Trockenmauer bauen – Anleitung

Trockenmauer bauen – Anleitung
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Der Bau einer Trockenmauer ist gar nicht so schwer. Mit etwas Planung könnt ihr auch als Hobbygärtner eure eigene Trockenmauer selber bauen.

Gründe für eine Trockenmauer

Eine Trockenmauer ist zunächst mal praktisch: sie wird häufig gebaut, um einen Hang abzustützen. Vielleicht soll sie bei euch auch als freistehende Mauer einen Sicht- oder Windschutz bieten, ein Hochbeet einzäunen und damit den Weg für die Schnecken erschweren und euch die Arbeit erleichtern – oder ihr findet diese Art Mauer einfach nur schön.

Trockenmauern speichern Wärme

Gefallen tun Trockenmauern auch der Tierwelt, denn was alle Trockenmauern gemeinsam haben ist, dass die Steine lose aufeinandergesetzt sind, nicht mit Mörtel verfugt und somit Ritzen bleiben. Eidechsen und Blindschleichen bahnen sich hier ihren Weg und freuen sich über die gespeicherte Wärme der Steine. Das ist auch ein Grund, warum Trockenmauern im Weinbau so beliebt sind: die Steine nehmen die Wärme erst auf – und geben sie dann wieder ab. Für die Reben ein Wärmeplus von bis zu 5 Grad.

Steine für die Trockenmauer

Wenn ihr euch Trockenmauern anschaut, dann gefällt euch sicher nicht nur der ein oder andere Stein, sondern auch die Art, wie die Mauer damit gesetzt wird. Wenn ihr die Mauer regelmäßig und geordnet wollt, dann entscheidet euch für bearbeitete Steine. Beim Bauen habt ihr den Vorteil, dass das Puzzeln mit den Steinen nicht so aufwändig ist, wie wenn ihr euch für Natursteine entscheidet. Die sind in Form und Größe unterschiedlich und es kann etwas dauern, bis jeder seinen Platz gefunden hat. Nach Steinen könnt ihr im Baustoffhandel oder direkt beim Steinbruch schauen.

So setzt ihr die Steine für eure Trockenmauer

Wenn ihr unterschiedliche Steingrößen verwenden wollt, dann fangt mit den größten an. Generell gilt: die breiteste Seite des Steines wird nach unten verbaut. Wichtig ist auch, dass die aufeinander liegenden Steine keine Kreuzfugen bilden, die senkrechten Fugen also nur durch eine Steinreihe gehen und nicht durch zwei. Das ist ganz gut an den Beispielfotos hier zu sehen. Nicht sichtbar sind die so genannten „Binder“. Das sind Steine, deren lange Seite nach hinten gesetzt wird und die zur Stabilität immer mal wieder eingebaut werden.

Ein gutes Fundament muss sein

Zur grundlegenden Stabilität ragt die erste Steinreihe etwas in den Boden. Hierzu hebt ihr eine Grube aus, die ihr zuunterst mit einer Schicht Kies füllt. Wenn ihr euch Trockenmauern anschaut, dann fällt euch eine Neigung zum Hang auf, 10 bis 15 Prozent sind hier die Regel. Das gilt auch für freistehende Mauern, die zweireihig aufgebaut sind und sich somit zueinander neigen.

Hinterfüllung einplanen

Zwischen eurer Trockenmauer und dem abzusichernden Hang plant ihr eine Hinterfüllung mit Kies oder Schotter ein. Damit wird eure Mauer vom Druck des Hanges entlastet und gleichzeitig ist diese Füllmasse wasserdurchlässig. Wenn ihr einen sehr feuchten Boden habt wollt ihr vielleicht noch zusätzlich ein Drainage-Rohr verlegen. Das wird auch in die Hinterfüllung platziert, und zwar auf unterster Ebene mit etwas Gefälle, so dass das Wasser ablaufen kann.

Hoch hinaus

Nachdem ihr die erste Steinreihe gesetzt habt, gebt ihr die Hinterfüllung dazu. Steht es euch nach Bepflanzung, dann ist jetzt die Zeit dafür gekommen. Bevor ihr zur nächsten Steinreihe übergeht füllt ihr die Ritzen mit Erde und setzt eure Pflanzen ein. Sonne mögen Hungerblümchen, Geröllnelken oder Steintäschel; auf der Schattenseite fühlen sich Farne, Mauerraute und gelber Lerchensporn wohl. Seid ihr im Wechsel mit Steinen, Hinterfüllung und Bepflanzung oben angekommen, so endet eure Hinterfüllung mit Erde. Bis zu einem Meter Höhe ist der Bau einer Trockenmauer überschaubar, und vielleicht finden sich auch Menschen in eurem Umfeld, die die Steine mit euch aus dem Weg räumen.

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