnerung von1959 noch etwas erzählen. Es gab nicht viel, aber die Nachbarn in unserem Dorf haben alle Geschenke für mich gebracht. Es waren vor allem "praktische" Dinge, z.B. Unterwäsche und Strümpfe. Die Hälfte davon war schon zu klein, in die andere Hälfte musste ich erst noch hineinwachsen. Als Dankeschön wurde ein Kuchenpäckchen erwartet und das bedeutete, dass meine Mutter gemeinsam mit meiner Oma sehr viel Kuchen backen mussten. Zur Feier mit den Verwandten musste ja auch noch was da sein.
Im Gegenzug erhielten wir auch so ein Päckchen, wenn wir ein Geschenk zum Schulanfang gemacht hatten, das war auch schön.
Diese Tradition ist jetzt wahrscheinlich ausgestorben, bei unseren Kindern und auch bei den Enkeln. Wer bäckt heute noch Kuchen in rauen Mengen?
Das ist jetzt sehr selten geworden, und mit den Nachbarn kann man sich trotzdem gut verstehen.