Wie gesund ist die vegane Ernährung?

Wie gesund ist die vegane Ernährung?
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Zum Wohl der Tiere: Immer mehr Menschen möchten in ihrer Nahrung und auch sonst auf tierische Produkte verzichten. In Zeiten von Massentierhaltung und Klimawandel soll dies die Tierwelt vor Leid bewahren, aber auch unnötige Umweltschäden vermeiden helfen. Wie aber funktioniert das? Und ist das überhaupt gesund?

Was versteht man unter veganer Ernährung?

Wer sich vegan ernährt, der verzichtet nicht nur auf Fleisch, sondern auf tierische Produkte insgesamt. Hierzu gehören neben Fleisch oder Fisch auch Milch, Eier, Honig oder tierische Fette. Sich konsequent vegan zu ernähren, klingt allerdings einfacher als es ist. Denn oft verstecken sich Tierprodukte dort, wo man sie nicht vermutet. So werden einige Säfte mit Hilfe von Gelatine geklärt, manche Früchte sind gewachst. In fertigen Gemüsezubereitungen, aber auch in Brot oder Backwaren können Milchzucker, tierische Proteine oder Ei enthalten sein.

Wer hier allem Tierischen aus dem Weg gehen will, dem hilft nur ein genauer Blick auf die Zutatenliste. Auch Zutatenlisten auf veganen Portalen im Internet oder vegane Versandhändler im Netz können helfen, das richtige zu finden. Auf Nummer sicher geht man aber in jedem Falle, wenn man frische, nicht verarbeitete Lebensmittel einkauft – frisches Gemüse, Obst und Getreide, dazu Sojamilch, Hafermilch, Dinkelmilch, Reismilch oder Mandelmilch als Alternative für Kuh- oder Ziegenmilch. Frisch kochen und sich nicht auf die industriell hergestellten Lebensmittel verlassen ist die Devise.

Was bringt das vegane Leben?

Für die meisten Veganer steht der Schutz der Tiere im Vordergrund. Sie wollen nicht, dass für ihre Ernährung und ihre Bedürfnisse Tiere sterben. Zudem zeigen Studien, dass ein Mensch bei rein pflanzlicher Ernährung einen viel kleineren ökologischen Fußabdruck verursacht als bei gemischter Kost. Das bedeutet: Es müssen weniger Flächen bebaut und weniger natürliche Ressourcen ausgebeutet werden. Gleichzeitig setzt die Produktion von einem Kilogramm pflanzlicher Nahrung weniger klimaschädliche Treibhausgase frei als die Erzeugung von einem Kilogramm Fleisch oder Käse.

Aber auch für uns persönlich kann die vegane Ernährung Vorteile bringen. Denn als Veganer kauft man nicht nur bewusster ein, man denkt auch mehr darüber nach, was, wie viel und wann man isst. Und das wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus. Denn gerade das Naschen zwischendurch oder das schnelle Hinunterschlingen von Junkfood ist für unseren Körper und auch das Gehirn auf Dauer alles andere als gesund. So sind Veganer seltener übergewichtig und leiden auch weniger an Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes.

Wie gesund ist vegane Ernährung?

Fehlen einem bei rein pflanzlicher Ernährung nicht wichtige Vitamine und tierische Eiweiße? Nein, denn es gibt für nahezu alle tierischen Inhaltsstoffe auch vegane Alternativen. Wer sich gesund und vegan ernähren möchte, für den gilt, es sollte so abwechslungsreich wie möglich sein. Wenn Sie sich bei einer veganen Ernährung ausschließlich von Obst ernähren, dann können hier ebenso Mangelerscheinungen auftreten, wie bei einem reinen Fleischesser.

Eine vegane Ernährung ist daher durchaus gesund, wenn Sie drauf achten, dass die vom Körper benötigten Mineralien und Vitamine in ausreichender Menge aufgenommen werden. Studien zeigen, dass bei einer ausgewogenen pflanzlichen Ernährung für fast alle Nährstoffe gesorgt ist. Es kann allerdings bei manchen Veganern ein Mangel an Vitamin D, Vitamin B12 und bei Kalzium auftreten.

Tipps für gesundes Leben als Veganer

Als Veganer Mangelerscheinungen vorzubeugen, ist aber nicht schwer: So wird das für die Knochen wichtige Vitamin D vom Körper selbst erzeugt, wenn wir uns viel im Freien aufhalten. Wenn Sie daher mittags oder nachmittags schon eine halbe Stunde in die Sonne gehen, erhalten Sie für diesen Tag ausreichend Vitamin D. Als Mutter können Sie dies schon mit dem täglichen Spielplatzbesuch ausgleichen, als Sportler reicht hier die Joggingrunde vollkommen aus. Den Bedarf an anderen Vitaminen und Kalzium kann man zudem durch Nahrungsergänzungsmittel aus Drogerie oder Apotheke decken.

Wie bei jeder Ernährung sollte bei der veganen Ernährung darauf geachtet werden, dem Körper genügend Vitamin C zukommen zu lassen. So kann eine optimale Eisenaufnahme aus den gesunden Hülsenfrüchten gewährleistet werden. Sie können zum Beispiel ein schmackhaftes Gericht aus eisenhaltigen Linsen sowie vitamin-c-reichen roten Paprika ganz einfach schnell selbst herstellen. Auf raffinierten Zucker und Weißmehl sollten Sie hingegen bei der veganen Ernährung so gut wie ganz verzichten. Besser sind hier Gemüse, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte aller Art und frische Früchte.

Muss man sich als Veganer ärztlich untersuchen lassen?

Jeder sollte sich ärztlich untersuchen lassen, denn auch Menschen, die sich nicht vegan oder vegetarisch ernähren, können schnell unter Mangelerscheinungen leiden. Daher sollte es für jeden, auch für Sie, zu den Pflichtterminen gehören, sich einmal im Jahr gründlich durchchecken zu lassen. Wenn Kinder die vegane Ernährung mitmachen, ist dies besonders wichtig. Gerade, wenn es um das Vitamin B 12 geht, sind sich viele unsicher, ob sie hier keine Mangelerscheinung wegen ihrer veganen Ernährung haben. Algen sind hier eine gute Lösung, gemeinsam mit B 12 angereicherten Lebensmitteln aus dem Handel. So bekommt auch der Veganer seine ganzheitliche Versorgung und leidet nicht unter Mangelerscheinungen.

Wichtig ist, dass Sie sich als Veganer Ihrer Verantwortung gegenüber Ihrem Körper bewusst sind. Meist ist es so, dass Menschen, die eine vegane Ernährung bevorzugen, von vorneherein ein besseres Körper- und Gesundheitsverhältnis haben, so dass in diesen Fällen die vegane Ernährung sehr gesund sein kann, auch bei Kindern und Menschen, die körperlich sehr in Anspruch genommen werden.

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