Vegetarier: Ein Leben ohne Fleisch

Vegetarier: Ein Leben ohne Fleisch

Kürzlich haben wir in einem Artikel über die Fleischindustrie in Deutschland informiert. Die mit den Jahren bekannt gewordenen Missstände in der Fleischproduktion haben bei vielen Menschen zu einer Umstellung ihrer Ernährung geführt. Doch es sind nicht nur die Missstände in der Fleischherstellung sondern auch andere Gründe, weshalb heute zwischen 6 und 8 Prozent der Bevölkerung das Fleisch von ihrem täglichen Speiseplan streichen.

Gründe, Formen sowie Vor- und Nachteile des Vegetarismus

Stellt man sich der Frage, seit wann es den Vegetarismus gibt, so findet man die Antwort im 6. Jh.v. Chr. Zumindest zählt man heute den griechischen Gelehrten Pythagoras als ersten bewussten Vegetarier. Bestandteil des Vegetarismus waren religiöse und philosophische Bestrebungen. Aber auch so ernährte sich die breite Masse fleischarm; zwangsläufig, denn Fleisch war teuer. Fisch hingegen war lange Zeit die Volksnahrung Nummer 1.
Offiziell wurde der Begriff „Vegetarier“ erst im Jahre 1847. Im Jahre 1908 folgte die erste internationale Vegetarier-Union.

Formen

Die unterschiedlichen Ausrichtungen des Vegetarismus ergeben sich zum einen aus dem Grad des Verzichts an tierischen Lebensmitteln, zum anderen aber auch aus der Art sowie der Zubereitung der pflanzlichen Lebensmittel.

  • Ovo-Lacto-Vegetarier („normaler“ Vegetarier)

Nicht auf dem Speiseplan: Fleisch, Fisch, Meerestiere
Auf dem Speiseplan: Eier, Milchprodukte

  • Lacto-Vegetarier

Nicht auf dem Speiseplan: Fleisch, Fisch, Meerestiere, Eier
Auf dem Speiseplan: Milchprodukte

  • Veganer

Auf dem Speiseplan: Ausschließlich pflanzliche Produkte

Gründe

Es gibt unterschiedliche Gründe weshalb Vegetarier auf den Verzehr von Fleisch verzichten. Fasst man die Gründe jedoch in Oberkategorien zusammen, so lassen sich drei Gruppen ausmachen.

Gesundheitliche Gründe:
Inzwischen ist es allgemein bekannt, dass eine fleischfreie Ernährung Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Herz- und Kreislauferkrankungen, Fettstoffwechselstörungen und Gicht verringert.

Ökologische Gründe/Umweltbelastung:
Die Massentierhaltung gilt laut Tierschutzorganisationen als einer der Hauptgründe des Klimawandels. So soll beim Verdauungsprozess der Tiere eine enorme Menge an Treibhausgasen entstehen, die zu einer Erderwärmung führen.
Natürliche Ressourcen der Erde schonen und aufrechterhalten, ist ein weiterer Faktor den zahlreiche Vegetarier als Grund für den Fleischverzicht angeben.

Religiöse und ethische Gründe:
Tiere sollen weder getötet noch gequält werden.

Vor- und Nachteile

Vorteile:
Die Vorteile einer fleischfreien Ernährung kommen mit den oben genannten Gründen für eine fleischfreie Ernährung einher. So sind weniger Zivilisationskrankheiten, Umweltschutz, aber auch das gute Gewissen darüber, dass man am Grauen der Massentierhaltung keinen Anteil hat, sicherlich bedeutende Vorteile einer vegetarischen Ernährung.

Nachteile:
Obwohl Fleisch einer der besten Energie-, Eiweiß- und Mineralstofflieferanten ist, ist es laut Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung für eine ausgewogene Ernährung nicht zwingend erforderlich!

Hingegen sollte jedoch bei einer fleischfreien Ernährung der tägliche Speiseplan strenger kontrolliert werden. Es muss weiterhin gewährleistet sein, dass ausreichend Vitamin 12, Vitamin D, Eiweiß, Eisen und Kalzium aufgenommen wird. Andernfalls könnten Mangelerscheinungen wie Müdigkeit, Appetitlosigkeit aber auch eine mangelnde körperliche Belastbarkeit und Osteoporose auftreten.

Fazit

Schaut man sich die Gründe an, die heute bei immer mehr Menschen zu einer fleischfreien Ernährung führen, so sind diese mehr als nur nachvollziehbar! Daher ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass die Anzahl an neu hinzukommenden Vegetariern immens steigt. Laut einer Berechnung des Vegetarierbundes Deutschlands (VEBU) werden wöchentlich im Durchschnitt ca. 4000 Menschen Vegetarier. „Vegetarismus liegt im Trend!“, aus meiner Sicht nachvollziehbar.
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124 Kommentare

Ja..genau das meine ich auch.
der mensch heutzutage isst zu viel Fleisch. 300gr wöchentlich würden ausreichen, Realität: 170gr pro Tag(!!) bei den niedrig-Preisen im Discounter kein wunder.
da ist es wohl klar, wieviele Tiere dafür leiden, und wie doll getrikst wird (Hormone, Antibiotika..) um aus einem Tier möglichst viel Fleisch zu bekommen. die Hälfte von dem Fleisch wird zu allem Überfluss noch weggeworfen..
ein umdenken würde denke ich schon einiges bringen.
annima: Da stimme ich dir zu,obwohl ich kleinlaut zugeben muss, dass das nötige Umdenken bei mir nur schleppend in Gang kommt...Ein gänzlicher Verzicht auf Fleisch würde mir schwerfallen.Sicher,wir haben unseren Fleischkonsum auch reduziert,aus all'diesen Gründen - nicht zuletzt auch der Gesundheit zuliebe.Dennoch bin ich noch nicht davon überzeugt, dass eine komplett fleischlose Ernährung wirklich ALLES abdeckt,was der Mensch braucht.Ich finde,dann wäre unser Verdauungstrakt anders ausgerichtet.lg
ich sage ja nicht, dass niemand mehr Fleisch essen darf. die menge machts. laut der deutschen ernährungsgesellschaft reichen 300gramm die Woche aus.
ich denke, wenn man ein bisschen hinschaut, wo es herkommt und drauf achtet das die haltungsbedingungen gut waren hat man für sich selbst die Sicherheit, kein verstecktes Antibiotikum zu essen (und Hormone..).und den Tieren ging es zumindest gut.
ich habe meine Möglichkeit dafür nicht gefunden - ich verzichte also ganz.
mit ein bisschen "offenen Augen" und Kreativität findet man einiges.
zb gibts sehr leckere Aufstriche, ich liebe den mit Champignons, zb von Alnatura oder Tartex. Einige leckere Veggie-Aufschnitte gibt's auch, zb hoebelz vegan World, ist auch nicht so teuer (1,09 ? pro Packung meine ich.. ) ein Sortiment an Fleischersatz gibt's sogar beim Aldi, Würste, Burger und schnitzel habe ich bisher durch und fand auch die lecker.
dieses Sortiment eignet sich auch gut für den grill..
auf dem grill gibt's sonst fetakäse, zucchini, pilze..der Fantasie sind eigentlich keine Grenzen gesetzt :-)

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