Die Überschrift könnte suggerieren, ich sei Naturmediziner oder gar Arzt. Nein, ich bin nur mein eigener Arzt. Öfters auch erfolgreich damit. Keinesfalls bin ich befugt jemanden eine „Behandlung“ zu empfehlen, oder anderen „Medizin“ zu verabreichen. Das muss bitte jeder selbst für sich entscheiden, ob er es ausprobieren will und im Zweifelsfall den Arzt oder Apotheker fragen. Das gleich zu Beginn.
Dennoch möchte ich heute erzählen, wie ich in ein paar Tagen den Juckreiz an meinen Ohren wegbekommen habe. Ich habe nach sehr langer Recherche in diversen Kräuterbüchern etwas Interessantes gefunden und es für mich zu nutzen gewusst. Monatelang war ich mit dem Juckreiz an den Ohren geplagt und dann war es in 3 Tagen weg. Mir ging es für einige Monate so und auch der Besuch beim HNO-Arzt brachte nur eine Linderung, aber kein Verschwinden des Juckreizes.
Zuerst allgemeine Informationen zu Juckreiz
- Juckreiz ist, wie wir alle wissen, extrem unangenehm. Egal, wo er ist.
- Auch sieht es nicht schön aus, wenn man sich vor anderen „wie ein Affe“ kratzt. Davon abgesehen, gibt es Körperbereiche, wo man sich sowieso nur schwer kratzen kann. Das betrifft ganz besonders die Ohren und insbesondere, wenn es im Gehörgang selbst juckt!
- Auf keinen Fall sollte man mit Wattestäbchen oder sonstigen Hilfsmittel ins Ohr fahren. Das Ohrenschmalz wird dadurch, wie wir ja wissen, noch weiter in den Gehörgang gedrückt. Schlimmstenfalls beschädigen wir das Trommelfell.
- Mit den Fingern kommt man aber auch nicht hinein, das ist zum Haare raufen.
Das Sesamöl
Der HNO empfahl mir Sesamöl in das Ohr zu tun. Was auch nach der TCM als sehr hilfreich betrachtet wird. Es soll Toxine, die in tiefere Hautschichten eingedrungen sind, an die Oberfläche bringen. Das habe ich auch einige Monate 2x am Tag so angewendet, aber es brachte eben nur eine Linderung, aber der Juckreiz ist nicht ganz verschwunden.
Das Sesamöl wird auch bei Krätze, Psoriasis, Schuppenflechte oder Hautpilz angewendet, und zwar am gesamten Körper.
Lt. TCM werden diese Erkrankungen durch innere pathogene Hitze verursacht. Und das Sesamöl kühlt in diesem Beispiel eben die Haut und befeuchtet sie, was ein wenig Linderung bringt.
Keime dringen durch das Kratzen in die Haut ein
Nun hat sich bei mir aber, um wieder zum Ohr zurückzukommen, durch das Kratzen, das ich mir trotzdem nicht verkneifen konnte, eine zusätzliche Entzündung mit schuppigen Hautarealen gebildet. Ganz klar, ich habe durch das Kratzen, mit den Fingernägeln, Keime in die obere Hautschicht eingebracht und diese verursachten dann folglich eine Entzündung. Meist sind solche Bereiche auch wärmer als der Rest der Haut.
Honig für die Haut
Honig ist ja auch bekannt für seine heilsamen Eigenschaften für die Haut. Aber beim Ohr wollte ich das nicht ausprobieren. Hier habe ich dazu schon einen Tipp eingestellt: Honigpflaster gegen Blasen.
Was habe ich gegen das Jucken getan?
Ich habe mir mit Tee aus Zistrosenblättern die Ohren gereinigt und Zwiebelsäckchen aufgelegt!
Herstellung des Zistrosentees
Für den Tee, den ich als Abwaschung verwendet habe, habe ich 1 TL Zistrosenblätter mit 200 ml brühendem Wasser übergossen und 5 Minuten ziehen gelassen.
In eine extra Schüssel habe ich 6 EL davon gegeben. Dann habe ich ein Stück Küchenkrepp zusammengerollt, sodass ich das Ohr damit schön abwaschen konnte. Und dieser Krepp habe ich eben in den Tee getunkt und das Ohr gründlich damit abgewaschen. Ein paar Tropfen davon habe ich auch in den Gehörgang gegeben. Denn dort hat es wirklich sehr arg gejuckt und keine Chance dranzukommen. Danach noch einmassiert.
Die Zistrose soll auch bei schweren Hautleiden zum Einsatz kommen. Sie verfügt über einen sehr hohen Anteil an ätherischen Ölen, welche man dann sogar im Tee, an der Oberfläche schwimmen sieht. Trinken kann man diesen Tee auch.
Zu meiner Verwunderung hat der Juckreiz durch den Tee sofort Linderung gebracht und auch die Nacht war dadurch deutlich ruhiger.
Ich habe den fertigen Tee in den Kühlschrank gestellt, damit er für 3 – 4 Tage reicht und eben nur die Menge in eine extra Schale gegeben, die ich für den jeweiligen Tag benötigte.
Auch bei meinen Katzen kommt Zistrosentee zum Einsatz und er wirkt auch bei ihnen.
Zwiebelsäckchen bei leichten Entzündungen
Dazu habe ich eine kleine Zwiebel halbiert und ein paar dünne Scheiben davon abgeschnitten.
Diese habe ich in einen Teefilterbeutel gefüllt und verschlossen. Und davon habe ich natürlich 2 Stück angefertigt. Für jedes Ohr eins.
Nun mit einem Stirnband so befestigt, dass sie auf der Gehörmuschel zu liegen kommen.
Da die Zwiebel ebenfalls reich an ätherischen Ölen ist, kommen diese an Stellen, wo man mit dem Finger nie und nimmer hinkommt, und zwar tief in das Ohrinnere.
Der Zwiebelgeruch ist nicht jedermanns Sache. Mir persönlich ist es wurscht, weil ich da gleich die Aromatherapie für die Lunge auch dabeihabe. Denn lt. TCM ist die Zwiebel auch für die Lunge gut.
Hier hatte ich ja bereits einen Tipp dazu eingestellt: Zwiebel & Honig: Rezepte für das Immunsystem.
Fazit
Wenn man daran denkt, dass wir so ein wertvolles Lebensmittel zu Hause haben und gar nicht wissen, wie wir sie für unsere Gesundheit nutzen können!
Fakt ist, dass sogar die schuppige Haut am und im Ohr nach 3 Tagen weg war. Und da fragt man sich schon, zumindest ich, warum das einem niemand gesagt hat.
Unsere Lebensmittel können wir also nicht nur innerlich als Hausmittel für uns nutzen, sondern auch äußerlich.
Ich könnte noch mehr über das Sesamöl, der Zistrose und der Zwiebel schreiben. Aber mein Tipp ist ohnehin schon seeehr lang geworden. Typisch Sally!
